| # taz.de -- Hurrikan in der Karibik: „Melissa“ bereitet Kubaner*innen eine … | |
| > Der Supersturm zieht über die sozialistische Insel, die schon unter einer | |
| > schweren Wirtschaftskrise leidet. Hunderttausende Menschen suchten | |
| > Schutz. | |
| Bild: Auf Haiti hatte der Hurrikan am Dienstag schon Todesfälle verursacht: Fr… | |
| dpa/taz | Der zerstörerische Hurrikan "Melissa" hat [1][nach seinem Zug | |
| durch Jamaika] den sozialistischen Karibikstaat Kuba erreicht. Der | |
| Wirbelsturm traf in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) als Hurrikan der | |
| Stärke 3 von 5 im Südosten der Insel nahe dem Ort Chivirico auf Land. Wie | |
| das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte, erreichte er anhaltende | |
| Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde. | |
| Mehr als 735.000 Menschen waren zuvor in Sicherheit gebracht worden, wie | |
| Präsident Miguel Díaz-Canel am Dienstagabend (Ortszeit) auf der Plattform X | |
| schrieb. Kuba hat knapp 11 Millionen Einwohner. Das Hurrikanzentrum hatte | |
| vor "lebensbedrohlichen und möglicherweise katastrophalen Sturzfluten mit | |
| zahlreichen Erdrutschen" gewarnt. Für die Provinzen Granma, Santiago de | |
| Cuba, Guantánamo, Holguín und Las Tunas galt eine Hurrikan-Warnung. | |
| "Es wird eine sehr schwierige Nacht für ganz Kuba, aber wir werden uns | |
| erholen", sagte der Staatschef vor der Ankunft des Hurrikans. Das Ausmaß | |
| der Schäden wird wohl erst später sichtbar. In den sozialen Netzwerken | |
| [2][kursierten erste Videos, die die Situation in den besonders betroffenen | |
| Gebieten zeigen sollen]: Menschen waten in ihren Häusern durch fast | |
| knietiefes Wasser, es sind Hilferufe zu hören. Draußen haben sich Straßen | |
| in reißende Flüsse verwandelt. | |
| Die Auswirkungen des Hurrikans könnten die schwere Wirtschaftskrise in dem | |
| Land mit seinen rund 11 Millionen Einwohnern verschärfen. Diese hat auf | |
| Kuba bereits zu lang anhaltenden Stromausfällen sowie zu Treibstoff- und | |
| Nahrungsmittelknappheit geführt. | |
| ## Jamaika: 530.000 Haushalte ohne Strom | |
| "Melissa" war am Dienstag als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 mit | |
| Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde auf Jamaika | |
| getroffen. Der Hurrikan brachte Sturmfluten, zerstörerische Winde und | |
| heftige Regenfälle mit sich. | |
| Angesichts der schweren Schäden erklärte die Regierung die Karibikinsel zum | |
| Katastrophengebiet. Das genaue Ausmaß war allerdings auch Stunden nach dem | |
| Eintreffen des Hurrikans noch ungewiss. In örtlichen Medien waren Bilder | |
| von zertrümmerten Häusern in überschwemmten Straßenzügen zu sehen. Nach | |
| Angaben der Behörden wurden Krankenhäuser und Brücken beschädigt. Mehr als | |
| 530.000 Haushalte wurden von der Stromversorgung abgeschnitten. Zu | |
| möglichen Opfern wollten die Behörden zunächst keine Angaben machen, | |
| sprachen aber von Menschen, die aufgrund der extremen Bedingungen während | |
| des Sturms nicht mehr aus ihren beschädigten Häusern gerettet werden | |
| konnten. | |
| Hurrikans sind in der Region zu dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich. | |
| Ungewöhnlich ist die Stärke. Grund dafür ist der Klimawandel – er sorgt | |
| zwar vermutlich nicht für mehr Tropenstürme, macht sie, wenn sie denn | |
| auftreten, [3][aber zerstörerischer]. [4]["Melissa" wird Klimaexpert:innen | |
| zufolge vor allem durch die gestiegenen Ozeantemperaturen angetrieben] – | |
| Temperatur- und Druckunterschiede im Innern erhöhen Windgeschwindigkeit und | |
| Feuchtigkeit des Sturms. | |
| ## Bahamas: Inseln evakuiert | |
| Nach Kuba soll "Melissa" am Mittwochnachmittag die Bahamas erreichen - laut | |
| Hurrikanzentrum immer noch als „starker Hurrikan“. Es seien heftige | |
| Regenfälle und Sturzfluten zu erwarten. Die Regierung ordnete Evakuierungen | |
| für 6 der mehr als 700 Inseln an. Für den Südosten und das Zentrum des | |
| Archipels der Bahamas galt eine Hurrikan-Warnung. | |
| Die [5][Bahamas sind ein Inselstaat im Atlantik südöstlich der USA. | |
| Haupterwerbszweig ist der Tourismus]. Teile der Land- und Meeresfläche sind | |
| als Nationalparks geschützt. Der Central-Andros-Nationalpark umfasst neben | |
| Mangroven- und Feuchtgebieten Teile des Andros Barrier Reef, das eines der | |
| größten Riffe der Welt ist. Für etliche Tier- und Pflanzenarten sind die | |
| Nationalparks ein wichtiges Refugium. | |
| 29 Oct 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Extremer-Hurrikan-in-der-Karibik/!6125227 | |
| [2] https://www.youtube.com/watch?v=Ev4MNFZMz7I | |
| [3] /Verschaerfte-Extremtemperaturen/!6109373 | |
| [4] /Wie-der-Klimawandel-den-Jahrhundert-Hurrikan-Melissa-antreibt/!6125006 | |
| [5] /Karibik-Tourismus-in-der-Coronapandemie/!5703402 | |
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