| # taz.de -- Grüner von Notz kritisiert Union: „Das ist ein politischer Fehle… | |
| > Wer kontrolliert die Geheimdienste? Die Union lehnte die | |
| > Linken-Kandidatin Clara Bünger ab. Der Grüne Konstantin von Notz hält das | |
| > für einen Fehler. | |
| Bild: Clara Bünger im Bundestag – die Linke ist weiterhin nicht im Parlament… | |
| Der Grünen-Innenpolitiker [1][Konstantin von Notz] hat die Union dafür | |
| kritisiert, die Linken-Abgeordnete Clara Bünger nicht ins | |
| [2][Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr)] des Bundestags gewählt zu | |
| haben. „Das ist ein politischer Fehler und eine Dummheit. Clara Bünger ist | |
| eine integre Kollegin und eine gute Kandidatin“, sagte von Notz der taz. | |
| „Es ist ein Führungsversagen der Fraktionsspitze der Union, dass es Jens | |
| Spahn nicht schafft, in seiner Fraktion einen differenzierten Umgang mit | |
| der Linken zu organisieren.“ Der Fraktionsvorstand der Union müsse sich | |
| fragen, ob er seiner Verantwortung gerecht werde, wenn er eine in der | |
| Verfassung verankerte Aufgabe wie die parlamentarische Kontrolle der | |
| Geheimdienste nun behindere und sich pauschal Kandidaten der Linken | |
| verweigere. „Das ist ärgerlich und eine maximale Zumutung für das Gremium�… | |
| sagte von Notz. | |
| Am Donnerstag hatte der Bundestag abgestimmt, ob die Linken-Abgeordnete | |
| Clara Bünger in das Parlamentarische Kontrollgremium gewählt wird. Bei der | |
| geheimen Wahl bekam sie nur 271 Stimmen und damit 45 zu wenig. 285 | |
| Abgeordnete stimmten gegen Bünger, 20 enthielten sich. | |
| Linken-Vorsitzende Ines Schwerdtner hatte die Nicht-Wahl Büngers scharf | |
| kritisiert. Sie selbst war am Donnerstag nicht in ein Gremium gewählt | |
| worden, das die Schuldenangelegenheiten des Bundes kontrolliert. Es sei ein | |
| „Skandal, der Opposition das Recht zu verwehren, die Regierung zu | |
| kontrollieren“. Sie kündigte an, die Linke werde „so lange antreten, bis | |
| wir gewählt werden“. | |
| Damit ist die Linkspartei zum zweiten Mal seit der Bundestagswahl daran | |
| gescheitert, einen Platz in dem Gremium zur Kontrolle der Geheimdienste zu | |
| bekommen. [3][Bereits im Juni hatte Fraktionschefin Heidi Reichinnek nicht | |
| die notwendige Stimmenanzahl erreicht.] Damals wurde unter anderem | |
| angeführt, dass Reichinnek keine geeignete Kandidatin für das Gremium sei, | |
| da sich das Amt als Fraktionsvorsitzende nicht mit den besonderen | |
| Geheimhaltungsvorschriften des Gremiums vertrage. Zudem ist Reichinnek | |
| keine Fachpolitikerin für Sicherheits- und Innenpolitik. | |
| Die Juristin Clara Bünger dagegen ist innenpolitische Sprecherin der Linken | |
| – trotzdem wurde sie nicht in das Gremium gewählt. Nach taz-Informationen | |
| ist die Entscheidung, Bünger nicht zu wählen, auch innerhalb der | |
| Unionsfraktion umstritten. | |
| Das Parlamentarische Kontrollgremium kontrolliert die deutschen | |
| Geheimdienste und tagt unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen in einem | |
| abhörsicheren Raum. Neben drei Vertretern der Union und zwei Abgeordneten | |
| der SPD ist der Grüne Konstantin von Notz aktuell der einzige Vertreter, | |
| der einer Oppositionsfraktion angehört. Sollte von Notz eine Sitzung | |
| verpassen, wären die Vertreter der Regierungsparteien unter sich. Die AfD | |
| ist nicht im Parlamentarischen Kontrollgremium vertreten. | |
| [4][Von Notz verwies im Gespräch mit der taz auf die Bedrohung durch | |
| mutmaßliche Spionagefälle in Zusammenhang mit Abgeordneten und Mitarbeitern | |
| der AfD]. In der vergangenen Woche hatten die Regierungsfraktionen dazu | |
| eine Aktuelle Stunde im Bundestag angesetzt. „Es ist gut, dass die Union | |
| die Gefahr mittlerweile klar benennt: Die AfD ist offen feindlich gegenüber | |
| der Bundesrepublik und unserem Rechtsstaat.“ Das sei bei der Linken nicht | |
| der Fall, und diese Differenzierung müsse sich auch bei der Abstimmung über | |
| die Mitglieder des PKGr niederschlagen, so von Notz weiter. | |
| 9 Nov 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Kersten Augustin | |
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