| # taz.de -- Treffen zwischen Trump und Putin: Das reicht nicht für Frieden | |
| > Ja, Putin geht die Puste aus und das Geld für seinen Angriffskrieg. | |
| > Trotzdem gibt es keine Anzeichen, dass sich Moskaus Position bald ändert. | |
| Bild: Vladimir Putin und Donald Trump bei ihrem vergangenen Treffen in Alaska i… | |
| Trump-Schmeichler haben mehrere mögliche Interpretationen des angekündigten | |
| Gipfeltreffens [1][zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Ungarns | |
| Hauptstadt Budapest]. Die eine: Stärke wirkt – Trump braucht nur mit | |
| Marschflugkörpern zu wedeln, schon kommt Putin angekrochen und will reden. | |
| Die andere: Diplomatie wirkt – Trump braucht nur mit Putin zu telefonieren | |
| und Selenskyj zurechtzuweisen, und schon geht was. | |
| In beiden Interpretationen steckt ein Körnchen Wahrheit, aber eben auch nur | |
| ein einziges. Dieses Körnchen besteht darin, dass Putin langsam die Puste | |
| ausgeht. Die beharrlichen ukrainischen Schläge gegen Russlands Ölindustrie | |
| treffen den Nerv der russischen Kriegswirtschaft; [2][der Angriffskrieg ist | |
| nicht mehr lange zu finanzieren]. | |
| Das reicht aber nicht für Frieden. Trumps letzter Vorstoß scheiterte an | |
| Russlands Weigerung, vor Gesprächen eine Waffenruhe zuzugestehen, und an | |
| Russlands Forderung nach Überlassung aller noch nicht eroberten Teile des | |
| Donbas, also die kampflose Räumung der wichtigsten ukrainischen | |
| Verteidigungslinien. Es gibt keine Anzeichen, dass Moskaus Position sich in | |
| diesen beiden Punkten geändert hätte. Vielmehr hat Russland mit seinen | |
| Drohnen und Sabotageakten gegen europäische Länder eine Ausweitung des | |
| Krieges wahrscheinlicher aussehen lassen als sein Ende. | |
| Nun sagt Trump in der ihm eigenen Schlichtheit, die beiden Kriegsparteien | |
| sollten da, wo sie jetzt stehen, [3][einfach aufhören und nach Hause | |
| gehen]. Da die Ukraine in der Ukraine zu Hause ist, Russland aber nicht, | |
| kann man diese Äußerung als Aufruf nach einem bedingungslosen Rückzug | |
| Russlands interpretieren. Aber so war sie wohl nicht gemeint. Der | |
| US-Präsident will ein Einfrieren des Konfliktes entlang der bestehenden | |
| Front als Frieden verkaufen können, auch, ohne dass Russland und die | |
| Ukraine tatsächlich Frieden schließen. Etwa so wie Trumps Gaza-Abkommen, | |
| das auch weder Israel noch die Hamas unterzeichnet haben und das auch nicht | |
| lange halten dürfte. | |
| 19 Oct 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!6121328 | |
| [2] /Zolldrohung-gegen-Russland/!6102132 | |
| [3] /Selenskyj-in-Washington/!6121638 | |
| ## AUTOREN | |
| Dominic Johnson | |
| ## TAGS | |
| Wolodymyr Selenskyj | |
| Donald Trump | |
| Schwerpunkt USA unter Trump | |
| Außenpolitik | |
| Wladimir Putin | |
| Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
| Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
| Russland | |
| Russland | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Selenskyj in Washington: Trump will vorerst keine Tomahawk-Waffen liefern | |
| Bei Selenskyjs Besuch im Weißen Haus lehnt Trump die Lieferung von | |
| Tomahawk-Raketen ab. Stattdessen drängt er auf einen Deal mit Russland. | |
| Haushaltsplanung in Russland: Die russische Bevölkerung soll für Putins Krieg… | |
| Um die hohen Kriegskosten zu bewältigen, will Russland zukünftig die | |
| Mehrwertsteuer erhöhen und die Unternehmensteuer ausweiten – auf kleine | |
| Betriebe. | |
| Zolldrohung gegen Russland: Der Rubel rollt nicht mehr | |
| Russlands hochsubventionierter Kriegswirtschaft geht es schlecht, besonders | |
| wegen sinkender Gas- und Ölexporte. Neue US-Zölle treffen sie zusätzlich. |