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# taz.de -- Cyberangriff auf NRW-Agrarministerin: Tierschützer distanzieren si…
> Unbekannte haben laut Landesregierung den Fernseher im Wohnhaus der
> CDU-Politikerin manipuliert. Tierrechtler verurteilen den Vorfall.
Bild: Hoffentlich nicht gehackt: Die nordrhein-westfälische Umweltministerin C…
Berlin taz | Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Christina
Schulze Föcking ist nach Regierungsangaben Opfer eines Cyberangriffs
geworden. Versuche, auf persönliche Daten der CDU-Politikerin zuzugreifen,
seien „mindestens teilweise“ erfolgreich gewesen, teilte die
Landesregierung unter Berufung auf die Ermittlungsbehörden am Freitag in
Düsseldorf mit. Tierrechtler, die Skandalbilder aus einem Stall der Familie
der Ministerin veröffentlicht hatten, wiesen im Gespräch mit der taz
jegliche Beteiligung zurück.
Auf dem Fernsehgerät im Wohnhaus der Ministerin sei am Donnerstag plötzlich
eine Aufnahme aus einer Fragestunde im Landtag abgespielt worden, in der es
um die Schweinehaltung in ihrem Familienbetrieb gegangen sei, ergänzte die
Regierung. Kurz vor der Tat sei die Ministerin bereits über ihr
persönliches Profil in einem sozialen Netzwerk massiv bedroht worden. Das
Landeskriminalamt prüfe den Fall.
Aus der Mitteilung der Landesregierung ging nicht hervor, ob die Angreifer
durch geschicktes Ausprobieren und Anwenden verschiedener Computerprogramme
unberechtigt in ein System der Ministerin eingedrungen sind, was laut Duden
die [1][Definition von „hacken“] ist. Denkbar ist auch, dass das WLAN der
Politikerin nicht durch ein Passwort gesichert war und die Angreifer so den
Fernseher manipulieren konnten. Die Landesregierung antwortete zunächst
nicht auf eine Bitte der taz um Stellungnahme.
## Skandal um verletzte Schweine
Im vergangenen Jahr [2][hatten Tierschützer heimlich Videoaufnahmen im
Mastbetrieb] der Familie Schulze Föcking in Steinfurt gemacht. Die Bilder
zeigten Schweine mit zum Teil abgebissenen Schwänzen und entzündeten
Gelenken und wurden bei „Stern TV“ ausgestrahlt. Die Staatsanwaltschaft
nahm Ermittlungen auf, stellte diese aber Mitte September ein. Demnach gab
es keinen Verdacht auf eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz.
Die Aufnahmen stammten vom Verein [3][tierretter.de]. Vorstandsmitglied
Christian Adam bestritt, dass die Organisation an dem jetzigen Cyberangriff
beteiligt sei: „Das ist etwas, womit wir nichts zu tun haben und auch
nichts zu tun haben wollen“, sagte Adam der taz.
Der Tierrechtler distanzierte sich auch von den Drohungen gegen Schulze
Föcking. „Wir wollen weiterhin eine offene Diskussion ohne Hassbotschaften
und Bedrohungen et cetera über die Nutztierhaltung in Deutschland, aber mit
solchen Methoden arbeiten wir definitiv nicht.“
## Grüne verurteilen Angriff
Die Tatsache, dass die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen der
Skandalbilder eingestellt hat, kommentierte Adam so: „Das ist eher ein
Argument für unsere Seite, die wir sagen, dass Schweinehaltung
tierquälerisch ist in Deutschland – auch wenn sie unter legalen Bedingungen
passiert.“
Die Landtagsfraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen verurteilten den
Cyberangriff in einer gemeinsamen Erklärung. Wenn Beleidigungen, Drohungen
oder gar Gewalt zum Mittel der politischen Auseinandersetzung würden, sei
eine Grenze überschritten. Das Vorgehen der Täter sei „abstoßend“. (mit
dpa)
16 Mar 2018
## LINKS
[1] https://www.duden.de/rechtschreibung/hacken_mit_Hacke_Beil#b2-Bedeutung-6
[2] /!5430897/
[3] https://tierretter.de/
## AUTOREN
Jost Maurin
## TAGS
Tierschutz
Landwirtschaft
NRW
Christina Schulze Föcking
Christina Schulze Föcking
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Tierschutz
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