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# taz.de -- US-Vorgehen gegen Kritiker Israels: Britischer Kommentator in den U…
> Der Brite Sami Hamdi hielt in den USA Vorträge zum Nahost-Konflikt. Jetzt
> wurde er festgenommen, sein Visum annulliert und ihm droht die
> Abschiebung.
Bild: Sami Hamdi wurde das Visum in den USA entzogen
Erneut ist in den USA ein [1][ausländischer Staatsbürger] nur aufgrund
kritischer Äußerungen zu Israel und Gaza festgenommen worden. Der britische
Chef der Organisation International Interest, Sami Hamdi, wurde am
Sonntagmorgen auf dem Flughafen in San Francisco von Angehörigen der
Einwanderungsbehörde ICE festgenommen. Sein gültiges Visum sei annulliert
worden, heißt es von den Behörden, jetzt droht ihm die Abschiebung.
International Interest ist eine Agentur, die Unternehmen bei der
politischen Risikoabwägung in Krisenregionen berät. Hamdi war zuvor rund 10
Jahre als Reporter für verschiedene Medien tätig, vornehmlich im Nahen
Osten. Heute wird er häufig als Kommentator von internationalen Medien
befragt, darunter Al Jazeera. Er ist für seine israelkritischen Positionen
und die Verurteilung des israelischen Vorgehens in Gaza bekannt.
In den USA befand er sich auf Einladung des Council on American-Islamic
Relations (Cair), einer Organisation der Interessenvertretung von Muslimen
in den USA, auf einer Vortragsreise. Nach einem Auftritt bei der jährlichen
Cair-Gala in Sacramento sollte Hamdi am Folgetag in Florida sprechen.
Was genau Hamdi in Sacramento gesagt hat, ist bislang öffentlich nicht
bekannt geworden. Das US-Heimatschutzministerium allerdings wirft ihm die
Unterstützung von Terrorismus und eine Gefährdung der nationalen Sicherheit
der USA vor. Es gebe keinerlei Verpflichtung, Ausländern so etwas in den
USA zu gestatten.
Die rechte Influencerin [2][Laura Loomer], selbst erklärte „stolze
Islamhasserin“, rühmt sich auf sozialen Medien, die Behörden so hartnäckig
bearbeitet zu haben, dass es schließlich zu Hamdis Festnahme kam. Loomer
hatte vor einigen Monaten auch dafür gesorgt, [3][palästinensischen Kindern
medizinische Behandlung in den USA zu verweigern].
Cair bezeichnete das Vorgehen als „eklatanten Bruch“ mit der im 1.
Verfassungszusatz garantierten Meinungs- und Redefreiheit. Anwälte der
Organisation seien bereits dabei, den Fall zu bearbeiten. In einem
[4][Statement] fordert Cair die sofortige Freilassung Hamdis.
Hamdis Positionen indes sind durchaus umstritten. Der britische
[5][<i>Telegraph</i>] berichtet, zehn Tage nach dem Hamas-Angriff vom 7.
Oktober 2023 habe Hamdi in einer Moschee in London dazu aufgefordert,
„diesen Sieg zu feiern“. Alle Berichte über durch Hamas begangene
Vergewaltigungen seien israelische Fälschungen, soll Hamdi auch geäußert
haben. Zwei kanadische Universitäten strichen wegen dieser Positionen im
vergangenen Jahr bereits geplante Auftritte Hamdis.
27 Oct 2025
## LINKS
[1] /Pro-Palaestina-Aktivist-in-US-Haft/!6095601
[2] /Rechte-Influencerin-Laura-Loomer/!6034173
[3] /Trump-Regierung-hoert-auf-rechte-Hetze/!6107318
[4] https://www.cair.com/press_releases/breaking-cair-calls-on-ice-to-release-s…
[5] https://www.telegraph.co.uk/us/news/2025/10/26/british-journalist-sami-hamd…
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
Schwerpunkt USA unter Trump
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Gaza
Meinungsfreiheit
Islam
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Charlie Kirk
Kolumne Flimmern und Rauschen
Antisemitismus
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