| # taz.de -- Berliner Freibäder: Ein bisschen Wärme mit Iris Spranger | |
| > Anders als angekündigt, werden in drei Berliner Freibädern nun doch ein | |
| > paar Becken beheizt. In Fragen der Sicherheit wird weiter auf Härte | |
| > gesetzt. | |
| Bild: „Jeder Euro ist ein gut ausgegebener Euro“: SPD-Sportsenatorin Iris S… | |
| Berlin taz | Als die Sonne endlich an diesem grauen Vormittag hervorkommt, | |
| hat auch Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) Sonniges zu verkünden. „Man | |
| soll ja immer mit einer guten Botschaft beginnen und mit einer guten | |
| Botschaft enden“, sagt Spranger am Freitag bei einem Termin im Neuköllner | |
| Gropiusbad. | |
| Ihre gute Botschaft: Ein Teil der Becken im Sommerbad Seestraße in Wedding, | |
| im Prinzenbad in Kreuzberg und im Freibad Wilmersdorf werden nun doch | |
| beheizt – auf angenehme 22 Grad. Wie berichtet, [1][hatten die Berliner | |
| Bäder-Betriebe angekündigt], in diesem Sommer aufgrund der Haushaltsmisere | |
| bei den Freibädern an den Heizkosten zu sparen. Mehr als 12 Grad seien | |
| nicht drin, die Becken sollten durch Sonne aufgewärmt werden, hieß es. | |
| Die kalte Dusche kam bei den Berliner:innen überhaupt nicht gut an. Die | |
| Welle der Empörung klatschte auch auf Sprangers Verwaltungsstrand. Nach | |
| eigenen Angaben habe sie viele eindringliche, auch wütende Briefe erhalten, | |
| in denen es hieß: „Bitte, Frau Spranger, nehmen Sie das ernst!“ Und: „Sie | |
| nehmen mir mein Schwimmvergnügen.“ | |
| Tatsächlich hatte der Hobbyschwimmer Ralf Wendling [2][sogar eine | |
| entsprechende Petition gestartet], in der er die „Beheizung aller Freibäder | |
| auf mindestens 25 Grad Celsius“ forderte und auf die Gesundheitsrisiken vom | |
| Schwimmen in zu kaltem Wasser hinwies. Mehr als 2.500 Menschen | |
| unterzeichneten die Petition. Ganz so warm wird es dann doch nicht. | |
| ## Columbiabad bleibt kalt | |
| Insgesamt geht es in den drei genannten Bädern zwar nur um vier Becken. Das | |
| zusätzliche Beheizen dieser vier Becken koste im Sommer aber etwa 40.000 | |
| bis 60.000 Euro, sagt Bäder-Chef Johannes Kleinsorg. Durch den Verzicht auf | |
| das Heizen sollten ursprünglich 300.000 Euro eingespart werden. Ganz auf | |
| die Kostensenkung will das Unternehmen freilich nicht verzichten. Andere | |
| Bäder wie das beliebte Neuköllner Columbiabad bleiben deshalb weiterhin | |
| unbeheizt. | |
| Die Beheizung ist indes nicht der einzige Kostentreiber für die Bäder. Denn | |
| exorbitant gestiegen ist zum Teil auch die Grundsteuer – ein Problem nicht | |
| zuletzt für private Pächter:innen, die sich bereits beschwert hätten. „Kein | |
| Strandbad soll deshalb schließen müssen“, betont Spranger. Sie habe bereits | |
| einen Brief an Finanzsenator Stefan Evers (CDU) geschrieben, aber noch | |
| keine Antwort erhalten. „Hier muss gehandelt werden“, gibt Spranger die | |
| Retterin in der Not. | |
| Nun ist Spranger nicht nur Sport-, sondern nebenbei auch noch | |
| Innensenatorin. [3][Und Zäune mag sie bekanntlich auch.] Wie sie am Freitag | |
| berichtet, hätten Besucher:innen der Freibäder im vergangenen Jahr | |
| nicht nur die Eingänge genutzt, sondern sich zum Teil selbst auch über die | |
| Zäune eingelassen und so für „Überfüllung“ gesorgt. Als Konsequenz seien | |
| die Zäune in diesem Jahr höher. | |
| „Jeder Euro ist ein gut ausgegebener Euro“, erklärt Spranger zum | |
| vorgesehenen Sicherheitskonzept. In dem Zusammenhang soll es auch in diesem | |
| Sommer wieder ein „sinnvolles“ Sportangebot geben, um die Jugend vom Raufen | |
| abzuhalten. Auch die Ausweiskontrollen, die Videoüberwachung an einigen | |
| Eingängen und die Sicherheitskontrollen werden fortgeführt. Das Mitführen | |
| von Waffen (Obstmesser zählen auch) ist ebenso verboten wie Shishas oder | |
| Grills. | |
| Bleiben wird auch das angekündigte und alles andere als unumstrittene | |
| Preissystem. Je nach Größe und Ausstattung der Bäder gibt es ab Anfang Mai | |
| drei Preisklassen. Das Prinzenbad, das vor allen anderen bereits in der | |
| kommenden Woche öffnet, und das Columbiabad kosten dann beispielsweise mehr | |
| als die Sommerbäder Mariendorf oder Olympiastadion. Die Bäder-Betriebe | |
| bewerben das neue System als „fair und nachvollziehbar“ – warum auch imme… | |
| 25 Apr 2025 | |
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| [1] /Preispolitik-der-Berliner-Baeder-Betriebe/!6075012 | |
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| ## AUTOREN | |
| Johanna Weinz | |
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