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# taz.de -- Klage vor Berliner Verwaltungsgericht: „Strukturelles Problem“
> Der jüdische Student Lahav Shapira klagt gegen die FU Berlin. Diese tue
> nicht genug gegen antisemitische Diskriminierung und verletze ihre
> Pflicht.
Bild: Wie viel Schutz für jüdische Studierende an der FU Berlin? Verhandlung …
Berlin taz | Dass die Klage des jüdischen Studenten Lahav Shapira gegen die
Freie Universität Berlin, die am Dienstagmorgen vor dem Berliner
Verwaltungsgericht verhandelt wird, keine kleine Sache ist, zeigt sich
nicht zuletzt im gut gefüllten Presse- und Zuschauerbereich. Von einer
„großen Bedeutung“ der Klage, der „einige rechtliche Fragen aufwirft“,
spricht zum Auftakt der Verhandlung auch der Vorsitzende Edgar Richter
Fischer.
Shapira, der seit 2022 an der FU studiert, wirft dieser vor, ihn sowie
andere Studierende nicht hinreichend vor antisemitischer Diskriminierung
geschützt zu haben: „Seit dem 7. Oktober sind wir jüdische Studierende auf
uns allein gestellt.“ Dabei sei der Schutz von Studierenden vor
antisemitischer und rassistischer Diskriminierung die Pflicht der FU. Das
geht aus Paragraf 5b des Berliner Hochschulgesetzes hervor.
Die FU sieht das anders – und verweist auf die von ihr entwickelten
Antidiskriminierungs-Konzepte sowie Melde- und Beratungsstellen, an die
sich betroffene Studierende wenden können. „Wir wissen immer noch nicht,
was wir hätten tun müssen“, so das Rechtsamt der FU am Dienstag.
Was das bedeuten kann, schutzlos antisemitischer Gewalt ausgeliefert zu
sein, [1][musste Shapira in einer Nacht im Februar 2024 aufs Brutalste
erleben]: Ein Kommilitone verletzte ihn schwer, als diese sich zufällig
begegneten. Im April dieses Jahres wurde der [2][Angreifer zu einer
Haftstrafe von drei Jahren verurteilt], die Staatsanwaltschaft geht von
einer antisemitischen Tat aus. Rechtskräftig ist das Urteil bislang nicht.
## Antisemitische Diskriminierung auf FU-Gelände
Doch vorbei war es danach nicht. „Fast regelmäßig“ mache Shapira auf dem
Hochschulgelände die Erfahrung von antisemitischen Hetzjagden,
Beleidigungen, symbolischen Schmierereien und körperlichen Angriffen. Nach
dem Massaker der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober 2022 an Jüdinnen
und Juden in Israel, habe Shapira „nicht gedacht, dass es so problematisch
wird“ für die [3][Sicherheit von jüdischen Studierenden].
Mehrfach habe sich der Student an die Leitung der FU gewandt und
antisemitische Vorfälle gemeldet. Doch passiert sei wenig, E-Mails blieben
unbeantwortet. „Die Uni hat uns vertröstet“, so der Kläger. Shapiras Anwa…
sieht ein „strukturelles Problem“ bei der FU. Über den Kläger hinaus
fühlten sich jüdische Studierende nicht ausreichend von der Uni geschützt.
Zu einem Urteil kommt es am Dienstag nicht. Das Verwaltungsgericht
verkündet, dass die Verhandlung zur Feststellung der Klage fortgesetzt
wird. Dies wird voraussichtlich im Oktober sein.
15 Jul 2025
## LINKS
[1] /Lahav-Shapira-zu-antisemitischem-Angriff/!6080635
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[3] /Rias-Bericht-zu-Antisemitismus/!6092257
## AUTOREN
Nina Schieben
## TAGS
Antisemitismus
Antidiskriminierung
Freie Universität Berlin
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