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# taz.de -- Schutz für Global Sumud Flotilla: Rom und Madrid stellen sich an d…
> Beide Länder schicken je eine Fregatte, um weitere Angriffe auf den
> Hilfstransport nach Gaza zu verhindern. Wird das die Taktik Israels
> verändern?
Bild: Ein Schiff der Global Sumud Flottilla auf Kurs nach Gaza
Tunis taz | Nach Italien schickt nun auch die spanische Regierung eine
Fregatte zum Schutz der [1][Global Sumud Flotilla]. 53 Schiffe sind derzeit
im Konvoi unterwegs. Ihr Ziel: Gaza. In der Nacht auf Mittwoch wurde die
Flotilla südlich von Kreta von Drohnen angegriffen. In 14 einzelnen
Attacken wurden unbekannte chemische Substanzen und explosive Stoffe auf
die Schiffe abgeworfen. Unter den Teilnehmern aus 44 Ländern befinden sich
auch Staatsbürger aus mehreren EU-Staaten.
Italiens Verteidigungsministerium schickte am Donnerstag sogar ein zweites
Kriegsschiff. „Damit sind wir für alle Eventualitäten gewappnet“, erklär…
Guido Crosetto, der italienische Verteidigungsminister. Er warnte aber
gleichzeitig vor dem Durchbrechen der israelischen Blockade Gazas. „Wir
können unsere Bürger nicht schützen, wenn sie die Hoheitsgewässer anderer
Länder überschreiten.“
Zwar hat sich niemand zu der Tat auf offener See bekannt, in Jerusalem
äußerte man sich nicht zu den Angriffen. Aber niemand an Bord der
Sumud-Schiffe zweifelt daran, dass das israelische Militär die Angriffe
durchgeführt hat, um die Teilnehmer an der Weiterfahrt zu hindern. Israel
hatte den Sumud-Initiatoren Nähe zur Hamas vorgeworfen, die Vorwürfe aber
nicht konkretisiert.
„Sie rufen die Botschaften von Ländern an, aus denen wir stammen“, sagt der
Brasilianer Thiago Ávila in einem seiner Videotagebücher. „Dann setzen uns
diese Botschaften unter Druck, weil ihnen die Israelis klar kommunizieren,
uns gewaltsam angreifen zu wollen.“
## Wie wird Israel vorgehen?
Italien und Spanien sind nun die ersten beiden EU-Länder, die mit ihrer
Unterstützung auf direkten Konfrontationskurs mit der israelischen
Regierung gehen. „Die spanische Regierung besteht darauf, dass
internationales Recht eingehalten wird und unsere Staatsbürger auf dem
Mittelmeer frei und sicher reisen können“, so Regierungschef Pedro Sánchez
am Rande der UN-Vollversammlung.
Das könnte Einfluss haben auf das weitere Vorgehen Israels. [2][Auf den
Schiffen] rechnet man zwar mit einem Sturm der Boote durch israelische
Spezialeinheiten. Doch eine Konfrontation israelischer Soldaten mit
Marineeinheiten aus zwei EU-Ländern würde selbst bei engen Partnern wie der
Bundesregierung einen Sturm der Entrüstung auslösen.
Laut der größten israelischen Nachrichtenwebseite Ynet könnte die
israelische Armee daher auf weitere Störangriffe setzen, um ein verzögertes
Ankommen der Flotilla in den Gewässern vor Gaza zu erzwingen.
Italiens Premierministerin Meloni hatte die Global Sumud Initiative zuvor
„unnötig, gefährlich und unverantwortlich“ genannt, aber am Mittwoch auch
die Angriffe in den Gewässern vor Kreta kritisiert. Ein portugiesisches
Schiff, das im Rahmen der Frontex-Mission vor Kreta lag, inspizierte am
Donnerstagmorgen die angegriffenen Boote und stellte keine strukturellen
Schäden fest.
## An Bord gibt man sich trotzig
Angesichts des schnellen Einsatzes der Portugiesen stellt sich an Bord der
Sumud-Flotilla eine ganz andere Frage. Nato und EU sind derzeit mit fünf
Marinemissionen im Mittelmeer im Einsatz. „Warum schützen deren Boote nicht
ihre Staatsbürger vor Drohnenangriffen oder die Lieferungen von
Lebensmitteln nach Gaza?“, heißt es an Bord. Dort gibt man sich trotzig.
„Wir fahren nach Gaza“, [3][sagt Greta Thunberg in einem ihrer täglichen
Videochats.]
Bei dem ersten Versuch Thunbergs Hilfsgüter nach Gaza zu bringen, war sie
zusammen mit ihren elf Mitstreitern an Bord der Yacht „Madleen“ verhaftet,
nach Israel gebracht und später ausgewiesen worden.
25 Sep 2025
## LINKS
[1] /Krieg-in-Gaza-/!6111699
[2] /Nahost-Berichterstattung-/!6110281
[3] /Gaza-Flotilla/!6109076
## AUTOREN
Mirco Keilberth
## TAGS
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VOX
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