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# taz.de -- Wahl der Verfassungsrichter*in: Die geheime Suche der SPD nach der …
> Gar nicht so leicht, den oder die rechte Kandidat*in zu finden.
> Politisch unbedarft wäre gut und nur nicht zu viel juristische Expertise.
Bild: Wer macht es für die SPD? Richter:innen am Bundesverfassungsgericht
Nach dem Debakel bei der Richterwahl und der Rückzugsandeutung der
Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf bei Wahlleiter „[1][Lanz]“ scheint nun
auch die SPD bereit, über mögliche Ersatzkandidat*innen nachzudenken.
Es soll bereits ein Arbeitskreis getagt haben, der sich auf die Bildung
einer Richterfindungskommission unter Leitung von Gesine Schwan geeinigt
hat. Einziges Kriterium ist die sichere Anschlussfähigkeit nach rechts,
denn Brosius-Gersdorf sei nun mal „zu links“, wie es aus gewöhnlich
schlecht informierten Kreisen hieß.
Mit Blick auf die nächsten Richterwahlen, die wegen des [2][Patts im
Bundestag] wahrscheinlich mit TV-Duellen und anschließenden
Onlineabstimmungen abgehalten werden, hat auch die SPD eingesehen, dass
eine fachlich kundige, aber in Teilen progressive Kandidatin mit einem
unaussprechlichen Namen so nicht durchgeht.
Dennoch soll es einen letzten Versuch gegeben haben, an Brosius-Gersdorf
festzuhalten: „Wir könnten sie doch einfach nur noch ‚Frau Brosius‘ nenn…
falls sie einverstanden ist“, so ein Kompromissvorschlag. Doch allen
schwante schnell, dass dies nicht reichen dürfte, um den Widerstand zu
brechen. Warum also nicht Schwan selbst? Sie wäre ein gleichwertiger
Ersatz, weil ebenfalls Professorin. „Nun ja“, wandte jemand ein, es sei
zwar gut, dass Schwan keine Juraprofessorin sei.
Von Lanz habe man ja gelernt, dass juristische Expertise schade („So
verlieren Sie die Menschen“). Noch besser sei aber jemand, der auch
politisch ahnungslos, dafür beliebt und am besten keine Frau ist.
„[3][Lukas Podolski]!“ Ideal! Der lustige Dönerfabrikant mit polnischer
Herkunft könnte die SPD-Linken über den Familiennachzug hinwegtrösten und
wäre als deutscher Weltmeister trotzdem unangreifbar. Ein Traum! Der
allerdings jäh platzte: „Der ist Linksfuß!“ Damit war auch Podolski raus.
Nächster Vorschlaghammer: Florian Silbereisen, Volksmusiker und
Traumschiff-Kapitän. Konservativer geht’s kaum. Aber, verdammt:
Linkshänder!
Die SPD berät noch, während die Union längst einen Schritt voraus ist. Nach
einer weiteren rechten Hetzkampagne läuft nun alles auf die Abschaffung des
Bundesverfassungsgerichts hinaus. Wie [4][Nius] zuerst berichtet hatte,
liegt Karlsruhe auf den meisten Landkarten extremistisch nah bei
Frankreich. Also aus Sicht der allermeisten Deutschen eindeutig viel zu
links!
19 Jul 2025
## LINKS
[1] https://www.youtube.com/watch?v=a06i6dpyT_E
[2] /Wahl-von-Verfassungsrichterinnen/!6097091
[3] /Lukas-Podolski/!t5038129
[4] https://www.nius.de/
## AUTOREN
Lukas Wallraff
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