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# taz.de -- Israels eingeschränkte Gazahilfe: Wenn der Winter zur Waffe wird
> Israel blockiert weiter teilweise die Einfuhr von Hilfsgütern nach Gaza –
> und möchte den Zugang für unabhängige Hilfsorganisationen verbieten.
Bild: Überschwemmungen im Flüchtlingslager Bureij in Gaza-Stadt nach heftigen…
Stürme, starker Regen bis hin zu Fluten, die Zelte überschwemmen. Der
Winter ist besonders hart für die Menschen in Gaza. In dem von Israel
besetzten Gebiet wurden mehr als 1,7 Millionen Menschen vertrieben, meldet
das UN-Amt für Humanitäre Hilfe (Ocha). Viele leben in überfüllten
Notunterkünften, unter Zeltplanen auf dem bloßen Boden, meist zigfach
vertrieben, ohne ausreichend Wasser, Nahrung oder Medizin.
Trotz eines Waffenruhedeals gehen israelische Angriffe weiter. Seit dem 10.
Oktober wurden 406 Menschen getötet, zählte das Gesundheitsministerium. Die
israelische Armee besetzt weiterhin über 50 Prozent Gazas durch Soldaten.
Dort, hinter der sogenannten gelben Linie, werden Palästinenser per se als
Gefahr angesehen und von israelischen Soldaten erschossen, berichten
[1][unter anderem] der [2][Guardian] und die israelische Organisation
[3][Gisha]. Laut [4][Ocha] werden dort „täglich weiterhin Wohngebäude
abgerissen“.
Nach über zwei Jahren, in denen Israels Armee Krankenhäuser zerstört,
Krankenwägen angegriffen und medizinisches Personal getötet oder
verschleppt hat, fehlt es an der grundlegenden Gesundheitsversorgung.
Israel hatte durchgehend Hilfslieferungen blockiert, teilweise komplett.
[5][Es fehlt an allem]: Wasser, Essen, Heizöfen.
Laut Vereinten Nationen (UN) sind 78 Prozent der insgesamt 250.000 Häuser
in Gaza zerstört. Sie liegen in Schutt – 61 Millionen Tonnen, entsprechend
etwa dem Volumen von 25 Eiffeltürmen, so das [6][UN-Umweltprogramm (Unep)]
im September. Menschen seien durch einstürzende Häuser bedroht.
Hunderttausende Kinder leben in Zelten oder inmitten der Trümmer ihrer
Häuser, so das UN-Kinderhilfswerk Unicef. Es mangele an Baumaterialien und
provisorischen Unterkünften.
## Möglicher Zusammenbruch der Hilfe
Ein Abkommen vom 10. Oktober 2025 hat zwar wichtige humanitäre Hilfe
ermöglicht, doch Israel erlaubt nur begrenzt die Einfuhr. Die UN melden,
seitdem seien über [7][24.000 Tonnen] Hilfsgüter an den Grenzübergängen
gesammelt worden. Weitere 190.000 Tonnen lägen zur Einfuhr bereit.
Israels Regierung hat neue Registrierungsregeln für internationale
Organisationen festgelegt. Durch die neuen Bestimmungen soll Dutzenden
Hilfsorganisationen ab dem 1. Januar die Registrierung entzogen werden –
damit wären unabhängige und lebensnotwendige Hilfslieferungen sowie die
Einreise von humanitären Helfer*innen wieder blockiert.
Ärzte ohne Grenzen warnte am Montag davor, dass durch die Blockaderegeln im
nächsten Jahr „Hunderttausende Menschen keine lebensrettende medizinische
Versorgung mehr erhalten“. Auch Save the Children meldet, bisher keine
Registrierung bekommen zu haben. [8][Die UN warnt] entsprechend vor dem
Zusammenbruch der humanitären Hilfe für Gaza sowie das von Israel ebenfalls
besetzte Westjordanland.
25 Dec 2025
## LINKS
[1] https://press.un.org/en/2025/db251031.doc.htm
[2] https://www.theguardian.com/news/ng-interactive/2025/dec/06/bloodshed-was-s…
[3] https://gisha.org/en/the-yellow-line/
[4] https://reliefweb.int/report/occupied-palestinian-territory/occupied-palest…
[5] https://reliefweb.int/report/occupied-palestinian-territory/gaza-population…
[6] https://www.unep.org/news-and-stories/press-release/environmental-damage-ga…
[7] https://mena.iom.int/sites/g/files/tmzbdl686/files/documents/2025-12/202505…
[8] https://www.bbc.com/news/articles/cx2dmj7p8y2o
## AUTOREN
Julia Neumann
## TAGS
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