| # taz.de -- Betretungsverbot fürs Sündenwäldchen: Besetzte Reste des Hambach… | |
| > Der Energiekonzern RWE braucht längst nicht mehr die Braunkohle, sondern | |
| > das Erdreich darüber. Dafür könnten nun weitere Bäume fallen. | |
| Bild: Aktivisten protestieren gegen die bevorstehende Rodung des Sündenwäldch… | |
| Aachen taz | Der [1][Hambacher Wald] war 2018 gerettet worden, durch den | |
| [2][Einsatz tausender Menschen] und letztlich das Rodungsverbot des OVG | |
| Münster. Der ganze Wald? Nein: Zum ehemals riesigen Waldareal gehört auch | |
| das Sündenwäldchen („Sündi“) am Dorfrand des fast komplett abgerissenen | |
| Dörfchens Manheim. Da sollen in den kommenden Tagen die Kettensägen kommen. | |
| Die Stadt Kerpen hat zu Beginn der Rodungssaison ab 1.10. ein | |
| Betretungsverbot verkündet, gültig ab 6. Oktober, 0 Uhr. | |
| Das Sündenwäldchen, dessen Name sich ableitet von allerlei früheren | |
| Heimlichkeiten der Bevölkerung (Saufgelage, Kiffenstreff, Sex) drohte schon | |
| Ende 2024 abgeholzt zu werden. Es gelang nur in Teilen, weil [3][Aktivisti | |
| sich dort verschanzt hatten]. Der Waldrest, etwa ein Hektar groß, blieb das | |
| Sommerhalbjahr 2025 über in Baumhäusern bewohnt. | |
| Der Energiekonzern RWE, Eigentümer mittlerweile fast der ganzen Wüstenei | |
| Manheim, braucht längst nicht mehr die Braunkohle, sondern das Erdreich | |
| darüber. Damit sollen die Grubenböschungen des bis über 400 Meter tiefen | |
| Tagebaus abgeflacht werden für die geplanten Seenprojekte. Angeblich ist | |
| die Nutzung genau dieser fast 250 Millionen Kubikmeter Manheimer Erde | |
| alternativlos. „Wasser marsch“ soll 2030 starten – aus dem 30 Kilometer | |
| entfernten Rhein via unterirdische Röhrensysteme. | |
| In der „Allgemeinverfügung zur Räumung eines Rest-Waldstücks“ untersagt … | |
| Stadt Kerpen nun jedes Betreten und Befahren von Betriebsfremden, bis „die | |
| Freimachung der Flächen“ abgeschlossen ist: „Eine vollständige Rodung war | |
| bis zum Ende der Rodungssaison am 28.02.2025 aufgrund der fortdauernden | |
| Besetzung einer letzten Restfläche des Sündenwäldchens nicht möglich. Es | |
| sind Bodenstrukturen (Zelte, Hütten) vorhanden; auf rund einem Dutzend | |
| Bäumen wurden geschützte Plattformen sowie mehrere ausgebaute Baumhäuser | |
| errichtet. Derzeit halten sich rund 5 bis 10 Personen in dem Gebiet auf und | |
| übernachten dort in den Einrichtungen.“ Es sei, so die Stadt Kerpen, indes | |
| anzunehmen, dass per sofort „zahlreiche weitere Personen die Freimachung | |
| der Flurstücke verhindern wollen“. | |
| In der Begründung der Stadt ist von „schweren wirtschaftlichen Folgen für | |
| die RWE Power AG“ die Rede, falls es zu weiteren Verzögerungen komme. | |
| Konzern und Kommune gelten als eng verschwistert. Schon 2023 war die bis | |
| dahin geheimgehaltene „Rahmenvereinbarung für eine nachhaltige | |
| Zusammenarbeit“ mit Verpflichtung zu einer gedeihlichen Partnerschaft | |
| aufgetaucht. | |
| Die Widerstandsszene (Kirchen im Dorf lassen, Unser-Wasser-Rheinland, BUND) | |
| bittet derweil um Kleidungs- und Essensspenden für die ausharrenden | |
| BesetzerInnen und hat zu einer Pressekonferenz vor Ort geladen, Montag 11 | |
| Uhr. | |
| 2 Oct 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Bernd Müllender | |
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