| # taz.de -- Nach dem Attentat auf Charlie Kirk: US-Regierung entzieht Deutschem… | |
| > Präsident Trump ehrt Charlie Kirk posthum mit der höchsten zivilen | |
| > Auszeichnung. Fast zeitgleich macht sein Außenministerium mit einer | |
| > Drohung Ernst. | |
| Bild: Trump überreicht Witwe Erika Kirk posthum die Freiheitsmedaille des Prä… | |
| Washington dpa | [1][Die US-Regierung] hat mehreren ausländischen | |
| Staatsangehörigen ihre Visa entzogen und begründet das mit deren Äußerungen | |
| rund um [2][das tödliche Attentat auf den rechten US-Aktivisten Charlie | |
| Kirk]. Betroffen davon ist auch eine deutsche Person, wie das | |
| US-Außenministerium am Dienstag (Ortszeit) auf der Plattform X mitteilte. | |
| Der Vorwurf: Die Person habe Kirks Tod gefeiert und versucht, seine Tötung | |
| zu rechtfertigen, in dem sie in sozialen Netzwerken geschrieben habe: „Wenn | |
| Faschisten sterben, beschweren sich Demokraten nicht“. | |
| Nähere Angaben zu der Person machte die US-Regierung nicht. Die Deutsche | |
| Presse-Agentur erfuhr aus der deutschen Botschaft, dass man die Mitteilung | |
| des US-Außenministeriums zur Kenntnis genommen habe und die betroffene | |
| Person konsularisch unterstütze, sollte sie das wünschen. | |
| Neben ihr sind laut US-Außenministerium auch Staatsangehörige aus Mexiko, | |
| Argentinien, Südafrika, Brasilien und Paraguay von dem Visa-Entzug | |
| betroffen. Trump und US-Außenminister Marco Rubio würden die Grenzen, die | |
| Kultur sowie die Bürgerinnen und Bürger der USA verteidigen, indem sie | |
| Einwanderungsgesetze durchsetzten, hieß es im Post des Außenministeriums. | |
| „Ausländer, die die Gastfreundschaft Amerikas ausnutzen und gleichzeitig | |
| die Ermordung unserer Bürger feiern, werden ausgewiesen.“ | |
| Man werde weiterhin Ausländer mit Visum identifizieren, die den Tod Kirks | |
| gefeiert hätten. Die genannten sechs Personen seien nur ein paar Beispiele | |
| für Ausländer, die in den USA nicht mehr willkommen seien, betonte das | |
| Ministerium. | |
| ## Trump ehrt umstrittenen Verfechter der Meinungsfreiheit | |
| Charlie Kirk war vor fünf Wochen erschossen worden, als er auf einem | |
| Uni-Campus im Bundesstaat Utah im Freien gesprochen hatte. Präsident Trump | |
| ehrte ihn am Dienstag posthum mit der höchsten zivilen Auszeichnung der USA | |
| – der sogenannten Freiheitsmedaille. Anstelle ihres getöteten Mannes, der | |
| an diesem Dienstag 32 Jahre alt geworden wäre, nahm Witwe Erika Kirk die | |
| Auszeichnung bei einer Zeremonie im Rosengarten des Weißen Hauses entgegen. | |
| Charlie Kirk habe seine Organisation Turning Point USA zur größten | |
| konservativen Jugendorganisation des Landes gemacht und unter anderem für | |
| Meinungsfreiheit gekämpft, sagte Trump. | |
| Kirk besuchte mit seiner Organisation Turning Point USA, die er 2012 im | |
| Alter von 18 Jahren gegründet hatte, Hochschulen und forderte Studierende – | |
| vor allem solche mit anderer politischer Haltung – zur Debatte heraus. Er | |
| machte sich als Verfechter der Meinungsfreiheit einen Namen – Kritiker | |
| warfen ihm allerdings rassistische, homophobe, transfeindliche und | |
| sexistische Ansichten vor. | |
| ## Debatte über Meinungsfreiheit nach Tod Kirks | |
| Der Tod des einflussreichen Trump-Unterstützers und bekanntem Gesicht der | |
| amerikanischen Rechten entfaltete in den USA enorme politische Schlagkraft. | |
| Trump hatte bereits kurz nach der Tat dafür die Rhetorik „radikaler Linker“ | |
| verantwortlich gemacht. Kritiker warfen ihm vor, damit die Stimmung im Land | |
| zusätzlich anzuheizen, statt einende Worte zu wählen. | |
| In den USA entbrannte zudem ein Streit darüber, wie über den Tod Kirks | |
| gesprochen werden darf. Einige Privatpersonen gerieten in den Fokus von | |
| Kirk-Anhängern – zum Teil, weil sie seine Ermordung verharmlosten, zum Teil | |
| aber auch lediglich, weil sie auf umstrittenen Äußerungen Kirks hingewiesen | |
| hatten. | |
| Das US-Außenministerium hatte außerdem bereits im September Ausländern mit | |
| dem Entzug ihrer Visa gedroht, sollten sie im Internet das tödliche | |
| Attentat auf Kirk rechtfertigen. Vize-Außenminister Christopher Landau | |
| hatte etwa auf der Plattform X dazu aufgerufen, ihm Kommentare von | |
| Ausländern zu melden, damit das Außenministerium „das amerikanische Volk | |
| schützen kann“. | |
| ## Auch Medienleute stehen im Fokus | |
| In dem Klima gerieten auch mehrere Medienleute in Bedrängnis. Für besonders | |
| viel Aufmerksamkeit sorgte die zwischenzeitliche [3][Absetzung der Talkshow | |
| des US-Moderators und Satirikers Jimmy Kimmel] nach dessen Äußerungen zum | |
| tödlichen Angriff auf den rechten Aktivisten. | |
| Auch der US-Korrespondent des ZDF, Elmar Theveßen, war heftiger Kritik aus | |
| dem Lager des US-Präsidenten ausgesetzt – unter anderem wegen Bemerkungen | |
| über Kirk und Kritik an Trumps stellvertretendem Stabschef Stephen Miller. | |
| Der frühere US-Botschafter in Berlin und Trump-Vertraute Richard Grenell | |
| bezeichnete Theveßen daraufhin als „linksradikal“ und forderte, ihm das | |
| US-Visum zu entziehen. | |
| Der deutsche Außenminister Johann Wadephul forderte die US-Regierung | |
| angesichts dieser Drohung im September dazu auf, die Pressefreiheit für | |
| ausländische Journalisten zu garantieren. „Ich kann nur meiner Hoffnung und | |
| Erwartung Ausdruck verleihen, dass die freie Presseberichterstattung in den | |
| Vereinigten Staaten von Amerika für deutsche Journalistinnen und | |
| Journalisten nicht beeinträchtigt wird“, sagte der CDU-Politiker damals. | |
| Theveßen hat inzwischen einen Fehler in seiner Berichterstattung über Kirk | |
| zugegeben und sich entschuldigt. | |
| 15 Oct 2025 | |
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