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# taz.de -- Neue Zahlen zu rechter Gewalt: Mehr Gewalt gegen Geflüchtete
> Im dritten Quartal 2025 registrierten die Behörden fast 200 Angriffe auf
> Asylsuchende. In Magdeburg fuhr ein Mann ein syrisches Kleinkind an.
Bild: Mehr rechte Angriffe auf Geflüchtete in Deutschland
Im dritten Quartal 2025 gab es deutlich mehr Angriffe auf Geflüchtete.
Insgesamt 198 solcher politisch motivierten Straftaten registrierten die
Behörden, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der
Linken-Abgeordneten Clara Bünger hervorgeht. Sowohl im Vorjahreszeitraum
als auch im vorangegangen Quartal 2025 waren es rund ein Viertel weniger.
Bünger sagte der taz: „Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Politik der
Bundesregierung, Geflüchtete als Problem zu markieren, sie per Gesetz
auszugrenzen und abzuschieben, und dem, was Rechtsextreme tun.“
Bei rund 50 der Angriffe kam es zu physischer Gewalt, insgesamt wurden 21
Personen verletzt, darunter auch vier Kinder. In drei der Fälle wird den
Tätern versuchter Totschlag vorgeworfen. Besonders sticht dabei eine Tat in
Magdeburg im Juli hervor, bei der ein Mann absichtlich ein syrisches
Kleinkind angefahren haben soll. Zuvor soll der 61-Jährige mehrere Personen
rassistisch beleidigt haben, er soll außerdem bereits früher mit rechten
Zwischenfällen aufgefallen sein.
Aus dem Schreiben der Bundesregierung geht ebenfalls hervor, dass die Zahl
der [1][Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte] im Vergleich zum zweiten
Quartal 2025 etwas sank. Statt wie damals 26, waren es nur mehr 22
registrierte Taten. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass sich die Zahlen
durch Nachmeldungen der Behörden deutlich erhöhen. Die Behörden
[2][erkennen auch längst nicht alle Fälle politischer Gewalt auch als
solche an]. Allerdings geben die zunächst gemeldeten Zahlen durchaus einen
Anhaltspunkt für die Gesamtentwicklung.
Die Linken-Abgeordnete Bünger macht auch die schwarz-rote Bundesregierung
für die Gewalt gegen Geflüchtete und ihre Unterkünfte verantwortlich.
Rechtsextreme fühlten sich „durch die staatliche Politik ermächtigt,
Geflüchtete zu beleidigen, sie anzugreifen und schlimmstenfalls zu töten“.
Nur nachträglich die Täter zu verfolgen reiche nicht aus, es sei vielmehr
„von zentraler Bedeutung, das Schüren von Rassismus in den Parlamenten und
von den Regierungsbänken aus zu beenden.“
In den letzten Wochen hatten Unionspolitiker*innen gleich mehrfach
rassistische Debatten losgetreten. So etwa Bundeskanzler Merz, der sich
über [3][das "Stadtbild" in Deutschland] ausgelassen und dieses in
Zusammenhang mit Migrant*innen gesetzt hatte. Abhilfe könnten Abschiebungen
schaffen, insinuierte er. Außerdem setzt die Bundesregierung mit der
sogenannten "Asylwende" auf einen scharfen Abschottungskurs und lässt
Asylsuchende an den deutschen Grenzen zurückweisen.
10 Nov 2025
## LINKS
[1] /Gewalt-gegen-Gefluechtetenunterkuenfte/!6104503
[2] /Analyse-in-den-Bundeslaendern/!6113207
[3] /Migrationsdebatten/!6126157
## AUTOREN
Frederik Eikmanns
## TAGS
Schwerpunkt Flucht
Rechte Gewalt
Schwerpunkt Rechter Terror
Flüchtlinge
Unterbringung von Geflüchteten
GNS
Social-Auswahl
Rechtsextremismus
Schwerpunkt Rassismus
Rechte Gewalt
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