# taz.de -- Zwischenstand bei der Verwaltungsreform: Viel erreicht, aber noch v… | |
> Staatssekretärin Martina Klement (CSU) müht sich, bei der im Juni | |
> beschlossenen Reform aus bloßen neuen Gesetzen funktionierende Praxis zu | |
> machen. | |
Bild: Martina Klement, CSU-Staatssekretärin in Berlins CDU-SPD-Senat, ist die … | |
Berlin taz | Rund zweieinhalb Monate nach ihrem Beschluss im | |
Abgeordnetenhaus ist Berlins Verwaltungsreform zwar noch weit davon | |
entfernt, all ihre Ziele zu erreichen. Doch hört man Martina Klement zu, | |
der auch bei der Opposition geschätzten dafür zuständigen Staatssekretärin | |
mit CSU-Parteibuch, dann ist die Reform auf einem guten Weg. | |
Das Landesparlament hatte Ende Juni nach zweijähriger Vorbereitung durch | |
die schwarz-rote Koalition und Grünen und Linkspartei [1][die nötigen | |
Gesetze beschlossen]. Im Gespräch war die Reform schon seit über zwei | |
Jahrzehnten. Im Kern geht es darum, genau festzulegen, wer in Berlins | |
zweistufiger Verwaltung wofür zuständig ist. Ziel ist, das bisherige | |
Behörden-Pingpong zwischen Senatsverwaltungen und Bezirken zu beenden. | |
Klement hatte am Dienstag im Senat vom aktuellen Stand berichtet. In der | |
folgenden Pressekonferenz sah sie vor allem bei der Aufgabenzuordnung einen | |
großen Fortschritt. Waren im Frühjahr von rund 4.500 Aufgaben 850 nicht | |
klar verortet – entweder fühlten sich Senat- und Bezirksebene beide | |
zuständig oder keiner – so sind es nach ihren Angaben jetzt weniger als 90. | |
Bis Jahresende soll dieser Katalog abgeschlossen sein. „Das Fundament ist | |
gelegt, jetzt geht es darum, ein funktionsfähiges Haus zu bauen“, sagte | |
Klement. | |
Auch bei einem angestrebten „Kulturwandel“ in der Verwaltung sah die | |
Staatssekretärin Fortschritte. Hier hatte im Mai [2][bei einer Anhörung im | |
Parlament] die Vorsitzende des Hauptpersonalrats, Daniela Ortmann, von | |
einer „Kultur des Misstrauens“ zwischen den Dienststellen gesprochen. Man | |
denke dort „in Abgrenzung zu anderen Referaten und Häusern“. Um das zu | |
verändern, gibt es laut Klement bereichs- und hierarchieübergreifende | |
Gespräche. | |
Parallel zum Reformprozess kann die Verwaltung derzeit [3][deutlich mehr | |
und schneller Bürgeramtstermine] anbieten. Diese Verbesserungen bei der | |
Onlinebuchung von Terminen soll keine bloße Folge von weniger Nachfrage im | |
Sommer sein. „Das war kein Ferieneffekt, das ist das neue Normal“, sagte | |
Klement. Allein im Juli gab es demnach über 180.000 Termine. Nach ihren | |
Zahlen sind das rund 13 Prozent mehr als vor einem Jahr, mit damals rund | |
160.000. Die Anzahl der Termine pro Tag stieg dabei von 6.300 im Juli 2024 | |
auf mehr als 7.700 Termine im Juli 2025. Von denjenigen Bürgern, die einen | |
Termin innerhalb von 14 Tagen wollten, bekamen laut Klement im Juli 81,2 | |
Prozent einen. Im Vorjahr lag diese Quote noch bei um die 60 Prozent. | |
9 Sep 2025 | |
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## AUTOREN | |
Stefan Alberti | |
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