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# taz.de -- Gaza-Flotilla: Mehr als nur Selfie-Yachten
> Ja, die Aktion der „Global Sumud Flotilla“ ist eine Show. Sich deshalb
> über sie lustig zu machen, greift aber deutlich zu kurz.
Bild: Greta Thunberg und Mitstreiter verlassen mit der „Global Sumud Flotilla…
Wieder segelt eine Flotte mit Hilfsgütern Richtung Gaza, wieder ist Greta
Thunberg mit an Bord. Wahrscheinlich wird die Mission enden wie Thunbergs
letzte Reise im Juni. Damals [1][enterte die israelische Marine ihr Boot]
und flog die Aktivistin zurück nach Schweden. „Alle Passagiere der
‚Selfie-Yacht‘ sind in Sicherheit“, verkündete das israelische
Außenministerium damals. „Die Show ist vorbei.“
Ja, auch die Aktion der „Global Sumud Flotilla“ ist eine Show. In den
sozialen Medien sind die Aktivist:innen dauerpräsent, die Hilfsmission
ist ein Medienevent. Sich deshalb über sie lustig zu machen, greift zu
kurz. Denn eins ist klar: In Gaza-Stadt herrscht Hunger, weil [2][Israel
die Einfuhr von Hilfslieferungen blockiert]. Und angesichts eines
Premierministers Benjamin Netanjahu, der mittlerweile offen seine imperiale
Vision eines „Groß-Israel“ propagiert, und westlicher Verbündeter, die si…
bis heute nicht zu wirksamen Maßnahmen gegen Israels völkerrechtswidrige
Kriegsführung durchringen können, braucht es Protest, der diesen Zustand
nicht als neue Normalität akzeptiert.
Dass die Aktivist:innen der Flotilla jetzt mehr tun, als Geld zu
spenden oder Petitionen zu unterschreiben, ist gut. Denn anders als
Staatschefs oder CEOs bleiben der Zivilgesellschaft oft nur Kreativität und
ihre eigenen Körper, um politischen Druck aufzubauen. Und dass strategisch
kluger Protest wirken kann, beweisen zahlreiche Beispiele, von den Sit-ins
der Bürgerrechtsbewegung in den USA bis zur Boykottbewegung gegenüber
Apartheid-Südafrika.
Die Aktion der Flotilla zeigt nun, dass Gaza uns näher ist, als wir denken.
Die aus ihren Häusern vertriebenen palästinensischen Kinder spielten diesen
Sommer am selben Mittelmeer, an dem sich viele von uns erholten. Ihr Hunger
ist menschengemacht, ihnen beizustehen möglich. Trotzdem erreicht sie nicht
genug Hilfe. Dafür trägt die israelische Regierung die Verantwortung. Dass
sie bis heute weder ausländischen Journalist:innen noch
Hilfsorganisationen freien Zugang zum Gazastreifen gewährt, bleibt ein
Skandal. Protest, der sich dieser Realität entgegenstemmt, ist dringender
denn je.
8 Sep 2025
## LINKS
[1] /Solidaritaet-zu-Wasser-und-zu-Land/!6090020&s=gaza+flotilla/
[2] /Israels-Krieg-in-Gaza/!6099305
## AUTOREN
Mitsuo Iwamoto
## TAGS
Nahost-Debatten
Greta Thunberg
Israel Defense Forces (IDF)
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