# taz.de -- +++ Wagner-Aufstand in Russland +++: Wagner-Söldner werden nicht b… | |
> Der Aufstand der Söldnertruppe Wagner ist beendet. Wladimir Putin lässt | |
> verkünden, auf eine Bestrafung Prigoschins und seiner Leute zu | |
> verzichten. | |
Bild: Wladimir Putin lässt Prigoschin und seiner Truppe Straffreiheit zusagen | |
## Wagner-Chef und seine Kämpfer werden nicht strafrechtlich verfolgt | |
Im Gegenzug für die Beendigung ihres Aufstands werden der Chef der | |
russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, und seine Kämpfer | |
nach Angaben des Kremls nicht strafrechtlich verfolgt. Nach dem von Minsk | |
vermittelten Rückzug der Wagner-Kämpfer werde Prigoschin sich nach Belarus | |
begeben und müsse kein Strafverfahren in Russland fürchten, sagte | |
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Samstagabend vor Journalisten. | |
Auch Prigoschins Söldner sollen demnach straffrei bleiben. „Niemand wird | |
sie strafrechtlich verfolgen“, sagte Peskow. „Wir haben immer ihre | |
heldenhaften Taten an der Front respektiert.“ | |
Am Freitagabend war der seit Langem schwelende Machtkampf zwischen | |
Prigoschin und der russischen Militärführung eskaliert. Wagner-Kämpfer | |
marschierten von der Ukraine aus mit dem Ziel nach Russland ein, die | |
Militärführung in Moskau zu stürzen. Am Samstag drangen die Söldner nach | |
Angaben der Regionalregierung bis in russische Region Lipezk rund 400 | |
Kilometer südlich von Moskau vor. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB | |
hatte wegen des Aufstandes ein strafrechtliches Verfahren wegen | |
„bewaffneter Meuterei“ eingeleitet. | |
Am Abend verkündete Prigoschin schließlich überraschend den Rückzug seiner | |
Kämpfer, um ein Blutvergießen in Russland zu verhindern. Den Rückzug hatte | |
der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko in Absprache mit dem | |
russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgehandelt. Der Kreml dankte | |
Lukaschenko in seiner Erklärung für seine Dienste als Vermittler und die | |
Aushandlung einer „Lösung ohne neue Verluste“. Die Vereinbarung mit | |
Prigoschin habe „ein Blutbad verhindern“ sollen, hieß es weiter. | |
Zugleich betonte der Kreml, der Aufstand der Wagner-Truppe beeinträchtige | |
„keinesfalls“ die russische Offensive in der Ukraine. (afp) | |
## Selenski fordert Russen zum Sturz von Kremlchef Putin auf | |
Angesichts des Aufbegehrens der russischen Söldnertruppe Wagner hat der | |
ukrainische Präsident Wolodimir Selenski zum Sturz von Präsident Wladimir | |
Putin aufgerufen. „Je länger dieser Mensch im Kreml ist, desto größer wird | |
die Katastrophe“, sagte Selenski am Samstag in seiner täglichen | |
Videobotschaft – diesmal aber auf Russisch und an die Russen gerichtet. Je | |
länger die russischen Truppen in der Ukraine seien, desto mehr Verwüstung | |
würden sie später nach Russland bringen. Der Sieg der Ukraine nach dem | |
russischen Einmarsch vor 16 Monaten sei dabei „gewiss“, zeigte Selenski | |
sich erneut zuversichtlich. | |
Gleichzeitig forderte Selenski den Westen auf, ohne Rücksicht auf Moskau | |
der Ukraine jetzt F-16-Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite zu | |
liefern. Sein Land schütze Europa vor dem „russischen Chaos“. Die Nato | |
solle die Ukraine aufnehmen, forderte er. „Das Gipfeltreffen in Vilnius im | |
Juli ist eine historische Chance für echte Lösungen, ohne auf Russland zu | |
schauen“, unterstrich der ukrainische Staatschef. (dpa) | |
## Wagner-Gruppe zieht sich zurück | |
Wagner-Kämpfer beginnen ihren Abzug aus Rostow am Don, wie ein Mitarbeiter | |
der Nachrichtenagentur Reuters von vor Ort berichtet. Der belarussische | |
Präsident Alexander Lukaschenko hat nach Angaben der staatlichen | |
Nachrichtenagentur Belta am Samstagabend ein zweites Mal mit Russlands | |
Staatschef Wladimir Putin telefoniert. Darin habe er ihn über das Ergebnis | |
seiner Gespräche mit Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin informiert. Das | |
russische Präsidialamt und Putin selbst äußerten sich zunächst nicht. (rtr) | |
## Prigoschin ordnet Stopp des Vormarsches an | |
Der Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hat den Vormarsch seiner Truppen auf die | |
russische Hauptstadt Moskau nach eigenen Angaben gestoppt. „Unsere Kolonnen | |
drehen um und gehen in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager | |
zurück“, sagte er am Samstag in einer von seinem Pressedienst auf Telegram | |
veröffentlichten Sprachnachricht. Bislang sei „nicht ein Tropfen Blut | |
unserer Kämpfer“ vergossen worden, sagte Prigoschin. „Jetzt ist der Moment | |
gekommen, wo Blut vergossen werden könnte.“ Deshalb sei es Zeit, die | |
Kolonnen umdrehen zu lassen. | |
Unmittelbar zuvor hatte der Pressedienst des belarussischen Machthabers | |
Alexander Lukaschenko mitgeteilt, dass dieser Prigoschin zur Aufgabe | |
bewogen habe. „Prigoschin hat den Vorschlag von Belarus' Präsident | |
Alexander Lukaschenko zum Anhalten seiner Bewaffneten aus der Wagner-Truppe | |
und weiteren Schritten zur Deeskalation angenommen“, hieß es in einer | |
Pressemitteilung des Präsidialamts der staatlichen Nachrichtenagentur Belta | |
zufolge. | |
Lukaschenko habe sich in Absprache mit Russlands Präsident Wladimir Putin | |
als Vermittler eingeschaltet, hieß es weiter. Prigoschin erwähnte | |
Lukaschenko in seiner Sprachnachricht nicht ausdrücklich. (dpa) | |
## Ukraine: Neue Offensiven im Osten des Landes mit Geländegewinnen | |
Inmitten der Krise in Russland hat die Regierung in Kiew über neue | |
Offensiven im Osten der Ukraine zum Zurückdrängen der russischen Armee | |
informiert. Die ukrainische Armee gehe gegen russische Stellungen in der | |
Nähe von Städten wie Orichowo-Wasyliwka, Bachmut und Klischtschiwka in der | |
Region Donbass vor, erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin | |
Hanna Maljar am Samstag. „Es gibt Fortschritte in allen Richtungen“, | |
versicherte sie. | |
Vize-Verteidigungsministerin Maljar hatte mit Blick auf den Aufstand der | |
Wagner-Söldner von einer „einmaligen Gelegenheit“ für Kiew gesprochen. Der | |
Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walery Saluschny, | |
versicherte, die ukrainische Gegenoffensive zum Zurückdrängen der | |
russischen Armee laufe „nach Plan“. (afp) | |
## Schützenpanzer und Sandsäcke an Abschnitt des Moskauer Autobahnrings | |
Wegen des Aufstands der Wagner-Söldner und deren geplantem Vorrücken in | |
Richtung der russischen Hauptstadt haben die Behörden an mindestens einem | |
Abschnitt des Moskauer Autobahnrings einen Kontrollpunkt eingerichtet. „Die | |
Sicherheitsmaßnahmen werden an einer Reihe von Ausfahrten verstärkt“, | |
berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Samstag. Auf | |
dem dazugehörigen Video waren Soldaten, ein Schützenpanzer und eine | |
Sandsacksperre zu sehen. Der Clip wurde demnach im Südwesten Moskaus an | |
einer Ausfahrt des Autobahnrings MKAD gedreht. (dpa) | |
## Söldner schon auf halbem Weg nach Moskau | |
Bei ihrem bewaffneten Aufstand gegen die russische Führung hat die | |
Söldnereinheit Wagner nach Behördenangaben auf dem Weg vom südrussischen | |
Rostow am Don nach Moskau inzwischen die Region Lipezk erreicht. „Den | |
Einwohnern wird dringend geraten, ihre Häuser nicht zu verlassen und auf | |
Fahrten mit Verkehrsmitteln zu verzichten“, schrieb der Gouverneur des | |
Gebiets, Igor Artamonow, am Samstag auf seinem Telegram-Kanal. Die Lage sei | |
aber unter Kontrolle. Lipezk befindet sich etwa auf halbem Weg zwischen | |
Rostow und Moskau – rund 400 Kilometer von der russischen Hauptstadt | |
entfernt. | |
Im Gegensatz zur weiter südlich gelegenen Region Woronesch gab es keine | |
Berichte über Kämpfe. Auf Videos waren aber in den Straßengraben gekippte | |
Lastwagen zu sehen. Sie waren offenbar eilig als Straßensperre aufgebaut | |
worden, um die Kolonne der Söldnereinheit Wagner aufzuhalten. Auf weiteren | |
Videos war zu sehen, wie Straßen aufgerissen und tiefe Gräben ausgehoben | |
werden. Auch dies sollte dazu dienen, die Söldner zu stoppen. Der | |
Krisenstab der Region Lipezk erklärte später, dass einige Straßen | |
beschädigt worden seien, um den Vormarsch der Wagner-Truppen zu bremsen. | |
(dpa) | |
## Biden spricht mit Scholz und Partnern über Entwicklung | |
US-Präsident Joe Biden hat sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs | |
Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Rishi Sunak | |
über die Situation in Russland ausgetauscht. In dem Gespräch hätten die | |
Partner unter anderem ihre „unerschütterliche Unterstützung“ für die | |
Ukraine bekräftigt, teilte das Weiße Haus am Samstagmittag (Ortszeit) mit. | |
Biden sei am Morgen außerdem von seinem nationalen Sicherheitsteam über die | |
Entwicklungen in Russland unterrichtet worden. Ebenfalls anwesend bei dem | |
Briefing waren nach Angaben des Weißen Hauses unter anderem | |
Vize-Präsidentin Kamala Harris, der Nationale Sicherheitsberater Jake | |
Sullivan sowie Verteidigungs- und Außenminister Lloyd Austin und Antony | |
Blinken. (dpa) | |
## Verteidigungsministerium in Kiew reagiert mit Spott | |
Das ukrainische Verteidigungsministerium hat mit Spott auf den Aufstand der | |
russischen Söldnertruppe Wagner gegen die Militärführung in Moskau | |
reagiert. „Das Verteidigungsministerium der Ukraine fragt sich, warum die | |
russischen Soldaten noch in ihren schlammigen Schützengräben sind, anstatt | |
ihren Kameraden auf beiden Seiten des Konflikts zu Hilfe zu eilen“, hieß es | |
am Samstag in einer Erklärung des Ministeriums im Onlinedienst Twitter. | |
„Das wäre bei Weitem sicherer, als sich der ukrainischen Armee | |
entgegenzustellen“, hieß es weiter. (afp) | |
## Ex-Präsident Medwedew: Aufständische planen Staatsumsturz | |
Die Aufständischen der Söldner-Truppe Wagner planen nach Angaben des | |
Vizechefs des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, einen | |
Staatsumsturz. „Es ist offensichtlich, dass es sich um eine gut durchdachte | |
und geplante Operation handelt, deren Ziel es ist, die Macht im Lande zu | |
übernehmen“, sagte Medwedew am Samstag nach Angaben russischer Agenturen. | |
Die Aktionen derer, die den Militäraufstand organisiert hätten, passten | |
„voll und ganz in das Schema eines gut durchdachten und orchestrierten | |
Staatsumsturzes“, so der frühere russische Staatschef. | |
Medwedew schloss nicht aus, dass am Aufstand auch frühere Mitglieder | |
russischer Eliteeinheiten des Militärs beteiligt sein könnten – oder auch | |
ausländische Spezialisten. Das zeige das hohe Niveau der Vorbereitung des | |
Aufstandes und die gute Kontrolle der Truppenbewegungen. Den Chef der | |
privaten Wagner-Armee, Jewgeni Prigoschin, nannte Medwedew nicht | |
namentlich. | |
Bewaffnete Kolonnen der Söldner setzten sich am Samstag aus dem | |
südrussischen Rostow am Don in Richtung Moskau in Marsch. Medwedew, warnte, | |
dass ein Staatsstreich gegen die größte Atommacht „die Welt an den Rand der | |
Zerstörung zu bringen droht“. Die russische Führung werde ein solches | |
Szenario nicht zulassen, betonte er. (dpa) | |
## Moskau wappnet sich für Auseinandersetzung | |
Angesichts der Rebellion von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin gegen die | |
russische Staatsführung wappnet sich die Hauptstadt Moskau für mögliche | |
gewaltsame Auseinandersetzungen. Während am Samstag im Süden der Stadt | |
Medienberichten zufolge bewaffnete Soldaten und Polizisten Positionen | |
bezogen, erklärte Bürgermeister Sergej Sobjanin bereits den Montag zum | |
arbeitsfreien Tag. Dies sei erforderlich, „um Risiken zu minimieren“, hieß | |
es in einer Mitteilung. Es gebe lediglich einzelne Ausnahmen. Der | |
Bürgermeister rief die Bevölkerung auf, sich möglichst nicht durch die | |
Stadt zu bewegen. Es sei möglich, dass Straßen gesperrt würden. Die Lage | |
sei schwierig, ein Anti-Terror-Einsatz sei im Gange. | |
Im Süden Moskaus befestigten russische Soldaten eine Stellung mit | |
Maschinengewehren, wie von der Zeitung „Wedomosti“ veröffentlichte Fotos | |
zeigten. Auf den Bildern war auch zu sehen, wie sich schwerbewaffnete | |
Polizisten an einem Ort an der Autobahn M4 versammeln, die aus dem Süden | |
des Landes nach Moskau führt. Auf dieser Autobahn fuhr unterdessen eine | |
Kolonne von Prigoschins Söldnergruppe Wagner-Söldner in Richtung | |
Hauptstadt. (rtr) | |
## Melnyk sieht „bankrottes Putin-Regime“ vor Zusammenbruch | |
Nach Einschätzung des früheren ukrainischen Botschafters in Deutschland, | |
Andrij Melnyk, ist die Entmachtung des russischen Präsidenten Wladimir | |
Putin nur noch eine Frage der Zeit. „Mit dem Wagner-Putsch wurde der | |
Rubikon überschritten und eine neue Ära von Machtverfall und Instabilität | |
in Russland eingeläutet“, sagte Melnyk dem Nachrichtenportal „t-online“ | |
(Samstag). | |
Zwar könne es Putin gelingen, den Aufstand blutig niederzuschlagen und | |
„halbwegs Ordnung wieder herzustellen“, doch das werde den Kreml „nicht v… | |
dem sich anbahnenden inneren Chaos bewahren“, so Melnyk. „Der totale | |
Zusammenbruch des bankrotten Putin-Regimes ist nur eine Frage der Zeit.“ | |
Melnyk war mehrere Jahre Botschafter in Deutschland, zuletzt | |
Vize-Außenminister der Ukraine und wurde jüngst zum Botschafter in | |
Brasilien ernannt. | |
„Die Wagner-Rebellion bedeutet nichts anderes als eine wahre | |
Götterdämmerung für (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin und sein | |
barbarisches Regime“, sagte Melnyk dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) | |
am Samstag. „Der Prigoschin-Aufstand, und zwar egal, wie er ausgeht, bietet | |
eine einmalige Chance für die ukrainische Armee, unsere Gegenoffensive mit | |
neuem Elan voranzutreiben. Aber dieser neue Kampfgeist allein wird für die | |
Befreiung all der besetzten Gebiete leider nicht ausreichen.“ (dpa) | |
## Experten erwarteten wegen Russland-Krise höhere Öl-Preise | |
Experten sagen wegen der Krise in Russland für die kommende Handelswoche | |
höhere Öl- und Rohstoffpreise sowie Druck auf die Aktienmärkte voraus. | |
„Trotz des Embargos gegen Russland verkauft Russland immer noch viele | |
Rohstoffe an wohlgesinnte Länder wie China und trägt zur weltweiten | |
Versorgung bei“, sagte der Chefstratege von Interactive Brokers, Steve | |
Sosnick, am Samstag. „Es ist zu erwarten, dass die Preise für Öl und andere | |
wichtige Rohstoffe steigen werden. Wenn die Ölpreise stark ansteigen, wird | |
dies in der Tat die Aktien belasten und die Angst vor einer Stagflation | |
wieder aufleben lassen.“ | |
Auch Michael Purves von Tallbacken Capital Advisors sprach von den | |
möglichen Folgen für die Aktienmärkte. „Diese Art von geopolitischen | |
Schocks sind oft nur von kurzer Dauer und haben normalerweise keine großen | |
Auswirkungen auf den US-Aktienmarkt“, sagte er. „Aber dieses Mal könnte das | |
der Fall sein, weil die Aktien so hoch gestiegen sind.“ Auch er erwartete | |
höhere Rohstoffpreise. „Jedes Mal, wenn es in einem Rohstoffland zu | |
politischen Unruhen dieser Art kommt, muss man zumindest mit einem | |
kurzfristigen Schock bei den Preisen der dort produzierten Rohstoffe | |
rechnen.“ Die ersten Folgen dürften sich am Sonntagabend zeigen wie ein | |
Rückgang der Aktien-Futures, höhere Ölpreise und eine größere Nachfrage | |
nach Staatsanleihen. (rtr) | |
## Westen soll Wagner-Aufstand „nicht ausnutzen“ | |
Die Regierung in Moskau warnt die westlichen Staaten davor, den Aufstand | |
der Wagner-Gruppe zu nutzen, um ihre „Russland-feindlichen Ziele“ zu | |
erreichen. Dies geht aus einer Erklärung des Außenministeriums in Moskau | |
hervor. (rtr) | |
## Baerbock: Bundesregierung beobachtet Entwicklung genau | |
Die Bundesregierung steht nach den Worten von Außenministerin Annalena | |
Baerbock wegen des gewaltsamen Aufstands der russischen Söldnerarmee Wagner | |
in „engstem Austausch“ mit Deutschlands Partnerländern. „Die Entwicklung… | |
in Russland beobachten wir seit gestern Abend sehr aufmerksam“, schrieb die | |
Grünen-Politikerin am Samstag auf Twitter. Zugleich aktualisierte das | |
Auswärtige Amt seine Reise- und Sicherheitshinweise für Bundesbürger in | |
Russland. | |
In den Hinweisen heißt es nun, die betroffenen Gebiete und insbesondere die | |
Stadt Rostow am Don sowie deren Umland sollten gemieden werden. „In Moskau | |
sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig | |
umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden. | |
Den Anweisungen russischer Sicherheitsbehörden sollte unbedingt Folge | |
geleistet werden.“ Generell rät das Ministerium Bundesbürgern von Reisen | |
nach Russland ab. Das österreichische Außenministerium sprach eine | |
„partielle Reisewarnung“ für Russland aus. Es riet am Samstag von Reisen in | |
die an die Ukraine angrenzenden Verwaltungsbezirke Belgorod, Kursk, | |
Brjansk, Woronesch, Rostow und Krasnodar ab. (dpa) | |
## Putin segnet Strafen für Verstöße gegen Kriegsrecht ab | |
Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Gesetz zur Bestrafung von | |
Verstößen gegen das Kriegsrecht unterzeichnet. Demnach können solche | |
Vergehen – sofern sie nicht strafrechtlich relevant sind – mit bis zu 30 | |
Tagen Arrest und einem Bußgeld belegt werden, wie aus dem am Samstag | |
veröffentlichten Gesetz hervorgeht. Offiziell wurde in Russland das | |
Kriegsrecht aber noch nicht verhängt. Stattdessen haben die Behörden in | |
verschiedenen Regionen einen Anti-Terror-Notstand erklärt. | |
Im Gesetzestext werden keine konkreten Verstöße aufgeführt. Aber es geht | |
bei der Maßregelung offenbar nicht um Vergehen, die auch in Friedenszeiten | |
strafbar wären. Gemeint sein dürften daher Verstöße gegen generelle | |
Ausgangssperren, Sperrstunden oder die Verweigerung eines Arbeitsdienstes. | |
Sollte die Person bei einer Zuwiderhandlung gegen das Kriegsrecht im | |
Fahrzeug unterwegs sein, könnte dieses laut dem neuen Gesetz beschlagnahmt | |
werden. (dpa) | |
## Melnyk – „Einmalige Chance“ für ukrainische Gegenoffensive | |
Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk spricht von einer Chance | |
für sein Land im Krieg gegen Russland. „Der Prigoschin-Aufstand, und zwar | |
egal, wie er ausgeht, bietet eine einmalige Chance für die ukrainische | |
Armee, unsere Gegenoffensive mit neuem Elan voranzutreiben“, sagt der | |
ehemalige Botschafter in Deutschland dem RedaktionsNetzwerk Deutschland | |
(RND) einem Vorabbericht zufolge. „Aber dieser neue Kampfgeist allein wird | |
für die Befreiung all der besetzten Gebiete leider nicht ausreichen.“ | |
Melnyk ruft „zuallererst Deutschland“ auf, die Militärhilfe nun deutlich zu | |
erhöhen. „Wir brauchen dringend Marschflugkörper Taurus, wir brauchen | |
Kampfhubschrauber Tiger, um russische Truppen in die Flucht zu treiben. Die | |
Bundesregierung sollte ihre letzten roten Linien endlich überschreiten.“ | |
(rtr) | |
## Gouverneur: Wagner-Söldner sind in der Region Lipezk | |
Aufständische Söldner der Wagner-Truppe sind nach Angaben des | |
Regionalgouverneurs am Samstag bis in die russische Region Lipezk rund 400 | |
Kilometer südlich von Moskau vorgedrungen. Wagner-Söldner seien dabei, | |
„sich auf dem Gebiet der Region Lipezk zu bewegen“, teilte | |
Regionalgouverneur Igor Artamonow im Online-Dienst Telegram mit. Die | |
Erklärung zeigt das Vorrücken der Wagner-Truppen in Richtung der russischen | |
Hauptstadt Moskau. (afp) | |
## Kreml-Sprecher: Putin arbeitet weiter im Kreml | |
Der russische Präsident Wladimir Putin arbeitet nach Angaben seines | |
Sprechers trotz eines Aufstandes durch Kämpfer der Söldnertruppe Wagner | |
weiter in seinem Regierungssitz in Moskau. „Der Präsident arbeitet im | |
Kreml“, sagte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Samstag der staatlichen | |
Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die Agentur hatte Peskow zu Gerüchten in | |
den Online-Netzwerken befragt, nach denen Putin Moskau wegen des Aufstandes | |
verlassen habe. | |
Zuvor hatte sich der russische Staatschef in einer Fernsehansprache an das | |
russische Volk gewendet und den Aufstand als „tödliche Bedrohung“ | |
bezeichnet. (afp) | |
## Kadyrow schickt Truppen in „Spannungsgebiete“ in Russland | |
Angesichts des Aufstands der russischen Wagner-Söldner schickt | |
Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow nach eigenen Angaben seine Truppen in | |
die „Spannungsgebiete“ in Russland. Tschetschenische Kämpfer des | |
Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde seien bereits auf dem Weg, | |
gab Kadyrow, ein enger Verbündeter von Kreml-Chef Waldimir Putin, am | |
Samstag im Online-Dienst Telegram bekannt. Er fügte hinzu: „Der Aufstand | |
muss niedergeschlagen werden und wenn harte Maßnahmen nötig sind, sind wir | |
bereit dazu!“ | |
Das ebenfalls mit Moskau verbündete Belarus bezeichnete die bewaffnete | |
Rebellion als „Geschenk an den Westen“. „Jede Provokation, jeder interne | |
Konflikt in den militärischen oder politischen Kreisen, im Bereich der | |
Information oder in der Zivilgesellschaft, ist ein Geschenk an den Westen“, | |
zitierte das Außenministerium in Minsk den belarussischen Sicherheitsrat. | |
„Das kann in einer Katastrophe enden“, erklärte der Rat weiter und forderte | |
dazu auf, der „Stimme der Vernunft“ zuzuhören. (afp) | |
## Iran nennt Vorgänge in Russland innere Angelegenheit | |
Der Iran bezeichnet die Vorgänge in Russland als dessen innere | |
Angelegenheit. Iranische Staatsmedien zitieren einen Sprecher des | |
Außenministeriums außerdem mit den Worten, die Islamische Republik | |
unterstütze die Herrschaft des Rechts in der Russischen Föderation. (rtr) | |
## USA bleiben in enger Abstimmung mit Partnern | |
Die USA bleiben angesichts der Entwicklungen in Russland in enger | |
Abstimmung mit ihren Verbündeten und Partnern, erklärt Außenminister Antony | |
Blinken auf Twitter. Er habe an diesem Samstag mit den G7-Außenministern | |
und dem EU-Außenbeauftragten gesprochen. An der US-Unterstützung für die | |
Ukraine ändere sich nichts. (rtr) | |
## Putin telefoniert mit Erdogan, Belarus versichert Solidarität | |
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach russischen Angaben mit dem | |
türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert. Erdogan | |
unterstütze den Umgang der russischen Regierung mit der Rebellion von | |
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin, erklärt das russische Präsidialamt. Von der | |
türkischen Seite liegt zunächst keine Stellungnahme vor. | |
Der Sicherheitsrat von Belarus stellt unterdessen klar, dass das Land ein | |
Alliierter Russlands bleibe. Die internen Streitigkeiten in Russland seien | |
„ein Geschenk an den kollektiven Westen“, erklärt das Gremium zudem. (rtr) | |
## Russland verstärkt Verteidigung in Moskau | |
Russische Soldaten befestigen eine Stellung mit Maschinengewehren im Süden | |
Moskaus, wie von der Zeitung „Wedomosti“ veröffentlichte Fotos zeigen. Auf | |
den Bildern ist auch zu sehen, wie sich schwerbewaffnete Polizisten an | |
einem Ort an der Autobahn M4 versammeln. Auf der M4 bewegen sich | |
Wagner-Söldner in Richtung Moskau. Die Autobahn führt von Süden in die | |
russische Hauptstadt. (rtr) | |
## Krisenstab der Bundesregierung tagt | |
Wegen der Entwicklungen in Russland ist der Krisenstab der Bundesregierung | |
zusammengetreten. „Die Bundesregierung beobachtet die Entwicklungen in | |
Russland aufmerksam“, erklärt ein Sprecher des Auswärtigen Amts. „Dazu ta… | |
zur Stunde unter Leitung des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Andreas | |
Michaelis, der Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt.“ | |
Die Reise- und Sicherheitshinweise für deutsche Staatsangehörige in | |
Russland hatte das Auswärtige Amt bereits am Vormittag angepasst. | |
„Außenministerin Baerbock hat sich gerade mit den Außenministerinnen und | |
Außenministern der G7 über die Lage beraten“, erklärt der Sprecher weiter. | |
(rtr) | |
## Geheimdienstchef erklärt Putschversuch für gescheitert | |
Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR erklärt den | |
Putschversuch für nicht erfolgreich. Es sei klar, dass der Versuch einer | |
Destabilisierung der Gesellschaft und einer Anzettelung zu einem | |
brudermörderischen Bürgerkrieg gescheitert sei, zitiert die amtliche | |
russische Nachrichtenagentur Tass Sergej Naryschkin. | |
Der Chef der russischen Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, wähnt das Land | |
derweil hinter sich. Die russische Bevölkerung unterstütze ihn, erklärt | |
Prigoschin in einer Audio-Botschaft. Seine Kämpfer hätten das russische | |
Militär-Hauptquartier in der Stadt Rostow eingenommen, ohne einen einzigen | |
Schuss abzugeben. Allerdings seien seine Kämpfer von Hubschraubern und | |
Artillerie beschossen worden. (rtr) | |
## Selenski-Berater: Nächste 48 Stunden entscheiden über Russland | |
Angesichts des bewaffneten Aufstands des Chefs der Söldnerarmee Wagner, | |
Jewgeni Prigoschin, hält der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo | |
Podoljak das Schicksal von Kremlchef Wladimir Putin für offen. „Die | |
nächsten 48 Stunden werden über den neuen Status von Russland entscheiden“, | |
schrieb Podoljak am Samstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Möglich | |
seien ein „ausgewachsener Bürgerkrieg“, ein „ausgehandelter Machtüberga… | |
oder auch eine „vorübergehende Atempause vor der nächsten Phase des Sturzes | |
des Putin-Regimes“. | |
Podoljak ist einer der Berater von Präsident Wolodimir Selenski. Weiter | |
schrieb er: „Alle potenziellen Akteure entscheiden jetzt, auf welcher Seite | |
sie stehen.“ In Russland herrsche gerade ein „ohrenbetäubendes Schweigen | |
der „Elite““. Russland führt seit 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen d… | |
Nachbarland Ukraine. Dabei gehörten die Wagner-Söldner bislang zu den | |
wichtigsten Truppen. (dpa) | |
## Chodorkowski unterstützt Wagner-Aufstand | |
Der frühere Oligarch und Kremlkritiker Michail Chodorkowski hat sich am | |
Samstag hinter den bewaffneten Aufstand der Söldnertruppe Wagner gestellt. | |
Chodorkowski schrieb bei Facebook, der Aufstand von Wagner-Chef Jewgeni | |
Prigoschin sei der schwerste Schlag für das Ansehen des russischen | |
Präsidenten Wladimir Putin. Prigoschin bei seinem Weg nach Moskau zu | |
helfen, würde bedeuten, Russland zu helfen, schrieb er. | |
Prigoschin habe Wort für Wort wiederholt, „was wir, die Kriegsgegner, seit | |
Beginn des Krieges gesagt haben“: Der Zweck des Krieges in der Ukraine sei | |
Diebstahl. Die offiziellen Kriegsgründe glaube niemand. Chodorkowski | |
schrieb: „Helft dem Teufel, wenn er beschließt, sich diesem Regime zu | |
widersetzen!“ Die Hilfe sei gerechtfertigt, denn es gebe kein schlimmeres | |
Verbrechen als die Entfesselung eines Angriffskrieges. „Wenn ein Verbrecher | |
bereit ist, sich mit einem anderen anzulegen … müssen wir helfen.“ | |
Chodorkowski zog nach London, nachdem er zehn Jahre in Russland wegen | |
Vorwürfen in Haft gesessen hatte, die gemeinhin als politische | |
Retourkutsche für seine Kampfansagen an Präsident Putin gewertet wurden. | |
(ap) | |
Putin spricht mit Staatschefs mehrerer Ex-Sowjetrepubliken | |
Der russische Präsident Wladimir Putin hat wegen des bewaffneten Aufstands | |
der Söldner-Gruppe Wagner im eigenen Land mit mehreren Staatschefs | |
benachbarter Staaten gesprochen. Das belarussische Präsidialamt erklärte | |
auf Telegram, Putin habe Präsident Alexander Lukaschenko über die Lage | |
informiert. | |
Der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge sprach Putin auch mit dem | |
usbekischen Präsidenten Schawkat Mirsijojew. Nach einem Telefonat Putins | |
mit dem kasachischen Präsidenten Qassym-Schomart Toqajew erklärte dieser | |
seinem Büro zufolge, es handele sich um eine interne Angelegenheit | |
Russlands. Die öffentliche Ordnung müsse aufrechterhalten werden. (rtr) | |
## Prigoschin widerspricht Putin | |
Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat | |
Präsident Wladimir Putin eine grobe Fehleinschätzung der Lage um den | |
bewaffneten Aufstand seiner Söldner vorgeworfen. „Der Präsident irrt sich | |
schwer“, sagte Prigoschin am Samstag in einer Sprachnachricht auf seinem | |
Telegram-Kanal. „Wir sind Patrioten unserer Heimat.“ Putin hatte die | |
Aufständischen um seinen Ex-Vertrauten zuvor in einer Rede an die Nation | |
als „Verräter“ bezeichnet und angekündigt, sie ihrer „unausweichlichen | |
Bestrafung“ zuzuführen. | |
Die Wagner-Söldner würden ihren Kampf fortsetzen und sich nicht – wie von | |
Putin gefordert – ergeben, betonte Prigoschin, der eine voll ausgestattete | |
eigene Armee mit Panzern und Flugzeugen zur Verfügung hat. „Wir wollen | |
nicht, dass das Land weiter in Korruption, Betrug und Bürokratie lebt“, | |
sagte er. Bislang galt der Geschäftsmann als Vertrauter des Präsidenten und | |
eine der Stützen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Über Monate hinweg | |
konnte er sich Kritik an der Militärführung leisten, ohne zur Verantwortung | |
gezogen zu werden. | |
Mit Blick auf den Machtapparat sagte Prigoschin nun, erst sei der | |
Wagner-Armee gesagt worden, dass Afrika gebraucht werde, dann sei das | |
fallengelassen worden. Es seien alle Gelder gestohlen worden, die für die | |
Hilfe bestimmt gewesen seien. Die Wagner-Armee ist auch in mehreren | |
afrikanischen Ländern im Einsatz. | |
„Als uns gesagt wurde, dass wir uns im Krieg mit der Ukraine befinden, | |
gingen wir los und kämpften. Aber es stellte sich heraus, dass Munition, | |
Waffen und das gesamte Geld, das investiert wurde, ebenfalls gestohlen | |
werden“, sagte Prigoschin weiter. Er hatte zuvor schon immer wieder | |
Korruption und Bürokratie kritisiert, besonders im | |
Verteidigungsministerium. „Wir sind Patrioten“, sagte er nun. „Und die, d… | |
sich uns heute widersetzen, sind die, die sich um den Abschaum versammelt | |
haben.“ (dpa) | |
## Behörden melden Kämpfe im Gebiet Woronesch | |
Angesichts des bewaffneten Aufstands der russischen Söldnertruppe Wagner | |
melden Behörden nun Kämpfe im Gebiet Woronesch im Südwesten des Landes. | |
Russische Militärhubschrauber haben das Feuer auf einen Konvoi der | |
Wagner-Söldner in der Nähe der Stadt Woronesch im Süden des Landes | |
eröffnet, wie ein Reuters-Reporter beobachtet. | |
„Im Rahmen einer Anti-Terror-Operation führen die Streitkräfte der | |
Russischen Föderation auf dem Gebiet der Region Woronesch notwendige | |
operativ-kämpferische Maßnahmen durch“, schrieb Gouverneur Alexander Gussew | |
am Samstagmittag auf Telegram. „Ich werde weiter über die Entwicklung der | |
Lage informieren.“ Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst | |
nicht. | |
Gussew erläuterte nicht konkret, gegen wen die Armee im Gebiet Woronesch | |
kämpft. Zuvor hatte es allerdings Berichte gegeben, dass die aufständischen | |
Wagner-Kämpfer dort einzelne militärische Einrichtungen besetzt hätten. Das | |
gleichnamige Gebietszentrum ist rund 470 Kilometer von der Hauptstadt | |
Moskau entfernt. Es liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Moskau und | |
Rostow am Don, wo Aufständische Militäreinrichtungen besetzt haben. | |
Wenig später berichtete der Gouverneur zudem von einem brennenden | |
Tanklager. Rund 100 Feuerwehrleute seien an den Löscharbeiten beteiligt. Ob | |
es einen Zusammenhang zu den Kampfhandlungen gab, war zunächst unklar. | |
(dpa/rtr) | |
## Selenski: Wagner-Aufstand legt russische Schwäche offen | |
Der gewaltsame Aufstand der Söldnertruppe Wagner verdeutlicht nach Ansicht | |
des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski die Schwäche der russischen | |
Regierung. Russland habe lange Zeit Propaganda benutzt, um seine Schwäche | |
und die Dummheit seiner Regierung zu verschleiern, schrieb Selenski im | |
Netzwerk Telegram. „Und jetzt herrscht so viel Chaos, dass keine Lüge es | |
verbergen kann.“ | |
„Russlands Schwäche ist offensichtlich. Schwäche in vollem Umfang“ schrieb | |
der ukrainische Präsident. Je länger Russland seine Truppen und Söldner auf | |
ukrainischem Territorium behalte, desto mehr Chaos, Schmerz und Probleme | |
werde es später erleben. „Auch das ist offensichtlich.“ Jeder, der den Weg | |
des Bösen wähle, zerstöre sich selbst. (ap) | |
## Russische Parlamentspräsidenten unterstützen Putin | |
Die Vorsitzenden der beiden russischen Parlamentskammern und die von | |
Russland eingesetzten Verwaltungschefs in den russisch kontrollierten | |
Gebieten in der Ukraine haben angesichts des Aufstands der Söldner-Truppe | |
Wagner ihre Solidarität mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zum | |
Ausdruck gebracht. | |
Die Vorsitzende des russischen Oberhauses, Valentina Matwienko, | |
versicherte, Putin habe die „volle Unterstützung“ der Parlamentskammer. | |
Unterhaus-Vorsitzender Wjatscheslaw Wolodin rief die Russen zur | |
Unterstützung des Kreml-Chefs auf. | |
Auch die Verwaltungschefs der von Russland besetzten Regionen in der | |
Ukraine unterstützten Putin. „Die Menschen in Cherson und die Region | |
unterstützen unseren Präsidenten voll und ganz!“, schrieb der von Moskau | |
eingesetzte Gouverneur in Cherson auf Telegram. Das Gebiet stehe „dem | |
Präsidenten bei“, teilte auch der Gouverneur des von Russland | |
kontrollierten Teils der Region Saporischschja mit. (afp) | |
## Auswärtiges Amt warnt vor Besuchen im Moskauer Stadtzentrum | |
Angesichts des Machtkampfes mit den Wagner-Söldnern in Russland hat das | |
Auswärtige Amt seine Reisehinweise für das Land aktualisiert. „Auf Grund | |
aktueller Ereignisse“ sollten schon bisher von einer Teilreisewarnung | |
betroffene „Verwaltungsgebiete und insbesondere die Stadt Rostow sowie das | |
Umland gemieden werden“, teilte das Ministerium am Samstag mit. „In Moskau | |
sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig | |
umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden.“ | |
Für Russland gilt vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges schon länger eine | |
Teilreisewarnung des Auswärtigen Amtes. Diese umfasste die an die Ukraine | |
grenzenden Verwaltungsgebiete Belgorod, Kursk, Brjansk, Woronesch, | |
Krasnodar und auch Rostow, wo die Wagner-Söldner in der gleichnamigen | |
Hauptstadt nach eigenen Angaben die Kontrolle über Militäreinrichtungen | |
übernommen haben. | |
Für Moskau wurde keine Reisewarnung ausgesprochen. Schon bisher wurde aber | |
generell durch das Auswärtige Amt von Reisen in die Russische Föderation | |
abgeraten. „Den Anweisungen russischer Sicherheitsbehörden sollte unbedingt | |
Folge geleistet werden“, hieß es in den Reisehinweisen weiter. | |
Dort wird weiter betont, dass in der Russischen Förderation „auch für | |
deutsche Staatsangehörige und deutsch-russische Doppelstaater die Gefahr | |
willkürlicher Festnahmen“ bestehe. Zudem wird auf Drohnenangriffe | |
verwiesen, die auch bereits in Moskau stattfanden. „Diese können auch für | |
die Zukunft nicht ausgeschlossen werden“, steht in den Reisehinweisen. | |
„Gleiches gilt für mögliche Angriffe auf das öffentliche Verkehrsnetz, | |
insbesondere den Zugverkehr.“ (afp) | |
## Russlands Präsident kündigt schwere Strafen an | |
Wladimir Putin hat einen bewaffneten Aufstand des Söldner-Chefs Jewgeni | |
Prigoschin als Verrat bezeichnet. Putin kündigte am Samstag in einer | |
Fernsehansprache harte Maßnahmen und schwere Strafen gegen die | |
Verantwortlichen an. „Die Streitkräfte und andere staatliche Stellen haben | |
die notwendigen Befehle erhalten“, sagte er. Den Namen des Chefs der | |
Söldner-Gruppe Wagner nannte er dabei nicht. | |
Putin forderte die Söldner auf, sich nicht an einem Verrat und kriminellen | |
Handlungen zu beteiligen. Er verurteilte den Aufstand, während Russland | |
gegen die Ukraine um seine Zukunft kämpfe. „Die gesamte Militär-, | |
Wirtschafts- und Informationsmaschinerie des Westens wird gegen uns | |
eingesetzt“ sagte der Präsident. Der Kampf erfordere die Einheit aller | |
Kräfte. Ein bewaffneter Aufstand zu einem Zeitpunkt wie diesem sei ein | |
Schlag für Russland und sein Volk. „Diejenigen, die einen bewaffneten | |
Aufstand planten und organisierten, die die Waffen gegen Mitstreiter | |
erhoben, haben Russland verraten. Und sie werden dafür geradestehen“, sagte | |
Putin. Er bestätigte in seiner Rede, dass die Söldner in der südrussischen | |
Stadt Rostow am Don zivile und militärische Behörden blockierten. (ap) | |
## Bundesregierung beobachtet Ereignisse aufmerksam | |
Die Bundesregierung beobachtet die Ereignisse in Russland um die | |
Konfrontation mit den Wagner-Söldnern „aufmerksam“. Dies teilte ein | |
Sprecher der Regierung am Samstag auf Anfrage mit. | |
Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann [1][schrieb im | |
Kurzbotschaftendienst Twitter], es sei „sehr interessant“, dass Russlands | |
Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache die Lage „mit 1917“ verglichen | |
habe, am „Vorabend der Revolution“ in Russland. (afp) | |
## Britischer Geheimdienst: „größte Herausforderung“ | |
Der Aufstand der Söldnertruppe Wagner ist nach Ansicht britischer | |
Geheimdienste für den russischen Staat die „größte Herausforderung“ der | |
jüngeren Zeit. „In den kommenden Stunden wird die Loyalität der russischen | |
Sicherheitskräfte und insbesondere der russischen Nationalgarde | |
entscheidend für den Verlauf der Krise sein“, betonte das | |
Verteidigungsministerium in London am Samstag. Es gebe bisher nur „sehr | |
begrenzte Beweise“ für Kämpfe zwischen Wagner und Sicherheitskräften. Dies | |
deute darauf hin, dass einige russische Truppen wahrscheinlich „passiv“ | |
geblieben seien und Wagner nachgegeben hätten. | |
Einheiten der Wagner-Gruppe hätten an mindestens zwei Stellen aus der | |
Ukraine die russische Grenze überschritten, hieß es in der Mitteilung | |
weiter. In der südrussischen Stadt Rostow habe Wagner „mit ziemlicher | |
Sicherheit wichtige Sicherheitseinrichtungen besetzt, darunter das | |
Hauptquartier, das die russischen Militäroperationen in der Ukraine | |
leitet“. Nun würden Wagner-Einheiten das südwestrussische Gebiet Richtung | |
Norden durchziehen. „Mit ziemlicher Sicherheit“ sei ihr Ziel, die | |
Hauptstadt Moskau zu erreichen. | |
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des | |
russischen Angriffskriegs vor 16 Monaten täglich Informationen zum | |
Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa) | |
## Söldner sollen Woronesch kontrollieren | |
Kämpfer der Söldnergruppe Wagner haben einem Insider zufolge alle | |
militärischen Einrichtungen der Stadt Woronesch 500 Kilometer südlich von | |
Moskau unter ihre Kontrolle gebracht. (rtr) | |
## Selenski-Berater spricht von „Antiterror-Operation“ | |
Ein führender Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski nennt | |
den Vorstoß des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin eine | |
„Antiterror-Operation“. Einer müsse auf jeden Fall verlieren, entweder | |
Prigoschin oder seine Gegner, twitterte Mychailo Podoljak: „In Russland | |
fängt alles gerade erst an“. (rtr) | |
## Söldner sollen Gefolgschaft verweigern | |
Die russische Armee hat den Wagner-Söldnern Sicherheit garantiert, wenn | |
diese ihre „Rebellion“ beenden. „Sie wurden zu dem kriminellen Unterfangen | |
von (Wagner-Chef Jewgeni) Prigoschin und zur Teilnahme an einem bewaffneten | |
Aufstand verleitet“, hieß es in einer Erklärung des Militärs am Samstag. | |
„Wir bitten Sie, vernünftig zu sein und sich mit Vertretern des russischen | |
Verteidigungsministeriums oder der Strafverfolgungsbehörden in Verbindung | |
zu setzen. Wir garantieren die Sicherheit jedes Einzelnen.“ | |
Das Militär rief die Söldner auf, an ihre „Einsatzorte“ zurückzukehren u… | |
erklärte, viele Söldner hätten sich bereits gemeldet und gebeten, ihre | |
Kasernen wieder aufsuchen zu dürfen. (afp) | |
## Antiterror-Alarmzustand in Moskau verhängt | |
Russlands Komitee zur Terrorbekämpfung hat der Agentur RIA zufolge für die | |
Stadt und die Region Moskau den Antiterror-Alarmzustand verhängt. | |
Zuvor schon waren in der russischen Hauptstadt Moskau die | |
Sicherheitsmaßnahmen verstärkt worden. Es würden zusätzliche | |
Straßenkontrollen eingeführt, hatte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin | |
mitgeteilt. (rtr) | |
## Putin soll demnächst Ansprache halten | |
Der russische Präsident Wladimir Putin will einem Bericht zufolge bald im | |
Fernsehen sprechen. Putin wolle eine im Fernsehen übertragene Ansprache | |
halten, berichtete die Agentur Tass unter Berufung auf den Kreml. (rtr) | |
## Deutschland will weitere Gepard-Panzer liefern | |
Die Bundesregierung will der Ukraine bis zum Jahresende 45 weitere | |
[2][Gepard-Flugabwehrkanonenpanzer] liefern. Das sagte der Leiter des | |
Planungsstabs im Verteidigungsministerium, Christian Freuding, der „Welt am | |
Sonntag“. Weitere Lieferungen von Leopard-2-Kampfpanzern schloss der | |
Brigadegeneral aus. Das stehe im Moment nicht zur Debatte. (rtr) | |
## Progoschin hält sich in Rostow am Don auf | |
[3][Söldnerchef Jewgeni Prigoschin] hält sich nach eigenen Angaben mit | |
seinen Kämpfern im südrussischen Rostow am Don auf und will mit Russlands | |
Verteidigungsminister verhandeln. | |
Progoschin sagte in einem auf Telegram veröffentlichten Video, er | |
kontrolliere mit seiner Söldnertruppe Wagner alle Militäreinrichtungen der | |
Stadt und werde auf Moskau marschieren, wenn nicht Verteidigungsminister | |
Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow zu ihm kämen. Sie | |
seien bereit, „bis zum Äußersten“ gegen das russische Militär vorzugehen. | |
Er und seine Männer würden jeden vernichten, der sich ihnen in den Weg den | |
Weg stelle. Dies behindere aber nicht Russlands „militärische | |
Spezialoperation“ in der Ukraine, betonte Prigoschin. Zuvor hatte er schon | |
betont, seine Aktion sei kein Militärputsch. | |
In der Nacht hatte der Gouverneur von Rostow ruft nach der Drohung von | |
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin an die Moskauer Militärführung die | |
Bevölkerung dazu aufgerufen, zuhause zu bleiben. Die Behörden ergriffen | |
alle notwendigen Maßnahmen, um die Sicherheit der Einwohner zu | |
gewährleisten, sagt Wassili Golubew auf seinem Telegram-Kanal. (rtr) | |
## Autobahn M-4 für den Verkehr gesperrt | |
Die von Süden nach Moskau führende Autobahn M-4 ist nach Angaben des | |
örtlichen Gouverneurs für den Verkehr gesperrt worden. Die Autobahn sei an | |
der Grenze zur Region Woronesch, etwa 400 Kilometer südlich von Moskau, | |
geschlossen worden, sagte der Gouverneur der Region Lipezk. | |
Zuvor hatte die Regionalverwaltung der südrussischen Region Woronesch die | |
Einwohner dazu aufgerufen, die Autobahn M-4 in Richtung Moskau zu meiden. | |
Grund sei ein Militärkonvoi, der sich dort bewege, teilt die Verwaltung auf | |
Telegram mit. Die Situation sei unter Kontrolle. Es seien Maßnahmen zum | |
Schutz der öffentlichen Sicherheit ergriffen worden. Der russische | |
Militärunternehmer hatte zuvor erklärt, mit seinen Söldnern die Grenze von | |
der Ukraine nach Russland überquert zu haben. (rtr) | |
## Drohnen-Bruchstücke auf Parkplatz in Kyjiw | |
Drohnen-Bruchstücke sind nach ukrainischen Angaben am frühen Samstag auf | |
einem Parkplatz im Zentrum von Kyjiw eingeschlagen. Rettungskräfte seien | |
zum Ort des Geschehens geschickt worden, teilt Bürgermeister Vitali | |
Klitschko auf Telegramm mit. Klitschko macht keine Angaben zu Opfern oder | |
Schäden. In der gesamten Ukraine herrschte dem Militär zufolge mehr als | |
eine Stunde lang Luftalarm. Explosionen wurden in der Großstadt Charkiw und | |
anderen Städten gemeldet. Im ganzen Land sollen Flugabwehreinheiten im | |
Einsatz gewesen sein. (rtr) | |
## Putin wird rund um die Uhr informiert | |
Der russische Präsident Wladimir Putin wird einem Medienbericht zufolge | |
rund um die Uhr über die Sicherheitslage informiert. Das Verteidigungs- und | |
das Innenministerium sowie der Inlandsgeheimdienst FSB lieferten ständig | |
Informationen zu Sicherheitsmaßnahmen, mit denen eine mögliche bewaffnete | |
Meuterei durch den russischen Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin | |
verhindert werden könnte, berichtet die Nachrichtenagentur Tass. (rtr) | |
## Moskau verschärft Sicherheitsvorkehrungen | |
Im Machtkampf zwischen dem russischen Militärunternehmer Jewgeni Prigoschin | |
und der Staatsführung verschärft Moskau offenbar die | |
Sicherheitsvorkehrungen in Regierungsgebäuden, Transportmitteln und anderen | |
wichtigen Orten. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter | |
Berufung auf Sicherheitsdienstkreise. Zuvor hatte Prigoschin die offizielle | |
Kriegsbegründung als Lügengeschichte bezeichnet, Verteidigungsminister | |
Sergej Schoigu eines Militärangriffs zur Zerstörung seiner Söldnergruppe | |
Wagner bezichtigt und Vergeltung angekündigt. (rtr) | |
24 Jun 2023 | |
## LINKS | |
[1] https://twitter.com/StvSprecherin/status/1672509765581258752 | |
[2] /Waffen-fuer-die-Ukraine/!5935243 | |
[3] /Meduza-Auswahl-15-bis-21-Juni/!5942299 | |
## TAGS | |
Russland | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Ukraine | |
Wagner-Gruppe | |
Wladimir Putin | |
Jewgeni Prigoschin | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Ukraine | |
Russland | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
Moskau | |
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
+++ Wagner-Aufstand in Russland +++: Rückzug nach dem Aufstand | |
Die Truppen von Söldnerchef Prigoschin ziehen ab. Er soll nach Vermittlung | |
durch Lukaschenko nach Belarus ausreisen. Weiter große Polizeipräsenz im | |
Süden Moskaus. | |
Gescheiterter Wagner-Aufstand: In Kyjiw isst man Popcorn | |
Während Jewgeni Prigoschin seine Söldner inzwischen zurückgerufen hat, | |
beobachten die Menschen in der Ukraine die Lage in Russland gespannt. | |
Wagner-Aufstand in Russland: Prigoschin stoppt offenbar seinen Marsch auf Moskau | |
Alles wieder vorbei? Die Lage nach dem versuchten Aufstand von Jewgeni | |
Prigoschin und seiner Söldnertruppe Wagner ist weiterhin unübersichtlich. | |
Den Marsch auf Moskau hat er nach eigenen Angaben offenbar beendet. Was das | |
für ihn und für Wladimir Putin heißt, ist unklar. | |
Naturschutzorganisation WWF in Russland: Der Pandabär darf nicht mehr | |
Noch vor einigen Jahren lobte Putin die Arbeit der Umweltorganisation. Nun | |
führt er sie – und einige andere NGOs – als „ausländische Agenten“. | |
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Zwist mit orthodoxer Kirche hält an | |
Mönche des berühmten Höhlenklosters in Kyiv fürchten die Räumung, weil sie | |
als Kollaborateure Moskaus gelten. Derweil geht die Offensive im Osten | |
voran. | |
Sanktionspaket der EU gegen Russland: Drittstaaten im Visier | |
Das Sanktionspaket Nummer elf der EU ist zahnlos geraten. Praktisch könnte | |
es kaum zum Einsatz kommen, wie bereits das Beispiel China zeigt. |