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# taz.de -- Vorstoß von Ministerin Reiche: Kosten für Ökostromer?
> Sollen die Erzeuger erneuerbarer Energien Netzkosten bezahlen? Die
> Wirtschaftsministerin kündigt Belastungen an, doch was der Plan ist,
> bleibt offen.
Bild: Ministerin Katherina Reiche fördert Gaskraftwerke und will Ökostromerze…
Berlin taz | Viele sehen es als [1][erneuten Angriff] von
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) auf die Erneuerbaren:
Ökostromerzeuger müssten in Zukunft stärker an den Kosten des Netzausbaus
beteiligt werden, sagte sie bei einer Veranstaltung des Energiekonzerns
RWE. Der Erfolg der Erneuerbaren sei unübersehbar, erzeuge aber [2][hohe
Kosten des Stromsystems], die sogar die Wettbewerbsfähigkeit des Landes
beeinträchtigten.
Wie eine solche Beteiligung der Stromerzeuger aussehen könnte, ist aus dem
Ministerium allerdings nicht zu erfahren. Soll es nur um Neu- oder auch um
Altanlagen gehen? Nur um große Einspeiser oder auch um [3][kleine
Balkonsolaranlagen]? Soll jede Kilowattstunde oder pauschal für
installierte Leistung bezahlt werden? Spielt der Ort der Anlage eine Rolle?
„Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt“, sagt Nicolai Herrmann,
Geschäftsführer der Unternehmensberatung [4][Enervis Energy Advisors].
Wichtig sei, dass jede Neuregelung mit den komplexen Energiemärkten
harmonieren müsse. Ungewöhnlich ist die Idee, auch von Einspeisern
Netzentgelte zu erheben, indes nicht. „Es gibt Länder, die diese Variante
gewählt haben“, sagt Uwe Leprich, Professor für Wirtschaftswissenschaften
in Saarbrücken.
Doch Deutschland habe sich für ein Modell entschieden, bei dem allein die
Verbraucher die Netzkosten bezahlen. Auch Großkraftwerke hätten daher nie
Netzentgelte entrichtet. Letztendlich sei es aber egal, welchen Modus man
wählt.
Wenn [5][Ökostromerzeuger künftig Netzentgelte bezahlen] müssten, müsse der
Staat im Gegenzug die Vergütungen für den eingespeisten Strom erhöhen,
sofern er nicht weniger Investitionstätigkeit in Kauf nehmen will. „Das ist
dann das Prinzip linke Tasche, rechte Tasche“, so der Energieökonom.
Der [6][Thinktank Agora Energiewende äußerte sich bereits im Sommer
skeptisch]: Um Verbraucher nennenswert von Netzkosten zu entlasten, seien
„sehr hohe Umverteilungen nötig“. Hinzu komme, dass der Großhandelspreis
des Stroms steigt, wenn man die Erzeuger mit den Netzkosten belastet –
womit diese dann doch wieder an die Verbraucher durchgereicht würden.
11 Sep 2025
## LINKS
[1] /Studie-zu-Reiches-Energiemonitoring/!6107860
[2] /Photovoltaik-schafft-Stromueberschuss/!6107637
[3] /Lob-der-Solarenergie-in-Deutschland/!6064921
[4] https://enervis.de/
[5] /Haushaltsloch-durch-Oekostrom-Zuschuss/!6012292
[6] https://www.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2025/2025-10_DE_Stromn…
## AUTOREN
Bernward Janzing
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