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# taz.de -- CDU-Fördergeldaffäre: Timur und sein Trupp
> Der Abgeordnete Timur Husein mischte mit bei der Vergabe von Förderung
> gegen Antisemitismus. Ein Aufruf zum Besuch der Nova-Ausstellung erntet
> Kritik.
Bild: Wirbt für sich und ihm genehme Projekte: Timur Husein (CDU)
In die [1][Fördergeldaffäre der CDU um Antisemitismus-Projekte] ist neben
dem Abgeordneten Christian Goiny und dem Fraktionsvorsitzenden Dirk
Stettner auch der Sprecher der Fraktion für Antisemitismusbekämpfung, Timur
Husein, verstrickt. In einer der taz vorliegenden Mail aus dem November
vergangenen Jahres an Stettner, Chialo und dessen Staatssekretär Oliver
Friedrici beschwert sich Husein darüber, dass der Träger European
Leadership Network Elnet bei der Mittelvergabe für Antisemitismusprojekte
leer ausgegangen ist.
Es sei ein „großer Fehler“ der CDU gewesen, der Senatsverwaltung für Arbe…
und Soziales „die Entscheidung für den Antrag zu überlassen. Das muss 2025
anders werden“, so Husein. Den Topf mit einem Budget von jeweils zehn
Millionen Euro für die Bekämpfung von Antisemitismus in den Jahren 2024 und
2025 bezeichnete er dabei als „Fraktionsticket“. Bekannt ist, dass die
Abgeordneten Stettner und Goiny eine Liste von zu fördernden Projekten
erstellt hatten, an die schließlich [2][auf Weisung] von Kultursenator
Chialo gegen Bedenken aus der Kulturverwaltung Fördergelder vergeben
wurden.
Bei Elnet handelt es sich laut Selbstbeschreibung um eine
„Nichtregierungsorganisation, die sich der Stärkung der Beziehungen
zwischen Europa und Israel auf der Grundlage gemeinsamer demokratischer
Werte und strategischer Interessen widmet“. In Programmen gehe es darum,
„hochrangigen europäischen und israelischen Entscheidungsträgern
Plattformen“ zu bieten, um etwa „Sicherheitsbedrohungen für Israel zu
analysieren“.
In einer weiteren Mail kurz darauf an denselben Ermpfängerkreis plädierte
Husein dafür, die Förderung für den Träger BildungsBausteine zu beenden:
„Dieser Träger ist ungeeignet, Antisemitismus zu bekämpfen, da hohe
Vertreter dieses Vereins linken Antisemitismus verharmlosen und die Politik
von AfD und CDU (!) als größere Gefahr für Juden ansehen.“
BildungsBausteine hatte in beiden Jahren Fördergelder bekommen – nach
Entscheidung einer Fach-Jury in der Kulturverwaltung.
## Rücktrittsforderungen gegen Husein
Gegen Husein wurden am Mittwoch Rücktrittsforderungen laut, auch [3][wegen
eines Postings], in der er erklärte, die Linken-Bürgermeisterkandidatin
Elif Eralp „möchte, dass alle illegalen Sinti & Roma (Z*g*n*r) aus dem
Ausland in Berlin bleiben dürfen“. Die Grünen in Friedrichshain-Kreuzberg
erklärten dazu: „Wer Rassismus reproduziert und gleichzeitig versucht,
politischen Einfluss auf Fördermittel auszuüben, ist ungeeignet als
Sprecher für Antisemitismusbekämpfung.“
In Kritik geraten ist auch die Bildungsverwaltung, die in einer Mail an
Schulen über die Ausstellung zum Hamas-Überfall auf das Nova-Festival
informierte – eine private Ausstellung, die mit 1,3 Millionen Euro den
Großteil der freihändig verteilten Gelder aus dem Topf für
Antisemitismus-Bekämpfung erhielt. Der Sprecher der Bildungsverwaltung
teilte auf taz-Anfrage mit, dass ein Schreiben „an Schulen mit einer
gymnasialen Oberstufe und an berufliche Schulen sowie OSZ versandt“ worden
ist.
19 Nov 2025
## LINKS
[1] /Projekte-gegen-Antisemitismus/!6122985
[2] /Foerdergeld-bei-Antisemitismusprojekten/!6127692
[3] /CDUler-hetzt-im-Netz/!6129225
## AUTOREN
Erik Peter
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