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# taz.de -- Massiver Luftangriff auf die Ukraine: Russland schickt erneut Hunde…
> Kyjiw und andere Städte des Landes waren das Ziel dieses großflächigen
> Angriffs. Es sind viele Tote und Verletzte zu beklagen. In Polen gingen
> westliche Kampfjets in Abfangbereitschaft.
Bild: Zerstörung in Kiew: Einschläge von 5 Raketen und 31 Kampfdrohnen an 16 …
Kyjiw/Saporischschja/Moskau dpa | In der Ukraine sind [1][durch russische
Angriffe] mit Drohnen und Raketen nach Angaben von Präsident Wolodymyr
Selenskyj mindestens vier Menschen getötet worden. Unter den Toten war in
Kyjiw auch ein zwölf Jahre altes Mädchen, das laut Behörden von einer
Betonplatte erschlagen wurde. „Bestialische Schläge, bewusster und
zielgerichteter Terror gegen gewöhnliche Städte – fast 500 Kampfdrohnen und
über 40 Raketen, darunter (die Hyperschallrakete) „Kinschal““, schrieb d…
Staatschef in sozialen Netzwerken. Der Angriff dauerte demnach gut zwölf
Stunden.
Landesweit gab es dem Innenminister Ihor Klymenko zufolge über 70
Verletzte, mehr als 100 zivile Objekte wurde beschädigt. Hauptziel waren
nach Angaben Selenskyjs die Hauptstadt Kyjiw und das Umland, dazu die
Gebiete Saporischschja, Chmelnyzkyj, Sumy, Mykolajiw, Tschernihiw und
Odessa. „Infolge des Beschusses wurde in der Hauptstadt das Gebäude des
Instituts für Kardiologie beschädigt“, teilte er mit. Laut Minister
Klymenko starben dort eine Krankenschwester und ein Patient.
## Selenskyj kündigt Gegenschläge an
Russland setzte mit dem Angriff laut Selenskyj [2][nach der Woche der
UN-Generalversammlung] ein klares Zeichen. „Moskau will weiter kämpfen und
töten und verdient nur den härtesten Druck der Welt“, schrieb der
Präsident. Er rief dazu auf, jegliche Importe aus Russland einzustellen,
und kündigte Gegenschläge an, um Moskau zur Diplomatie zu zwingen.
Dagegen warf Kremlsprecher Dmitri Peskow Selenskyj im russischen
Staatsfernsehen einmal mehr vor, kein Interesse an Friedensverhandlungen zu
haben. Er inszeniere sich vielmehr als „tapferer Kämpfer“, um die EU zur
weiteren Finanzierung des Krieges zu drängen. Russland will mit den
Luftschlägen auch den Druck auf die Führung in Kyjiw erhöhen, sich auf
Moskaus Bedingungen für ein Kriegsende einzulassen. Kyjiw lehnt eine
Kapitulation ab.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, in der Nacht zum Sonntag
einen „massiven Schlag“ gegen Unternehmen des militärisch-industriellen
Komplexes sowie gegen Militärflugplätze der Ukraine ausgeführt zu haben.
Erneut behauptete das Ministerium auch: „Die Ziele des Angriffs wurden
erreicht, alle vorgesehenen Objekte wurden getroffen.“ Von den zivilen
Schäden und Opfern war keine Rede.
## Polnische Jets wieder in der Luft
Das EU- und [3][Nato-Land] Polen ließ während der russischen Luftschläge
gegen die Ukraine Kampfjets der eigenen Luftwaffe und der Alliierten
aufsteigen, wie das Oberkommando der Streitkräfte bekannt gab. Dies ist
bereits seit vielen Monaten Routine. Seit einigen Wochen wird in diesen
Fällen auch die Flugabwehr in Bereitschaft gesetzt.
Gegen 8.00 Uhr morgens informierte das Oberkommando auf der Plattform X
darüber, dass die Aktion beendet sei. Russland habe den polnischen Luftraum
nicht verletzt, hieß es. Polens Armee bedankte sich bei der
niederländischen Luftwaffe, die mit ihren F-35 Kampfjets beteiligt waren.
„Wir bedanken uns auch bei der Bundeswehr für ihr Engagement und ihre
Unterstützung mit den Patriot-Systemen, die die Bewachung des polnischen
Luftraums verstärkt haben“, hieß es.
## Hunderte Drohnen und fast fünfzig Raketen eingesetzt
Die ukrainische Luftwaffe führte in ihrer bei Telegram veröffentlichten
Statistik insgesamt fast 600 eingesetzte russische Drohnen auf. 95 Prozent
davon seien abgefangen worden. Von 46 luft- und seegestützten russischen
Marschflugkörpern seien wiederum 93 Prozent abgeschossen worden. Dabei sei
jedoch keine der beiden Kinschal-Hyperschallraketen abgefangen worden.
Militärbeobachter hatten in der Nacht den Militärflughafen
Starokostjantyniw im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj als mutmaßliches
Ziel benannt.
Insgesamt gab es den Angaben zufolge Einschläge von 5 Raketen und 31
Kampfdrohnen an 16 Zielorten. An 25 weiteren Stellen seien Trümmer
abgeschossener Raketen und Drohnen abgestürzt.
Die Ukraine wehrt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als dreieinhalb
Jahren gegen die russische Invasion.
28 Sep 2025
## LINKS
[1] /Kehrtwende-des-US-Praesidenten/!6115666
[2] /Reden-auf-der-UN-Vollversammlung/!6115785
[3] /Tagung-des-Nato-Rates/!6111535
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