| # taz.de -- Außenminister auf Israel-Besuch: Maas sorgt für gute Stimmung | |
| > Bei seinem Israelbesuch findet Heiko Maas nur lobende Worte für den | |
| > Gastgeber. Dass er der Gabriel-Nachfolger ist, ist für Netanjahu eine | |
| > gute Nachricht. | |
| Bild: Heiko Maas und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Montagmittag | |
| Jerusalem taz | Deutschlands neuer Außenminister hat nur gute Worte für | |
| Israel. Als „großes Geschenk“ bezeichnet Heiko Maas (SPD) die Freundschaft, | |
| „die wir heute mit Israel genießen“. Im Verlauf seines Besuchs am Montag | |
| und Dienstag in Jerusalem machte er sich stark gegen den Antisemitismus und | |
| zeigte Verständnis für die Sicherheitsbedürfnisse des Judenstaates. Nur | |
| beim Atomvertrag mit dem Iran trat er auf die Bremse. Die Wiener | |
| Nuklearvereinbarung, so hielt er fest, „kann dazu beitragen, dass der Iran | |
| nicht in den Besitz nuklearer Waffen kommt“. | |
| Maas ist eine gute Nachricht für Israels Ministerpräsident Benjamin | |
| Netanjahu, dessen Beziehungen zum früheren Außenminister Sigmar Gabriel am | |
| Ende zwar korrekt waren, aber doch kühl blieben. Im vergangenen Frühjahr | |
| sagte der israelische Ministerpräsident kurzerhand ein geplantes Treffen | |
| ab, weil Gabriel mit Vertretern der beiden Nichtregierungsorganisationen | |
| Break the Silence und B’tselem zusammenkam. Beide Organisationen | |
| kritisieren die Militärbesatzung und Menschenrechtsverletzungen in den | |
| Palästinensergebieten. | |
| Noch in diesem Jahr sollen nun erneut deutsch-israelische | |
| Regierungskonsultationen stattfinden. Im vergangenen Jahr war das | |
| regelmäßige Treffen der Minister beider Staaten offenbar aufgrund von | |
| Meinungsverschiedenheiten über die israelische Siedlungspolitik ausgesetzt | |
| worden. | |
| Der Friedensprozess zwischen Israel und den Palästinensern war auch | |
| zentrales Thema bei dem Gespräch zwischen Maas und Palästinenserpräsident | |
| Mahmud Abbas am Montagmittag. Die Palästinenser hielten unverändert an der | |
| Zweistaatenlösung fest, ließ Abbas über Außenminister Riad Malki mitteilen. | |
| Abbas, der am Montag 83 Jahre alt wurde, ist inoffiziellen Berichten | |
| zufolge gesundheitlich angeschlagen. Die US-Regierung sei kein „akzeptabler | |
| Vermittler“ mehr. | |
| Abbas zürnte zuletzt wegen der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, | |
| noch in den kommenden Wochen die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem | |
| verlegen zu wollen. Diese „unilaterale Entscheidung hat Konsequenzen für | |
| die Region“, erklärte Malki stellvertretend. Nötig sei nun ein | |
| „multinationaler Mechanismus“, der den politischen Prozess begleite. | |
| Bundesaußenminister Maas ermutigte die Palästinenser dazu, „keine Brücken | |
| abzubrechen“. Ein Friedensprozess ohne amerikanisches Zutun sei schwierig. | |
| Keine Türen zuzuschlagen gelte es aber auch beim innerpalästinensischen | |
| Dialog zwischen der Hamas und der Fatah, der mit dem „heimtückischen“ | |
| Mordversuch am palästinensischen Regierungschef Rami Hamdallah vor zwei | |
| Wochen in Gaza einen schweren Rückschlag erlitt. | |
| 26 Mar 2018 | |
| ## AUTOREN | |
| Susanne Knaul | |
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