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# taz.de -- Klimaaktivismus: Kohlebagger im Tagebau Hambach besetzt
> Die Aktion richtet sich gegen die bevorstehende Rodung des Sündenwalds im
> rheinischen Kohlerevier. Dieser ist seit einem Jahr besetzt.
Bild: Besetzer:innen auf einem Bagger im Tagebau Hambach
Berlin taz | Zwölf Aktivist*innen haben am Freitagmorgen einen
Braunkohlebagger und eine Transportbandanlage im Tagebau Hambach im
rheinischen Kohlerevier besetzt und Transparente mit der Aufschrift
„Kohlebagger entern, Kapitalismus kentern“ angebracht.
Die Aktion richtete sich nach Angaben der Aktivist*innen gegen die
bevorstehende Abholzung des sogenannten “[1][Sündenwäldchens]“ durch den
Kohlekonzern RWE.
„Es sagt viel über unser Wirtschaftssystem aus, dass es profitabel ist,
Wälder zu roden und Dörfer einzureißen, um giftige Seen zu füllen,
Yachthäfen und Luxusapartments zu bauen und Inseln aufzuschütten“, heißt es
in einer Mitteilung der Gruppe, die sich „Pirat*innen“ nennt.
## RWE verurteilt die Aktion
RWE will das Wäldchen am Rande des Tagebaus roden, um Kies abbauen zu
können. So soll die Böschung eines später dort geplanten Tagebausees
stabilisiert werden. Zu den Bauplänen eines Yachthafens äußerte sich der
Konzern auf taz-Anfrage nicht.
Ein RWE-Sprecher verurteilte die Besetzung des Baggers und kündigte an, das
Unternehmen werde Anzeige erstatten. Der Bagger wurde aus
Sicherheitsgründen abgeschaltet, die Kohleversorgung der Kraftwerke blieb
laut RWE jederzeit gewährleistet: „Mit dieser unverantwortlichen Aktion
bringen die Störer sowohl Mitarbeiter von RWE als auch sich selbst in
Gefahr.“
Die Polizei hatte am Mittag mit der Räumung der Aktivist*innen begonnen
und dafür nach eigenen Angaben auch spezialisierte Höhenretter angefordert.
Historisch gehört der „Sündi“, wie die Aktivist*nnen sagen, zum Hambacher
Wald, der ja eigentlich als vertraglich zwischen RWE und Landesregierung
zugesichert unangetastet bleiben muss.
## Rodung ab Oktober möglich
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) hatte bereits im Januar gegen
die Rodung geklagt. Das [2][Oberverwaltungsgericht Münster] hatte einen
Eilantrag jedoch zurückgewiesen. Die Abholzung des Sündenwäldchens sei
nötig, um Abraum für die standsicheren Böschungen des geplanten Tagebausees
herzustellen, heißt es in der Mitteilung des Gerichts.
[3][Das Waldstück ist nach Angaben der Initiative „Wald statt Asphalt“
ungefähr seit einem Jahr mit Baumhäusern besetzt.] Der nicht besetzte Teil
wurde bereits gerodet. In der kommenden Rodungssaison, die am 1. Oktober
beginnt, soll nun die verbliebene etwa ein Hektar große Fläche von Bäumen
befreit werden.
26 Sep 2025
## LINKS
[1] /RWE-faellt-Baeume-im-Suendenwaeldchen/!6066075
[2] https://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/04_250128/index.p…
[3] /Rheinisches-Kohlerevier/!6060525
## AUTOREN
Charlotte Kranenberg
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Schwerpunkt Klimawandel
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