# taz.de -- Spanien bei der UN-Entwicklungskonferenz: ¡Es el cambio climático… | |
> Entwicklungshilfe wird weltweit gekürzt. Auf einer UN-Konferenz in | |
> Sevilla verhandeln die Staaten über nachhaltige Entwicklung und | |
> Klimafolgen-Hilfen. | |
Bild: Hier ist es schon heiß: Sevilla | |
Madrid taz | Spaniens Premier Pedro Sánchez will eine „ehrgeizige Einigung“ | |
für die [1][4. UN Konferenz zu Entwicklungsfinanzierung] (FfD4). Als | |
Gastgeber des Treffens, das am Montag im Spanien beginnt, mahnt er zu | |
schnellem Handeln. Sánchez hat dabei neben den [2][Konflikten] und Kriegen | |
weltweit vor allem den Klimawandel und dessen Folgen im Blick. | |
Im südspanischen Sevilla steigen die Temperaturen seit Jahren immer weiter, | |
45 Grad sind keine Seltenheit. Spanien ist Opfer des Klimawandels, wie auch | |
die schweren Überschwemmungen in der Region Valencia vergangenen Herbst, | |
Trockenheit, Wüstenbildung und die immer heftiger wütenden Waldbrände | |
zeigen. | |
Um sich an den Klimawandel anzupassen, braucht es Finanzierung. Vor allem | |
die [3][Länder im globalen Süden könnte diese nicht ohne Hilfe aus dem | |
reichen Norden] aufbringen. Ziel Spaniens auf der Konferenz ist es deshalb, | |
finanzielle Mittel der internationalen Gemeinschaft zu mobilisieren, um die | |
UN-Agenda 2030 und ihre Ziele für nachhaltige Entwicklung auf globaler | |
Ebene zu erfüllen. | |
Schwierig in Zeiten, in denen [4][US-Präsident Donald Trump die | |
Entwicklungshilfe massiv zusammengekürzt] hat. Auch in Deutschland wird | |
gekürzt: Der Etatentwurf des Bundes sieht für den Entwicklungsetat nur noch | |
10,3 Milliarden Euro vor, 0,9 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr. Die | |
Gelder für humanitäre Hilfe wurden auf 1,05 Milliarden Euro mehr als | |
halbiert. | |
## Endlich 0,7 Prozent des BIP für Entwicklungshilfe | |
Sánchez hat sich mehrere Ziele gesteckt: Die Schuldenlast für den globalen | |
Süden soll gesenkt werden, das Steuersystem der Teilnehmer soll gerechter | |
werden, Großunternehmen mehr beitragen, außerdem soll Frauen besseren | |
Zugang zur Finanzierung für ihre Projekte bekommen und die Länder des | |
globalen Nordens sollen die Hilfsgelder aufstocken und endlich 0,7 Prozent | |
des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Entwicklungshilfe bereitstellen. | |
Zwar erreicht auch Spanien nicht diese von Nichtregierungsorganisationen | |
und UN seit Jahrzehnten geforderten 0,7 Prozent, aber die Linkskoalition | |
unternimmt Anstrengungen in diese Richtung. 2030 soll es so weit sein. Ein | |
neues Entwicklungshilfegesetz aus dem Jahr 2023 zielt auf nachhaltige | |
Entwicklung und globale Solidarität im Rahmen der Agenda 2030 ab. Der | |
Klimawandel und dessen Folgen stehen dabei im Vordergrund. | |
Wegen der Krisen weltweit sei die Konferenz in Sevilla so „dringend wie | |
keine zuvor“, heißt es in einem Papier des Außenministeriums. Spanien als | |
Gastgeber wolle „Brückenbauer zwischen verschiedenen Interessengruppen“ | |
sein. Es sind 200 Delegationen angereist, darunter 70 Staats- und | |
Regierungschefs. Zudem nehmen an Parallelgesprächen 3.000 bis 4.000 | |
Vertreter aus Unternehmen und Zivilgesellschaft teil. | |
## Die Kosten der Untätigkeit sind hoch | |
Die Konferenz soll eine zentrale Rolle bei der Abstimmung der | |
Entwicklungsagenden der Vereinten Nationen, internationaler | |
Finanzinstitutionen und Entwicklungsbanken sowie anderer relevanter Akteure | |
in diesem Bereich spielen. „Die Welt steht bei der Finanzierung | |
nachhaltiger Entwicklung an einem Scheideweg“, heißt es in einem der | |
Dokumente zur Vorbereitung der Konferenz. Und: „Die geschätzte jährliche | |
Finanzierungslücke beträgt 4 Billionen US-Dollar, gegenüber 2,5 Billionen | |
US-Dollar vor der Pandemie“. | |
Die Kosten der Untätigkeit sind noch höher. „Allein die Untätigkeit in | |
Klimafragen wird voraussichtlich fast das Fünffache der Summe kosten, die | |
nötig wäre, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen“, mahnt das | |
Dokument. | |
Aber, so Spaniens Premier Sánchez, der Kampf gegen den Klimawandel und für | |
eine gerechte Entwicklung sei auch eine wirtschaftliche Chance. So geht ein | |
Teil des spanischen Wachstums in den vergangenen Jahren auf den Ausbau der | |
erneuerbaren Energien zurück. | |
29 Jun 2025 | |
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## AUTOREN | |
Reiner Wandler | |
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