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# taz.de -- Der virtuelle Klimagipfel: Besser, aber nicht gut
> Beim virtuellen Klimagipfel haben sich etliche Länder bewegt und wie die
> EU angekündigt, mehr für den Klimaschutz zu tun. Nur reicht es noch
> nicht.
Bild: Druck von der Straße: Klimaproteste am Freitag mit Kerzenlicht in Berlin
Das [1][Pariser Weltklimaabkommen von vor fünf Jahren] hat in mancher
Hinsicht den Organisationsgrad eines durchschnittlichen Sommerpicknicks.
Das Ziel ist im Prinzip klar: Alle sollen satt werden. Daraufhin steht der
eine einen Tag vorher in der Küche, die andere kauft auf dem Weg zum Park
schnell ein paar Kekse im Supermarkt. Mit mehr Verpflichtungen würde
womöglich nur die Hälfte der Leute überhaupt erscheinen.
Das ungefähr war das Kalkül, [2][als 2015 das Paris-Abkommen geschrieben
und beschlossen] wurde. Hier geht es um das Ziel, die Erhitzung der Erde
auf deutlich unter 2 Grad gegenüber vorindustriellen Zeiten zu begrenzen,
möglichst bei 1,5 Grad. Bei seinem Vorgänger, dem Kyoto-Protokoll, gab es
feste Vorschriften zur Reduktion der Emissionen. Mit den USA ratifizierte
ein Emissionsschwergewicht den Vertrag von Anfang an nicht, Kanada stieg
später wieder aus. Beim Paris-Abkommen dürfen die Staaten selbst
entscheiden, was sie zu leisten bereit sind, und das alle fünf Jahre
überprüfen und anpassen. Dafür sind fast alle Staaten mit von der Partie,
auch die USA bald wieder. [3][Das ist die Stärke des Klimavertrags].
In diesem Licht ist es zu sehen, dass beispielsweise die Umweltorganisation
Germanwatch nach dem virtuellen Klimagipfel schreibt, dass dieser die
Wirksamkeit des Paris-Abkommens gezeigt habe. [4][Etliche Regierungen
stellten dort zum fünften Geburtstag des Klimavertrags klimapolitische
Verbesserungen vor]. Im Falle der EU etwa das Ziel, bis 2030 mindestens 55
Prozent der Emissionen gegenüber 1990 einzusparen. Zudem haben mittlerweile
viele Staaten angekündigt, wann sie langfristig klimaneutral werden wollen.
Laut dem Climate Action Tracker, einem Projekt zweier Berliner Thinktanks,
würden diese Ziele ausreichen, um die Erderhitzung bis 2100 immerhin bei
2,1 Grad zu begrenzen. Aber: Die Wissenschaftler:innen weisen darauf hin,
dass immer noch kaum kurzfristige Klimapläne vorliegen, die die Umsetzung
glaubhaft machen würden. Darauf zielte auch UN-Chef António Guterres am
Samstag ab. Er will, dass alle Staaten einen Klimanotstand ausrufen.
13 Dec 2020
## LINKS
[1] /5-Jahre-Pariser-Klimaschutzabkommen/!5734348
[2] /5-Jahre-Pariser-Klimaschutzabkommen/!5734348
[3] /Svenja-Schulze-zu-5-Jahre-Klimaabkommen/!5737652
[4] /Svenja-Schulze-zu-5-Jahre-Klimaabkommen/!5737652
## AUTOREN
Susanne Schwarz
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