| # taz.de -- Massiver Fischfang vor den Galápagosinseln: 300 Schiffe, 10 Stunde… | |
| > Eine chinesische Fangflotte muss enorm viel Fisch aus der Region um die | |
| > Galápagosinseln geholt haben. Das belegen Daten von US-Umweltschützern. | |
| Bild: Ein chinesisches Fischerboot vor den Galápagosinseln, Anfang August 2020 | |
| Buenos Aires taz | Chinas Fangflotte hat vor den Galápagosinseln offenbar | |
| tausende Tonnen Fisch gefangen. 73.000 Stunden waren rund 300 Fangschiffe | |
| im Juli und August im Einsatz. In Durchschnitt hat dabei jedes Schiff zehn | |
| Stunden täglich seine Netze ausgeworfen und eingeholt. | |
| Dies geht aus Untersuchungen der US-Umweltschutzvereinigung Oceana hervor, | |
| die die Bewegungen von Fischerbooten vom 13. Juli bis 13. August vor den | |
| Galápagosinseln mithilfe einer Trackingsoftware analysiert hat. 99 Prozent | |
| der Bewegungen stammten dabei laut Oceana von chinesischen Booten. [1][Die | |
| ecuadorianische Regierung hatte sich deshalb in Peking beschwert.] | |
| „Vor einem Monat hat sich alle Welt gefragt, was China mit dieser riesigen | |
| Fischereiflotte vor den Galápagos will. Jetzt wissen wir es“, sagte | |
| [2][Marla Valentine von Oceana]. | |
| „Der massive und anhaltende Fischfang der chinesischen Flotte bedroht die | |
| Galápagosinseln und die seltenen Arten dort, die auf die Nahrung angewiesen | |
| sind“, sagte Valentine. | |
| ## Jagd auf Tintenfische | |
| Vor allem Tintenfische sollen die Fangschiffe aus dem Wasser gezogen haben, | |
| was die Nahrungsgrundlage der Galápagos-Pelzrobben und Hammerhaie bedrohe. | |
| Zudem Tunfische und lokale Schwertfischarten, die die lokalen Fischer | |
| bevorzugen. | |
| Die Zahl der Schiffe wird auf 325 geschätzt. Einige Fangschiffe hatten | |
| zeitweise ihre vorgeschriebenen Ortungsgeräte deaktiviert, um unerkannt | |
| fischen zu können. „In dieser Zeit haben 149 Schiffe ihre Satellitensysteme | |
| ausgeschaltet. Wir kennen die Namen der Schiffe“, erklärte anschließend | |
| Ecuadors Marinechef Darwin Jarrín. Verteidigungsminister Oswaldo Jarrin | |
| fügte hinzu: „Sie wollen nicht, dass wir wissen, was sie tun.“ | |
| Offen ist, ob die chinesischen Fangschiffe in die 51.000 Quadratmeilen | |
| große Schutzzone um die Inselgruppe eingedrungen sind. Chinas Behörden | |
| hatten versichert, dass sie keine illegale Fischerei dulden würden. Die | |
| Inseln bilden eine Provinz Ecuadors und liegen etwa 1.000 km vor der Küste. | |
| Seit 1978 gehören sie zum Weltnaturerbe der Unesco. | |
| ## Ecuadors Marine schlug Alarm | |
| Zugleich sei Ecuador die Überwachung der Schiffe erlaubt worden. Die Flotte | |
| besteht aus Fangschiffen sowie Versorgungs- und Lagerschiffen. Der Großteil | |
| fährt unter chinesischer Flagge. Als sie sich Ende Juli den Galápagosinseln | |
| näherten, schlug Ecuadors Marine Alarm. | |
| Auch US-Außenminister Mike Pompeo hat das Thema inzwischen aufgegriffen. | |
| „Berichte von mehr als 300 chinesischen Schiffen in der Nähe der Galápagos, | |
| die Verfolgungssysteme deaktivieren, Schiffsnamen ändern und Müll | |
| hinterlassen, das ist sehr besorgniserregend“, [3][twitterte Pompeo] am 27. | |
| August. Umwelt-NGOs wie beispielsweise Oceana mit ihrem Sitz in Washington | |
| laufen aus der Sicht von Beobachtern Gefahr, im Streit zwischen den USA und | |
| China instrumentalisiert zu werden. | |
| 20 Sep 2020 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Chinesische-Fischer-vor-Weltnaturerbe/!5704815 | |
| [2] https://usa.oceana.org/publications/reports/oceana-finds-300-chinese-vessel… | |
| [3] https://twitter.com/SecPompeo/status/1298971408614199296 | |
| ## AUTOREN | |
| Jürgen Vogt | |
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