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# taz.de -- Streit zwischen Trump und Musk eskaliert: Schlammschlacht statt Bro…
> Zum Ende seiner Zeit als Regierungsberater kritisierte Elon Musk die
> Steuergesetze Donald Trumps. Seitdem gibt es zwischen beiden kein Halten
> mehr.
Bild: Da war es schon fast vorbei mit der Bromance: Donald Trump bei der Verabs…
Washington dpa | Der reichste Mann der Welt gegen den Präsidenten des
mächtigsten Landes: Die monatelange Allianz von Elon Musk und Donald Trump
endet in einer [1][öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht]. Der
Tech-Milliardär ging dabei sogar so weit, Trump die Führungsrolle in der
Republikanischen Partei streitig zu machen.
Der US-Präsident wiederum drohte damit, Musks Unternehmen
Regierungsaufträge zu entziehen – woraufhin der Tech-Milliardär konterte,
er werde der US-Weltraumagentur Nasa die für sie momentan unverzichtbaren
Dragon-Raumkapseln seiner Firma SpaceX vorenthalten.
Der Streit zwischen Musk und Trump entflammte rund um das vom Präsidenten
vorangetriebene Steuer- und Haushaltsgesetz. Musk, der sich im Auftrag von
Trump bis vor kurzem um eine radikale Senkung der Staatsausgaben kümmern
sollte, [2][fordert weitaus stärkere Ausgabenkürzungen]. In den vergangenen
Tagen verschärfte er nach seinem Rückzug aus Washington die Attacken auf
das Gesetz – und damit auch auf Trumps Regierung.
Öffentlich wurde Trump zum ersten Mal beim Termin mit Bundeskanzler
Friedrich Merz (CDU) im Weißen Haus auf die Kontroverse angesprochen. Der
78-Jährige deutete an, dass [3][Tesla-Chef] Musk von geschäftlichen
Interessen geleitet werde. Trump sagte, Musk habe kein Problem mit dem
Gesetz gehabt – bis er erfahren habe, dass auch eine Kürzung
milliardenschwerer Subventionen für Elektrofahrzeuge dazugehöre. Musk
nannte das eine Lüge.
## Musk droht mit seinem vielen Geld
Der 53 Jahre alte Besitzer der reichweitenstarken Online-Plattform X legte
Kongressmitgliedern der Republikanischen Partei nahe, sich bei der
Abstimmung über das Gesetz auf seine Seite zu schlagen. „Trump hat noch
dreieinhalb Jahre als Präsident – und mich wird es noch mehr als 40 Jahre
geben“, schrieb er als „Denkanstoß“ für die Parlamentarier auf X, wo er
binnen weniger Stunden eine regelrechte Kaskade an Posts absetzte.
Für Kongressmitglieder sind seine Worte nicht einfach eine leere Drohung.
Im vergangenen Jahr [4][steckte Musk über 250 Millionen Dollar in Trumps
Wahlkampf]. Und mit seinem Geldpolster könnte er problemlos Herausforderer
finanzieren, die unliebsamen Abgeordneten im Repräsentantenhaus oder Senat
das Mandat streitig machen.
Musk machte auch persönlich Wahlkampf für Trump unter anderem im wichtigen
Bundesstaat Pennsylvania. Trump sagte nun, er hätte in Pennsylvania auch
ohne Musk locker gewonnen – und scheint den Tech-Milliardär damit
zusätzlich gegen sich aufgebracht zu haben. „Ohne mich hätte Trump die Wahl
verloren“, behauptete Musk bei X. „So eine Undankbarkeit.“
Danach holte Musk zu einer aufsehenerregenden Anschuldigung aus, die er mit
dem Satz „Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen“
einleitete: Er behauptete, [5][Trumps Name finde sich in Unterlagen zum
berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein]. „Das ist der wahre Grund,
warum sie nicht veröffentlicht wurden“, schrieb er – und wünschte Trump
danach einen „schönen Tag“.
## Musk unterstützt Amtsenthebung Trumps
Epstein war 2019 in einer New Yorker Gefängniszelle gestorben.
Vize-FBI-Direktor Dan Bongino bekräftigte jüngst, dass der in der
US-amerikanischen High Society bestens vernetzte Finanzier Suizid begangen
habe. Trumps Justizministerium hatte im Februar einige Epstein-Unterlagen
offengelegt.
Musk nannte keine Belege für seine Behauptung – und es gibt auch keinen
Grund, warum er Zugang zu den Unterlagen haben sollte. Allerdings mischte
er während seiner Zeit als ungewählter Regierungsberater in Washington bei
vielen Dingen mit, die seinen eigentlichen Zuständigkeitsbereich
überschritten.
Trump äußerte sich zunächst nicht zur Causa Epstein. Trump-Vertraute sagten
dem Nachrichtensender CNN aber, sie glaubten nicht, dass sich das
Verhältnis der beiden von dieser Attacke Musks erholen könne.
Der Tech-Milliardär verbreitete mit einem knappen „Ja“ auch einen Beitrag
bei X weiter, in dem der Autor schrieb, dass Trump des Amtes enthoben
werden müsse. Trump wiederum drohte mit finanziellen Konsequenzen für Musks
Unternehmen. „Der einfachste Weg, in unserem Haushalt Milliarden und
Milliarden Dollar einzusparen, ist, Elons Regierungs-Subventionen und
-Verträge zu kündigen“, schrieb der Präsident bei der Online-Plattform
Truth Social. Er habe sich schon immer gewundert, dass sein Vorgänger Joe
Biden das nicht getan habe. Viele Tesla-Anleger reagierten panisch, die
Aktie des Autobauers verlor zum US-Handelsschluss mehr als 14 Prozent.
## Die unverzichtbaren Dragon-Raumkapseln
Im Gegenzug kündigte Musk an, seine Raumfahrtfirma SpaceX werde sofort
damit anfangen, die Weltraumkapsel Dragon außer Betrieb zu nehmen. Später
schien er dies zwar mit einem weiteren Post auf X wieder zurückzunehmen –
allerdings war nicht klar zu erkennen, wie ernst es Musk damit meint.
Die Dragon-Raumkapseln sind aktuell praktisch unverzichtbar für die USA, um
Astronauten ins All zu bringen. Boeing hat zwar das Raumschiff Starliner
entwickelt, doch beim ersten Flug mit Menschen an Bord [6][musste die
Besatzung zur Sicherheit an Bord der Weltraumstation ISS bleiben], weil es
technische Probleme gab. Die Astronauten hingen monatelang auf der ISS
fest, bevor sie mit einer SpaceX-Kapsel zurückkehrten.
Zum ersten Mal behauptete Trump auch, [7][er habe Musk gebeten, sich aus
Washington zurückzuziehen]. Bisher hatten beide auf eine Regel verwiesen,
nach der externe Regierungsmitarbeiter nur 130 Tage pro Jahr beschäftigt
werden dürfen. Von Differenzen war keine Rede gewesen, nach außen hin wurde
gesichtswahrend kommuniziert – bis jetzt.
In den vergangenen Monaten trugen Trump und Musk demonstrativ ihre
Eintracht zu Schau, so dass der schwerreiche Firmenboss oft als „First
Buddy“ des Präsidenten bezeichnet wurde. Musk durfte sich außergewöhnliche
Freiheiten herausnehmen und zum Beispiel seinen Sohn bei einem Medientermin
im Oval Office herumtoben lassen.
Als die Verkaufszahlen von Tesla unter anderem wegen Musks rechter
politischer Ansichten einbrachen, ließ Trump eine Autokolonne vor dem
Weißen Haus auffahren und kaufte sich demonstrativ eines der
Elektrofahrzeuge. „Ich liebe Tesla!“, rief Trump dabei in die TV-Kameras.
Musk schrieb derweil im Februar, er liebe Trump „so sehr, wie ein
Hetero-Mann einen anderen lieben kann“.
Allerdings wurde schon seit Beginn der Allianz spekuliert, dass die oft
spöttisch als „Bromance“ bezeichnete Verbrüderung zwischen Trump und Musk
ein reines Zweckbündnis sei. Allein schon wegen ihrer ausgeprägten Egos
könne die Allianz nicht ewig währen.
6 Jun 2025
## LINKS
[1] /Trumps-Grosses-schoenes-Gesetz/!6092223
[2] /Senat-diskutiert-Haushaltsgesetz/!6092233
[3] /EU-Automarkt/!6090680
[4] /Trumps-neue-Weltordnung/!6069986
[5] /Epstein-Skandal-und-Trump/!6042650
[6] /ISS-Astronauten-auf-dem-Rueckweg-zur-Erde/!6073246
[7] /US-Regierung/!6080273
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