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# taz.de -- UN-Sicherheitsrat gibt grünes Licht: Wieder Sanktionen gegen Iran
> Da sich Teheran nicht an das 2015 geschlossene Atomabkommen gehalten hat,
> wird das Regime bald wieder bestraft. Doch etwas macht Hoffnung.
Bild: Wiedereinführung von Sanktionen gegen den Iran: Das Reaktorgebäude des …
New York (AFP) | Der UN-Sicherheitsrat hat am Freitag den Weg freigemacht
für die Wiedereinführung von Sanktionen gegen den Iran wegen seines
Atomprogramms. Eine von China und Russland unterstützte Resolution, in der
eine weitere Aussetzung der Sanktionen gefordert wurde, erhielt nicht die
erforderliche Mehrheit im höchsten UN-Gremium. Neun der 15 Ratsmitglieder
stimmten dagegen.
[1][Die E3-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten im
August den sogenannten Snapback-Mechanismus ausgelöst], der eine
Wiedereinsetzung der nach dem 2015 beschlossenen internationalen
Atomabkommen schrittweise abgebauten UN-Sanktionen gegen den Iran binnen 30
Tagen vorsieht.
Zur Begründung erklärten die E3, Teheran halte sich nicht an seine
Verpflichtungen zur Begrenzung seines Atomprogramms. Die drei europäischen
Länder führen derzeit [2][weitere Verhandlungen mit dem Iran]. In den
Gesprächen gab es bislang nach ihren Angaben aber keine Fortschritte.
Sollte es zu keiner Einigung kommen, müssten die Sanktionen während der
Generaldebatte der UN-Vollversammlung Ende September wieder eingesetzt
werden.
[3][Die iranische Regierung] hatte vor der Abstimmung im Sicherheitsrat am
Freitag erklärt, sie habe den Europäern einen „fairen“ Vorschlag im
Atomstreit gemacht, um die Wiedereinführung der UN-Sanktionen zu
verhindern. Dieser berücksichtige „legitime Anliegen“ und sei „für beide
Seiten von Vorteil“, erklärte der iranische Außenminister Abbas Araghtschi.
„Wir rufen den Iran auf, jetzt zu handeln“, sagte die britische
Botschafterin bei der UNO, Barbara Woodward nach der Abstimmung im
Sicherheitsrat. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Donnerstag
in einem Interview im israelischen Fernsehen gesagt, er rechne mit einer
Wiedereinführung der Sanktionen. Der französische UN-Botschafter Jérôme
Bonnafont betonte am Freitag aber, das Angebot der Europäer, bis zum Ablauf
der Frist am 28. September eine Lösung zu finden, liege weiter auf dem
Tisch.
## Die USA waren 2018 unter Trump aus dem Atomabkommen ausgestiegen
Die E3-Staaten sowie die USA, Russland und China hatten das Atomabkommen
mit dem Iran im Jahr 2015 geschlossen, um das Land am Bau einer Atombombe
zu hindern. Die USA stiegen allerdings 2018 während der ersten Amtszeit von
US-Präsident Donald Trump einseitig aus dem Abkommen aus und verhängten
danach erneut Sanktionen gegen den Iran.
Daraufhin zog sich Teheran schrittweise von seinen in dem Abkommen
festgehaltenen Verpflichtungen zurück und fuhr die Anreicherung von Uran
hoch. Nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hat
der Iran mittlerweile eine um ein Vielfaches größere Menge an
angereichertem Uran produziert als im Atomabkommen vereinbart.
19 Sep 2025
## LINKS
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