| # taz.de -- Alternativer Pride in Berlin: Jenseits der weißen Dominanz | |
| > Am Samstagabend zog der „Internationalist Queer Pride“ wieder durch | |
| > Neukölln und Kreuzberg. Die Demo soll eine Alternative zum Mainstream-CSD | |
| > sein. | |
| Bild: Der Pfeil auf der Flagge steht für die Fortschritte, die noch vor der qu… | |
| Berlin taz | „Fragile Männlichkeit“, sagt ein*e Demoteilnehmer*in laut | |
| und zeigt lachend auf ein zerbrochenes Ei auf der Straße. Oben am | |
| geöffneten Fenster steht der Mann, der das Ei auf den vorbeiziehenden | |
| Demonstrationszug geworfen hat. Die Teilnehmer*innen antworten mit | |
| erhobenen Mittelfingern und lauten Rufen: „We are here, we are queer, we | |
| will not disappear!“ | |
| Sie sind Teil des „Internationalistist Queer Pride“, der am Samstagabend | |
| mit viel Glitzer und guter Laune durch Kreuzberg zieht. Ungefähr 8.500 | |
| Menschen nehmen nach Angaben der Polizei teil. Viele von ihnen haben sehr | |
| bewusst die Entscheidung getroffen, nicht auf dem [1][großen CSD] | |
| mitzulaufen und stattdessen an der alternativen Veranstaltung unter dem | |
| Motto: „None of us is free, until all of us are free“ teilzunehmen. So auch | |
| Demoteilnehmer*in Sascha: „Beim Pride geht es um etwas Politisches. | |
| [2][Den großen CSD finde ich viel zu kommerzialisiert.“] | |
| Aus diesem Grund riefen die Organisator*innen vor drei Jahren das | |
| erste Mal zum Internationalistist Queer Pride auf. Zu Firmen und | |
| Polizist*innen, die auf dem großen CSD mitlaufen, sagt das Team: „Das sind | |
| nicht unsere Verbündeten.“ Organisiert wird die Demo von Einzelpersonen und | |
| politischen Gruppen, wie dem Bloque Latinoamericano und Migrantifa Berlin. | |
| Auch Queeraspora e.V., ein Verein queerer BiPoc, war an der Organisation | |
| beteiligt. Mitglied Halim teilt Saschas Einschätzung zur Präsenz von Firmen | |
| auf dem CSD und fügt einen weiteren Kritikpunkt hinzu: „Der CSD ist sehr | |
| weiß dominiert. Es gibt nicht genug Sichtbarkeit für queere BIPoCs.“ | |
| ## Pro-Palästinensische Ausrichtung in der Kritik | |
| Für Kritik am IQP sorgte in den letzten Jahren die Pro-Palästinensische | |
| Ausrichtung der Demo. Das [3][Jüdische Forum für Demokratie und gegen | |
| Antisemitismus] kritisierte antisemitische Parolen und Schilder. Auf | |
| Twitter veröffentlichte es ein Banner der Demonstration am Samstagabend, | |
| auf dem zur Intifada aufgerufen wird. Der Begriff bezeichnet die Aufstände | |
| der palästinensischen Bevölkerung gegen den Staat Israel. Außerdem | |
| kritisieren sie das Awareness-Konzept, das Antisemitismus nicht explizit | |
| thematisiert. Laut Joana aus dem Awarenessteam wurde in der diesjährigen | |
| Schulung ebenfalls nicht über Antisemitismus gesprochen. | |
| Das IQP-Team bezieht zu den Vorwürfen Stellung: „Wir kämpfen gemeinsam mit | |
| unseren queeren jüdischen Genoss*innen gegen Antisemitismus, genauso wie | |
| wir mit all unseren anderen queeren Geschwistern gegen alle Formen von | |
| Diskriminierung kämpfen.“ | |
| 23 Jul 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Kajo Roscher | |
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