| # taz.de -- Chinesische Fischer vor Weltnaturerbe: Ecuador in Sorge um Galápag… | |
| > Eine riesige chinesische Fangflotte wird vor dem Archipel gesichtet. Nun | |
| > will Ecuador die Galápagos-Inseln besser schützen und wendet sich an | |
| > China. | |
| Bild: Unverdächtiger Fischer: ein Reiher an der Küste einer der Galápagos-In… | |
| Buenos Aires taz | So viele chinesische Fischerboote waren schon lange | |
| nicht mehr vor der geschützten Inselgruppe 1.000 Kilometer entfernt von der | |
| Pazifikküste Ecuadors gesichtet worden. Deshalb kündigte Präsident Lenín | |
| Moreno am Montag die Einrichtung einer Arbeitsgruppe an, die eine Strategie | |
| zum besseren Erhalt der maritimen Ressourcen um die [1][Galápagos]-Inseln | |
| erstellen soll. Inzwischen hat sich Ecuador auch an die Regierung in Peking | |
| gewandt. Die Flotte erzeuge „großes Unbehagen“, sagte der ecuadorianische | |
| Außenminister Luis Gallegos am Mittwoch in einem Radiointerview. Er | |
| forderte die Aussetzung der Fischereioperationen. | |
| Ecuador sei mit Peking in Kontakt, um Raum für Verhandlungen zu schaffen. | |
| „Ich hoffe, dass dieses Problem gelöst wird, denn es liegt nicht nur im | |
| Interesse Ecuadors, sondern auch im Interesse des Schutzes der | |
| Galapagos-Inseln. Es ist eine globale Verantwortung“, sagte der | |
| Außenminister. | |
| Ecuador reagierte damit auf eine riesige Fischfangflotte, die gegenwärtig | |
| in den internationalen Gewässern um das Archipel unterwegs ist. Die Schiffe | |
| waren erstmals Mitte Juli gesichtet worden. „Es sind etwa 260, darunter | |
| Fangschiffe sowie Versorgungs- und Lagerschiffe“, teilte die Marine des | |
| Landes mit. Sie würden vor allem unter chinesischer Flagge fahren. | |
| Als sie sich in der vergangenen Woche der 200-Meilen-Zone um die Galápagos | |
| näherte, schlug die Marine Alarm und warnte vor illegalem Fischen in der | |
| Schutzzone um die Inseln, die zu Ecuador gehören. Die Galápagos bestehen | |
| aus 13 großen, 6 kleinen sowie 42 ganz kleinen Inseln. | |
| ## Ansturm der chinesischen Fischereiflotte | |
| Seit Jahren kommen chinesische Fangschiffe in die Gewässer um die Inseln, | |
| auf denen Charles Darwin seine Evolutionstheorie zu entwickeln begann und | |
| die 1978 zum Unesco-Weltnaturerbe erklärt wurden. Die diesjährige Flotte | |
| ist eine der größten der letzten Jahre. Naturschutzgruppen sind besorgt. | |
| Keines der lateinamerikanischen Länder sei in der Lage, „den Ansturm der | |
| chinesischen Fischereiflotte zu stoppen, der unsere Meeresökosysteme | |
| verwüstet“, [2][erklärte Ecuadors Movimiento Animalista Nacional]. | |
| Befürchtet wird, die Fangflotte könnte es vor allem auf die Haifische | |
| abgesehen haben, für die die Gewässer um die Galápagos ein bevorzugter und | |
| zugleich wichtiger Lebensraum sind. Vor allem Hammerhaie werden hier | |
| gesichtet. „Jedes eindringende Schiff wird beschlagnahmt“, sagte | |
| Verteidigungsminister Oswaldo Jarrín. Gleichzeitig bestätigte er, dass | |
| bisher „kein einziges chinesisches Schiff oder ein Schiff mit anderer | |
| Nationalität in die ausschließlich Ecuador vorbehaltene 200-Meilen-Zone und | |
| somit auch nicht in das darin liegende Marine-Reservat Galápagos“ | |
| eingedrungen sei. | |
| Das Schutzgebiet umfasst 51.000 Quadratmeilen, was etwas der Fläche der | |
| Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen entspricht. Die | |
| chinesischen Behörden seien darüber informiert, dass die Flotte unter | |
| ständiger Beobachtung stehe und man keine Verletzung der Hoheitsrechte | |
| dulden werde, hieß es aus Ecuadors Außenministerium. | |
| Dass die Warnung ernst gemeint ist, belegt die Beschlagnahme eines | |
| chinesischen Fangschiffes im Jahr 2017, das zu einer Flotte von insgesamt | |
| 297 Fangschiffen gehörte. Das Schiff war illegal in der 200-Meilen-Zone | |
| unterwegs und hatte einen Fang von 300 Tonnen Fisch an Bord. | |
| 30 Jul 2020 | |
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| ## AUTOREN | |
| Jürgen Vogt | |
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