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# taz.de -- Parkmanagement in Berlin: Ohne Parkläufer geht heute gar nichts me…
> Berlins „Parkläufern“ droht mit dem kommendem Haushalt das Aus. Eine
> Begehung des Mauerparks soll zeigen, wie wichtig ihr Job ist.
Bild: Keine Sorge vor heißer Asche: Gegrillt wird im Mauerpark woanders
Berlin taz | Der Himmel leuchtet am Sonntagnachmittag [1][über dem
Mauerpark], und das Gras auf der großen Wiese unterhalb des Amphitheaters
wächst üppig und grün – ganz anders als die Sommersteppen in vielen anderen
Berliner Grünanlagen. Dafür sorgen versteckte Rasensprenger, die nach
Anbruch der Dunkelheit ausgefahren werden.
Die nicht billige Rasenpflege hat allerdings auch für Probleme gesorgt,
erzählt Alexander Puell, Vorsitzender des Vereins der Freunde des
Mauerparks: Weil die Betreiberin, die landeseigene GrünBerlin GmbH, das
Grillen im Park nun komplett verbieten wollte, wurden nach vielen
Gesprächen zwischen allen Beteiligten „Grill-Spots“ identifiziert – erst
neben dem Flohmarkt, wie Puell berichtet. „Aber das geht auf Dauer
natürlich nicht gut, wenn die Rauchschwaden über den Markt ziehen.“
Schließlich wurden zwei gemauerte Plateaus am Rand des zentralen Weges als
Grillzonen ausgewiesen.
Dass wirklich nur dort gebrutzelt wird, darum kümmern sich nun die
„Parkläufer“ der Think SI3 GmbH, die Wildgrillende ansprechen und ihnen
auch sogenannte Grillmatten ausleihen, die verhindern sollen, dass
austropfendes Fett in den Boden sickert, was Ratten anlocken würde. Einige
der Parkläufer, erkennbar an ihren quietschgrünen T-Shirts, sind an diesem
Sonntag mit einer BesucherInnengruppe unterwegs: Der Verein der
Mauerparkfreunde und die GmbH wollen Politik und Presse überzeugen, dass
ein professionelles Parkmanagement sie braucht, um Konflikte zu reduzieren,
das Miteinander zu fördern und auch – siehe Wildgrillen – die Natur zu
schützen.
## Kein Geld im Haushalt
Hintergrund des Rundgangs: Umweltsenatorin Ute Bonde hat [2][im
Haushaltsansatz für 2026/27] den Posten für „Parkbetreuung“ einfach mal v…
6 Millionen Euro auf null gesetzt. Dieses Geld setzen die Bezirke unter
anderem ein, um Parkläufer zu beauftragen. Für Think SI3 sind rund 100 von
ihnen unterwegs, zu Fuß oder auf dem Fahrrad, manche bestreifen auch
mehrere kleinere Anlagen im Wechsel.
Im Görlitzer Park, wo die Parkläufer ebenso eingesetzt werden, seien die
Probleme aufgrund harter Drogen wie Crack ganz andere als im Mauerpark,
räumt Iris Uhlebruch von der Geschäftsführung der Think SI3 ein, aber auch
hier gebe es genug zu tun. Parkmanagerin Varvara Borodkina zählt auf: Über
5.000 Mal etwa wurden HundehalterInnen im Jahr 2024 angesprochen, weil sie
ihr Tier nicht angeleint hatten. Weitere Themen sind – neben dem Grillen –
Drogen- und Alkoholmissbrauch auf den Spielplätzen, Vermüllung und Lärm.
Bei Linda Vierecke (SPD) und Stephan Lenz (CDU), beide Abgeordnete aus dem
Wahlkreis Pankow 6, rennen die besorgten ParkschützerInnen an diesem Tag
offene Türen ein. Lenz hält das Geld, das dieses niedrigschwellige
Instrument kostet, für gut angelegt, zumal ein gutes Parkmanagement
Ordnungsämter und Polizei entlaste, deren Einsatz das Land viel teurer
komme. Und auch für Vierecke sind die Parkläufer „kein nice to have“, ihre
Finanzierung müsse gesichert bleiben – auch wenn die jetzt anstehenden
Verhandlungen „hart“ würden.
31 Aug 2025
## LINKS
[1] /Umbau-des-Mauerparks-in-Berlin/!6030561
[2] /Haushaltsplan-von-CDU-und-SPD/!6106279
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Mauerpark
Parks
Ute Bonde
Berliner Mauer
Inklusion
Berlin-Pankow
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