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# taz.de -- Klimakrise als Brandbeschleuniger: Warum Waldbrände in Kalifornien…
> Die Feuersaison in dem US-Staat hat sich deutlich nach vorne verschoben,
> zeigt eine neue Studie. Derweil wütet ein Brand im Zentrum Kaliforniens
> weiter.
Bild: Feuerwehrleute bekämpfen den Gifford-Brand im Los Padres National Forest…
Los Angeles/Santa Maria dpa/ap | Die Waldbrandsaison in Kalifornien setzt
einer Studie zufolge aufgrund des Klimawandels deutlich früher ein als noch
vor wenigen Jahrzehnten. Im Vergleich zu den frühen 1990er Jahren habe sich
die Feuersaison in einigen Regionen um bis zu mehr als sechs Wochen nach
vorn verschoben, schreibt eine Gruppe um Gavin Madakumbura von der
University of California in Los Angeles in der Fachzeitschrift Science
Advances. Dies gelte insbesondere für den Norden von Kalifornien.
Die Wissenschaftler hatten für die Studie Daten aus den Jahren 1992 bis
2020 analysiert. Historisch gesehen wüteten die schlimmsten Brände in dem
Bundesstaat gewöhnlich im Lauf und am Ende heißer, trockener Sommer.
Inzwischen stellten sich Behörden und Einsatzteams auf eine zunehmend
ganzjährige Bedrohung ein, heißt es. Das liege an anhaltender Trockenheit,
Hitze und niedriger Luftfeuchtigkeit aufgrund des Klimawandels.
Das Forschungsteam berücksichtigte [1][neben Klimafaktoren] auch mögliche
andere Ursachen. Dazu zählten: verstärkter Pflanzenwuchs, der als
Brennmaterial für Feuer dienen kann, und eine Zunahme von durch Menschen
verursachten Bränden. Diese Faktoren habe man als primäre Ursachen für
einen früheren Beginn der Waldbrandsaison ausschließen können, teilte
Madakumbura auf Anfrage mit.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass sich die Feuersaison künftig
noch weiter nach vorn verlagern könnte. In diesem Jahr hatten bereits im
Januar zwei verheerende Feuer im Raum Los Angeles 31 Menschenleben
gefordert. Starke Winde breiteten die Feuer schnell aus, mehr als 16.000
Gebäude wurden zerstört. Eine Studie im medizinischen Fachjournal JAMA
kommt zu dem Schluss, dass durch die Brände mehr Menschen ums Leben kamen
als die 31 direkten Todesopfer.
## 2024: 440 Todesfälle infolge der Waldbrände
Nach dem Abgleich mit Sterbezahlen aus früheren Jahren in der Region bringt
das Team um Eugenio Paglino von der Universität Helsinki weitere 440
Todesfälle im vergangenen Januar mit den Auswirkungen der Feuer in
Verbindung. Die höhere Sterblichkeit erklärt die Gruppe mit mehreren
Faktoren, darunter die extreme Luftverschmutzung und die schlechtere
Gesundheitsversorgung während der Katastrophe.
Am Donnerstag breitete sich ein Waldbrand im Zentrum Kaliforniens weiter
aus. Es ist der [2][bislang größte Brand in dem Bundesstat in diesem Jahr],
wie die Behörden am Mittwoch (Ortszeit) mitteilten. Das Feuer zerstörte
nach Angaben der kalifornischen Forst- und Brandschutzbehörde Cal Fire mehr
als 339 Quadratkilometer Land in den Küstenbezirken Santa Barbara und San
Luis Obispo. Am Mittwoch war der Brand noch immer nicht unter Kontrolle.
Mindestens vier Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt; mehr als 870
Gebäude sind von den Flammen bedroht.
Steigende Temperaturen stellten die Feuerwehr vor neue Herausforderungen.
Die Einsatzkräfte, die in steilem, schwer zugänglichem Gelände arbeiten,
werden am Donnerstag mit über 38 Grad Celsius zu kämpfen haben, sagte Scott
Safechuck von der Feuerwehr des Bezirks Santa Barbara. Glücklicherweise
werde der Wind voraussichtlich relativ ruhig bleiben, sagte er weiter.
Mehr als 2.200 Einsatzkräfte kämpfen gegen das sogenannte Gifford-Feuer,
das aus mindestens vier kleineren Bränden hervorging. Diese waren am
Freitag entlang der Staatsstraße 166 zwischen Santa Maria und Bakersfield
ausgebrochen.
7 Aug 2025
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