# taz.de -- Erfolgreiche Transparenzklage: Urteil für mehr Einblick bei Renten… | |
> Das Verwaltungsgericht in Karlsruhe verfügt die Offenlegung angelegter | |
> Rentengelder der VBL. Geklagt hatte die Initiative FragdenStaat. | |
Bild: Verwaltungsgericht in Karlsruhe | |
Berlin taz | Als Arne Semsrott von der Organisation FragDenStaat 2022 bei | |
der Zusatzrentenversicherung des öffentlichen Diensts nachfragte, wo diese | |
ihre Gelder anlegte, gab die sich [1][widerwillig]. Die Versorgungsanstalt | |
von Bund und Ländern (VBL) wollte keine Einblicke in ihre Kapitalanlagen | |
gewähren. Die größte institutionelle Investorin verwaltet über 50 | |
Milliarden Euro von rund 5 Millionen Versicherten. Sie sei aber keine | |
„informationspflichtige Stelle“, hieß die Antwort. | |
Das Verwaltungsgericht in Karlsruhe [2][urteilte am Mittwoch] indes: Doch, | |
die VBL ist auskunftspflichtig. Dem Antrag, Einsicht zu erhalten in die | |
Portfolios der Pflichtversicherung für beispielsweise | |
Verwaltungsbeamt*innen oder Erzieher*innen, muss die VBL nachkommen. | |
Ein Erfolg für Semsrott, der die Klage eingereicht hatte: „Jahrelang hat | |
sich die VBL hinter fadenscheinigen Ausreden versteckt, um ihre | |
Transparenzpflicht zu umgehen.“ | |
2021 war publik geworden, dass Versicherungsgelder auch in Kohleunternehmen | |
geflossen waren. Ob sich das geändert hat, ob die VBL wirklich so | |
nachhaltig investiert, wie sie öffentlich sagt, das muss sie nun zeigen. | |
„Heute ist ein guter Tag für die Millionen Menschen, die bei der VBL | |
versichert sind“, freut sich Magdalena Senn vom Verein Finanzwende. Künftig | |
können diese unter anderem Informationen darüber erhalten, ob ihre Beiträge | |
in Aktien, Rohstoffe oder Immobilien angelegt wurden und welche Unternehmen | |
dahinterstehen. | |
Das Problem undurchsichtiger Kapitalanlagen ist auch bei anderen | |
Rentenkassen verbreitet. Die etwa 50 Versorgungswerke verkammerter Berufe, | |
beispielsweise Ärzt*innen und Anwält*innen, verfügen insgesamt über einen | |
dreistelligen Milliardenbetrag, wie Mauricio Vargas von Greenpeace erklärt. | |
Er hatte im vergangenen Jahr in einer Studie die damals geplante | |
[3][Aktienrente] untersucht. Es zeigte sich, dass Unternehmen, die | |
Menschenrechte verletzten und die Umwelt zerstörten, nicht aus dem Fonds | |
ausgeschlossen waren. „Dasselbe gilt in der Regel für die Versorgungswerke. | |
Ihre Investitionsregeln geben sie sich selbst und lassen viel Raum für | |
fossile Investitionen.“ Die VBL kann gegen das Urteil Widerspruch einlegen. | |
18 Jul 2025 | |
## LINKS | |
[1] https://fragdenstaat.de/anfrage/portfolio-vblklassik/#nachricht-764320 | |
[2] /Intransparenz-bei-Rentengeldern/!6098054 | |
[3] https://presseportal.greenpeace.de/230268-stellungnahme-strafzahlung-wegen-… | |
## AUTOREN | |
Eva Kaiser | |
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