| # taz.de -- Boykott von US-Produkten in Belgien: „Uitgelisted“ wegen Trump | |
| > Ein Café in Antwerpen hat alle US-Produkte aus seinem Angebot genommen. | |
| > Das sei die einzige Sprache, die der US-Präsident verstehe. | |
| Bild: Einst beliebt in Belgien, jetzt igitt: Fritten nur noch mit belgischer Ma… | |
| Antwerpen/Aachen taz | Da haben sich die Antwerpener aber gefreut. Eine | |
| Reporterin der New York Post war neulich da und hat die alte flämische | |
| Metropole in einer hymnischen Reportage [1][zu „einem der coolsten der | |
| weniger bekannten Reiseziele in Europa“ ernannt]. Sie lobte besonders das | |
| Auswanderermuseum Red Star Line Museum (Flüchtlinge in die USA) und das | |
| neue grandiose Hafenhaus der Stararchitektin Zaha Hadid (die ursprünglich | |
| aus dem Bannstaat Irak kommt). Eine Extraerwähnung bekamen Antwerpens | |
| „zukunftsweisende Restaurants“. Das haben sich die InhaberInnen des Café | |
| Zeezicht zu Herzen genommen. | |
| Coca Cola, Jack Daniel’s Whiskey oder Heinz Ketchup zu den Fritten gibt es | |
| seit Freitag nicht mehr, tut uns leid. Das Café will so lange keine | |
| US-Produkte mehr anbieten, wie Donald Trump Präsident ist. Selbst das | |
| Mineralwasser Chaudfontaine aus dem gleichnamigen Ort nahe Lüttich ist | |
| uitgelisted – es gehört zu Coca Cola. „Es muss etwas geschehen. Darum | |
| wollen wir nur noch verkaufen, woran wir glauben und wo wir hinter stehen | |
| können. Trumps Politik wird oft an der Theke kritisiert, mit einer Cola in | |
| der Hand ist das scheinheilig.“ | |
| Wirtschaftsboykott, sagen die Betreiber, sei „wahrscheinlich das einzige, | |
| was Trump begreift. Das ist für uns ein logischer Entschluss.“ Laut der | |
| Gazet Van Antwerpen gibt es schon Nachahmer. So wird die gerühmte | |
| Frittenbude De Frieterijab auf US-Saucen als Beigabe verzichten. Sauce | |
| Americaine – sehr beliebt in Belgien, jetzt igitt. Selbstgemachte belgische | |
| Majonnaise ist ohnehin besser: immer mit 80 Prozent Fett und 7,5 Prozent | |
| Eigelb, so hat es 1955 der König verfügt. Per Dekret! | |
| Jenseits der Kulinarik sind weitere Aktionen denkbar: Keine US-Kinofilme | |
| mehr, statt Wrangler und Levi´s Jeans in der Modestadt Antwerpen heimische | |
| Designer-Couture, alle Opel zwangsweise in die Schrottpresse, | |
| Cornflakes-Kotzen als Happening, Burgen statt Burger, Basecap-Verbot in der | |
| Öffentlichkeit, Fratzebuckflucht, CNNde. | |
| Die New York Post und andere werden zukunftsweisend berichten. Übrigens, | |
| auch der polyglotte US-Präsident kennt das Land zwischen Eupen und Ostende | |
| gut, wie er vor ein paar Monaten erklärte: „Belgien ist eine wunderschöne | |
| Stadt und ein herrlicher Ort – großartige Gebäude.“ | |
| 6 Feb 2017 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://nypost.com/2017/01/24/dont-miss-belgiums-underrated-second-city/ | |
| ## AUTOREN | |
| Bernd Müllender | |
| ## TAGS | |
| Belgien | |
| Antwerpen | |
| Donald Trump | |
| Boykott | |
| Reiseland Belgien | |
| Der Spiegel | |
| Jan Böhmermann | |
| Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
| Comic | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Diamanten aus Antwerpen: Bei den Unbezwingbaren | |
| Europas größte Gemeinde orthodoxer Juden, ein erregender Rubens und ein | |
| neues Museum. Antwerpen ist auch jenseits der Klunker reizvoll. | |
| Kommentar Trump-Cover des „Spiegel“: Die Titelbild-Eskalation | |
| Nicht nur die Freiheitsstatue, auch der „Spiegel“ hat seinen Kopf verloren. | |
| Das aktuelle Schocker-Foto lässt kaum Spielraum für die Zukunft. | |
| America first, Germany second: Deutschland bewirbt sich | |
| Jan Böhmermann wirbt bei Trump für Deutschland. Das Kernargument: zwei | |
| gewonnene Weltkriege und Erfahrung beim Mauerbau. | |
| Kommentar Präsident Donald Trump: Unmöglich, sich abzuwenden | |
| Das Phänomen Trump ist das erschrockene und anregende Staunen über einen | |
| zivilisatorischen Totalschaden. „Reality TV“ in der Realität. | |
| Comic aus Belgien: Ein teuflisch langer Schatten | |
| Hinter der bürgerlichen Fassade der Väter tun sich Abgründe auf: „Ein | |
| diabolischer Sommer“ widmet sich einem beliebten Nachkriegsgenre. |