| # taz.de -- Belgische Sanktionen gegen Israel: Der Druck hat gewirkt | |
| > Belgien hat endlich Sanktionen gegen Israel beschlossen – weil Premier De | |
| > Wever keine Wahl mehr hatte. Jetzt ist Deutschland an der Reihe. | |
| Bild: Der belgische Ministerpräsident Bart de Wever, am 26. August 2025 | |
| Erst die Niederlande, dann Frankreich, nun auch Belgien: Immer mehr | |
| EU-Staaten rücken von Israel ab – und sprechen sich für eine Anerkennung | |
| Palästinas aus. Überraschend kommt diese Entwicklung nicht. Angesichts der | |
| [1][anhaltenden israelischen Kriegsverbrechen in Gaza] und der Weigerung | |
| der Regierung Netanjahu, auf eine Zwei-Staaten-Lösung hinzuarbeiten, bleibt | |
| [2][den Europäern] kaum etwas anderes übrig, wenn sie ihren Prinzipien treu | |
| bleiben wollen. | |
| Überraschend ist eigentlich nur, dass es in Belgien so lange gedauert hat. | |
| Die Stimmung im Lande ist längst gegen Netanjahu und seine rechtsextremen | |
| Minister umgeschlagen. Und das nicht nur bei Marokkanern und anderen | |
| Bevölkerungsgruppen, die traditionell mit den Palästinensern | |
| sympathisieren. Auch in Studentenstädten wie Gent und sogar im Brüsseler | |
| Europaviertel wurde der Ruf nach Sanktionen zuletzt immer lauter. | |
| Am Ende konnte sich ihm auch Premierminister Bart De Wever nicht mehr | |
| entziehen. Zwar hat er auf Zeit gespielt und versucht, sich mit | |
| Bundeskanzler Friedrich Merz abzustimmen, der für unbedingte Solidarität | |
| mit Israel steht. Doch anders als in Deutschland haben in Belgien auch die | |
| Sozialdemokraten massiven Druck gemacht. De Wever musste handeln, sonst | |
| wäre seine Koalition geplatzt. | |
| Die Beschlüsse, die Außenminister Maxime Prévot nun bekannt gegeben hat, | |
| sind allerdings kaum geeignet, den Streit zu schlichten. Die Sanktionen | |
| gegen Israel sehen zwar hart aus, dürften Netanjahu aber kaum jucken. Und | |
| bei der Anerkennung Palästinas haben sich letztlich die Bremser | |
| durchgesetzt. Sie haben den Schritt an Bedingungen gebunden und damit | |
| hinausgezögert. Belgien ist in der Palästina-Frage kein Vorreiter, sondern | |
| Nachzügler. | |
| Dennoch ist der ein Signal an die gesamte EU, die ja immerhin ihren Sitz in | |
| der belgischen Hauptstadt hat. Und er bringt Kanzler Merz und seine | |
| Regierung noch mehr in die Defensive. Bleibt zu hoffen, dass sich auch in | |
| Berlin endlich etwas bewegt. Belgien hat in der Nahostpolitik gerade noch | |
| so die Kurve gekriegt – nun ist Deutschland an der Reihe. | |
| 3 Sep 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Eric Bonse | |
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