| # taz.de -- Umgang mit Beschwerde eines Lehrers: Günther-Wünsch kann aufatmen | |
| > Ein Missbilligungsantrag der Grünen gegen Berlins Bildungssenatorin (CDU) | |
| > scheitert im Abgeordnetenhaus. Die Grünen warfen ihr Falschaussage vor. | |
| Bild: Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat Fehler eingeräumt – und entging a… | |
| BERLIN taz | Das Landesparlament hat einen Missbilligungsantrag gegen die | |
| Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Donnerstag abgelehnt. | |
| Mit dem Antrag kritisierten die Grünen den Umgang der Senatorin [1][mit | |
| Vorwürfen von Mobbing und Diskriminierung] gegen eine pädagogische | |
| Unterrichtshilfe einer Weddinger Grundschule. | |
| Hintergrund ist, dass die Senatorin am vergangenen Freitag öffentlich | |
| eingeräumt hatte, dass ihr ein Brief des Anwalts des als pädagogischer | |
| Unterrichtshilfe arbeitenden Oziel Inácio-Stech schon am 4. Dezember 2024 | |
| vorlag. Zuvor hatte sie in mehreren Sitzungen und Ausschüssen gesagt, den | |
| Brief erst im Mai gelesen zu haben. | |
| Doch die Frage, wann ihr der Brief vorgelegen habe, sei zentral, betonte | |
| der Grünen-Abgeordnete Louis Krüger am Donnerstag in der Plenarsitzung. | |
| „Die Senatorin hat mit der Falschaussage eine persönliche Verantwortung | |
| abgestritten – wie jetzt klar ist, fälschlicherweise“, sagte Krüger. Der | |
| Verantwortung sei sie bis heute nicht nachgekommen. Wann sie den Brief | |
| bekommen habe, sei für die Bewertung des Falls von großer Relevanz. Ihre | |
| Falschaussage sei eine Missachtung des Parlaments, der Berliner*innen | |
| und demokratischer Grundsätze. „Als politische Vertreter müssen wir das | |
| missbilligen“, sagte er. Nur so ließe sich das verlorene Vertrauen | |
| wiederherstellen. | |
| ## Wenigstens eine Geste | |
| Die Linken-Abgeordnete Franziska Brychcy warf der Senatorin „eklatantes | |
| Versagen“ vor, ihr Umgang mit den Vorwürfen sei „zutiefst beschämend“. … | |
| stehe im Raum, dass Inácio-Stech mit falschen Zeugenaussagen „vom Opfer zum | |
| Täter“ gemacht werden sollte. Das persönlich an sie gerichtete | |
| Beschwerdeschreiben habe sie [2][nicht mit der nötigen Sorgfalt behandelt]. | |
| „Ich hätte erwartet, dass Sie sich als Senatorin an Herrn Inácio-Stech | |
| wenden, ihn anrufen, als Geste, dass er nicht allein gelassen wird“, sagte | |
| sie. „Diese Chance haben Sie leider verpasst.“ | |
| Der Fraktionslose Alexander King (BSW) kritisierte, dass die Diskussion | |
| darüber, was die Senatorin wann gewusst habe, die Debatte um die aktuellen | |
| Probleme an den Schulen überlagere. Auch die CDU sprang der Senatorin bei: | |
| Die Vorwürfe der Opposition seien „Unsinn und peinlich“, sagte der | |
| Unions-Abgeordnete Heiko Melzer: „Sie hat nichts willentlich falsch gesagt, | |
| sie hat nach erneuter Prüfung sich proaktiv dazu verhalten.“ | |
| Die Senatorin hatte sich zuvor im Abgeordnetenhaus für falsche Aussagen in | |
| Ausschuss und Parlament entschuldigt. Die von ihr damals gemachten Angaben | |
| hätten auf dem damaligen Stand der internen Prüfung beruht. | |
| 26 Jun 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Uta Schleiermacher | |
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