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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Trump dämpft Erwartungen nac…
> Ein „sofortiger Frieden“ in der Ukraine sei nicht in Sicht, räumt der
> US-Präsident ein. Wieder gab es Tote durch russische Drohnenangriffe.
Bild: Folgen eines russischen Angriffs: Charkiw am 5. Juni
## Trump nach Telefonat mit Putin: Kein „sofortiger Frieden“ in Ukraine in
Sicht
US-Präsident Donald Trump sieht nach einem erneuten Telefonat mit
Kreml-Chef Wladimir Putin keine Möglichkeit eines „sofortigen Friedens“ in
der Ukraine. „Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu einem
sofortigen Frieden führen wird“, schrieb Trump am Mittwoch in seinem
Onlinenetzwerk Truth Social. Putin habe zudem eine Antwort auf die
ukrainischen Drohnenangriffe auf Militärstützpunkte tief im russischen
Staatsgebiet am vergangenen Wochenende angekündigt. „Präsident Putin hat
sehr deutlich gesagt, dass er auf den jüngsten Angriff auf die Flugplätze
reagieren müsse“, schrieb Trump.
Weiteres Thema in dem Telefonat war laut Trump der Iran. Der US-Präsident
warf Teheran vor, die Verhandlungen über ein neues Atomabkommen zu bremsen.
„Meiner Meinung nach hat der Iran seine Entscheidung in dieser sehr
wichtigen Angelegenheit hinausgezögert, und wir werden in sehr kurzer Zeit
eine endgültige Antwort brauchen“, erklärte der US-Präsident. Kreml-Chef
Putin habe vorgeschlagen, an den Gesprächen mit dem Iran teilzunehmen.
Mitte April hatten die USA und der Iran die Gespräche über ein mögliches
neues Abkommen aufgenommen. Die ersten fünf Verhandlungsrunden blieben ohne
Ergebnis. Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus dringt Trump auf eine neue
Vereinbarung – und droht dem Iran für den Fall eines Scheiterns der
Gespräche mit einem militärischen Vorgehen. (afp)
## Kreml: Telefonat zwischen Putin und Trump „produktiv“
Der Kreml hat das erneute Telefonat zwischen dem russischen Präsidenten
Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump als „produktiv“ bewertet. „…
Ende des Gesprächs bezeichneten beide Staatschefs den Meinungsaustausch als
positiv und (…) produktiv“, sagte Putins Berater Juri Uschakow am Mittwoch
vor Reportern. Beide hätten ihren Wunsch bekräftigt, „in ständigem Kontakt
zu bleiben“. Es sei in dem Gespräch auch um die ukrainischen
Drohnenangriffe auf russische Militärstützpunkte am Wochenende gegangen,
fuhr Uschakow fort. Trump habe betont, dass die USA nicht im Vorfeld
informiert worden seien. (afp)
## Selenskyj: Russland zeigt „ganzer Welt den Stinkefinger“
Angesichts der massiven Angriffe Russlands auf sein Land fordert der
ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten auf, Stärke zu
zeigen. Russland habe seit Beginn des Jahres rund 27.700 Fliegerbomben,
mehr als 20.000 Drohnen und 700 Raketen auf die Ukraine geschossen, teilte
Selenskyj am späten Abend auf der Plattform X mit. Wenn Kremlchef Wladimir
Putin keine Stärke und keinen Druck seiner Gegner spüre, sondern
stattdessen Schwäche wahrnehme, begehe er immer neue Verbrechen.
„Wenn die Mächtigen Putin nicht stoppen, bedeutet das, dass sie die
Verantwortung mit ihm teilen. Und wenn sie ihn stoppen wollen, es aber
nicht können, dann wird Putin sie nicht mehr als mächtig ansehen“, gab
Selenskyj zu bedenken. Russland bereite Berichten zufolge weitere Attacken
vor, mit denen es sich für die beispiellosen Angriffe auf russische
Militärflugzeuge rächen wolle. „Das bedeutet, dass Russland mit jedem neuen
Angriff, mit jeder Verzögerung der Diplomatie der ganzen Welt den
Stinkefinger zeigt – all denen, die noch zögern, den Druck auf das Land zu
erhöhen.“
Dabei sei es Russland, das den Frieden suchen sollte, betonte Selenskyj.
„In Moskau muss man beginnen zu begreifen, dass Krieg Kosten verursacht,
hohe Kosten, und dass die höchsten Kosten vom Aggressor zu tragen sind.“
Die Zahlen zu den abgefeuerten Geschossen sind nicht im Detail überprüfbar,
vermitteln aber einen ungefähren Eindruck vom Ausmaß der Angriffe. Ende Mai
hatte Selenskyj davon gesprochen, dass sein Land allein in einer Nacht mit
fast 300 Drohnenangriffen und rund 70 Marschflugkörper- und Raketenattacken
überzogen worden sei. (dpa)
## Nato beginnt Marine-Manöver
In Rostock beginnt am Donnerstag mit dem Auslaufen der ersten
Marine-Schiffe (ab 8.30 Uhr) das Nato-Großmanöver Baltops auf der Ostsee.
An der US-geführten jährlichen Übung nehmen bis 20. Juni rund 50 Schiffe
und Boote, mehr als 25 Luftfahrzeuge und etwa 9.000 Soldatinnen und
Soldaten aus 17 Ländern teil. Die Ostsee gilt auch angesichts des
andauernden russischen Angriffskrieges auf die Ukraine als strategisch
wichtiges Meer. Russland ist als einziger der neun Ostseeanrainerstaaten
kein Nato-Mitglied. Moskau kritisierte die Übung und sprach von einer
Provokation. Auch die russische Flotte übte in den vergangenen Tagen in der
Ostsee.
Beim Nato-Großmanöver Baltops wird seit über 50 Jahren trainiert, dieses
Jahr ist der Start erstmals von der Hansestadt Rostock aus, die Sitz des
deutschen Marinekommandos ist. Das Manöver biete eine einzigartige
Gelegenheit, die Zusammenarbeit im Bündnis zu stärken und gleichzeitig eine
robuste Abschreckung zu demonstrieren, hieß es. (dpa)
## Fünf Tote durch russische Drohnenangriffe
Bei russischen Drohnenangriffen auf die ukrainischen Städte Charkiw und
Pryluky sind in der Nacht nach Angaben der Regionalgouverneure mindestens
fünf Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. In Charkiw
seien demnach 17 Menschen verletzt worden. In Pryluky kamen fünf Menschen
ums Leben. In beiden Städten seien Wohnhäuser getroffen und beschädigt
worden. Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine und nur 30 Kilometer von
der russischen Grenze entfernt, ist seit Beginn des mehr als drei Jahre
andauernden Krieges häufig Ziel russischer Angriffe geworden. (rtr)
## Hegseth geht von 5 Prozent aus
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth geht von einer Einigung der
Nato-Mitgliedsländer auf eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf fünf
Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Dies werde so kommen, sagt Hegseth vor
einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. „Wir setzen hier
die Arbeit fort, die Präsident Trump begonnen hat. Es geht um eine
Verpflichtung zu fünf Prozent Verteidigungsausgaben in diesem Bündnis“,
erklärt er. Dies müsse bis zum Nato-Gipfel in Den Haag Ende des Monats
erreicht werden. Kampfbereitschaft sei eine Grundvoraussetzung für ein
funktionierendes Bündnis, fügt Hegseth hinzu. Der Nato-Gipfel findet vom
24. bis 26. Juni statt. (rtr)
## Russland bestreitet große Schäden
Russland hat bestritten, dass bei dem ukrainischen Angriff auf
Luftwaffenstützpunkte Flugzeuge zerstört worden seien. Es seien Flugzeuge
beschädigt, aber nicht zerstört worden, sagt der stellvertretende
Außenminister Sergej Rjabkow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Sie
würden repariert. Die USA gehen davon aus, dass bei dem ukrainischen
Drohnenangriff bis zu 20 russische Kampfflugzeuge getroffen und etwa zehn
davon zerstört wurden, wie zwei US-Regierungsvertreter der
Nachrichtenagentur Reuters sagten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj hat von einer noch höheren Zahl gesprochen. Die Ukraine hatte am
Wochenende Luftwaffenstützpunkte tief in Russland mit Drohnen attackiert,
darunter auch auf Rollfeldern stehende Langstreckenbomber in Sibirien, mehr
als 4000 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. (rtr)
## British Council in Russland unerwünscht
Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat die britische Kultureinrichtung
British Council als unerwünschte Organisation eingestuft. Das British
Council positioniere sich zwar als unabhängig, doch richte sich dessen
Arbeit an den Prioritäten der britischen Regierung aus, teilte die
Staatsanwaltschaft mit. Die Organisation sei zudem dem Parlament
rechenschaftspflichtig und werde vom Außenministerium finanziert. Das
British Council, das sich selbst als „die internationale Organisation des
Vereinigten Königreichs für Kulturbeziehungen und Bildungschancen“
bezeichnet, hatte bereits 2018 mitgeteilt, dass es angewiesen worden sei,
seine Tätigkeit in Russland einzustellen. (rtr)
## Russische Drohnen treffen Wohnhäuser in Charkiw
Russische Drohnen haben laut örtlichen Behörden Wohnhäuser in der
zweitgrößten Stadt der Ukraine, Charkiw, getroffen und mehrere Brände
ausgelöst. Siebzehn Menschen seien dabei verletzt worden, darunter zwei
Kinder, berichtet Regionalgouverneur Oleh Synjehubow. Der Bürgermeister von
Charkiw, Ihor Terechow, schreibt auf Telegram, bei den Angriffen um 1 Uhr
morgens seien sieben Wohnhäuser beschädigt worden. Zwei Gebäude wurden
demnach direkt von Drohnen getroffen – eines im 17. Stock, ein weiteres im
zweiten Stock. Reuters konnte diese Berichte nicht unabhängig prüfen. (rtr)
## Nordkorea hält zu Russland
Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un sichert Russland seine
uneingeschränkte Unterstützung bei seiner Politik gegenüber der Ukraine und
bei anderen internationalen Fragen zu. Dies habe Kim dem Chef des
russischen Sicherheitsrates Sergej Schoigu bei einem Treffen am Mittwoch
gesagt, berichtet die nordkoreanische staatliche Nachrichtenagentur KCNA.
„Kim Jong Un bekräftigte, dass die Regierung der Demokratischen
Volksrepublik Korea auch in Zukunft die Position Russlands und dessen
Außenpolitik bedingungslos unterstützen werde“, heißt es in dem Bericht.
Nordkorea hatte erst Ende April offiziell bestätigt, dass es mehr als
10.000 Soldaten und Waffen nach Russland entsandt hat. (rtr)
## Investitionsfonds tagt im Juli
Die erste Sitzung des Investitionsfonds zum Mineralienabkommen zwischen der
Ukraine und den USA soll voraussichtlich im Juli stattfinden. Dies erklärt
die stellvertetende Ministerpräsidentin und Wirtschaftsministerin der
Ukraine, Julia Swyrydenko, in Washington. (rtr)
## Stromausfall nach ukrainischen Drohnenangriffen
Von Russland eingesetzte Behörden in den Regionen Saporischschja und
Cherson melden erneute ukrainische Drohnenangriffe auf die lokale
Energieinfrastruktur. Dadurch seien 97 Siedlungen und 68.000 Menschen in
Cherson ohne Strom, berichtet der örtliche Gouverneur Wladimir Saldon. Nach
Angaben des Leiters der Region Saporischschja, Jewgeny Balitsky, sind
mehrere Energieanlagen der Region angegriffen worden. Zehn ukrainische
Drohnen seien abgeschossen worden. (rtr)
## Parlament in Estland stimmt für Austritt aus Landminenabkommen
Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch Russland hat das estnische
Parlament für den Austritt aus dem Landminenabkommen gestimmt. Durch den
Austritt „erweitern sich die Möglichkeiten zum Schutz der Sicherheit
Estlands erheblich“, sagte der estnische Außenminister Margus Tsahkna, der
das Gesetz im Parlament einbrachte, am Mittwoch. „Unter Berücksichtigung
der Lehren aus der russischen Aggression ist klar, dass Estland nicht
einseitig seine Rüstungsoptionen beschränken darf“, fuhr der Minister fort.
Das wäre zu Estlands Nachteil.
Das Landminenabkommen verbietet den Einsatz, die Lagerung, die Herstellung
und die Weitergabe von Antipersonenminen. Es wurde von mehr als 160 Staaten
und Territorien unterzeichnet, darunter von der Ukraine. Russland und die
USA gehören nicht zu den Unterzeichner-Staaten. In den vergangenen Monaten
hatten bereits die Parlamente in den baltischen Nachbarstaaten Lettland und
Litauen für den Austritt aus dem Abkommen gestimmt. Auch Polen und Finnland
kündigten an, angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine
das Abkommen verlassen zu wollen. Sie alle haben Grenzen zu Russland oder
zur russischen Exklave Kaliningrad und sehen sich durch Moskau unmittelbar
bedroht. Menschenrechtsgruppen hatten die Ankündigung der Staaten, das
Abkommen zu verlassen, kritisiert. (afp)
## Putin dankt dem Vatikan für Hilfe in humanitären Fragen
In einem ersten Telefonat mit Papst Leo XIV. hat der russische Präsident
Wladimir Putin für die Vermittlung des Vatikans in humanitären Fragen des
Ukraine-Kriegs gedankt. Nach Kreml-Angaben sprach Putin sich für eine
Vertiefung der Beziehungen zum Heiligen Stuhl aus, die auf „gemeinsamen
geistlich-ethischen Werten“ gründeten. Der Vatikan in Rom machte bislang
keine Angaben zu dem Gespräch. Nach Mitteilung des Kremls wünschte Putin
dem neuen Papst Erfolg und überbrachte Glückwünsche des russisch-orthodoxen
Patriarchen Kirill. Leo XIV. hat den Krieg klar als Angriffskrieg
verurteilt und ein Ende gefordert. Sein Vorgänger Franziskus stand oft in
der Kritik, weil er Frieden forderte, ohne zwischen Angreifer und Opfer zu
unterscheiden.
Der Kremlchef bat das katholische Kirchenoberhaupt, sich für
Religionsfreiheit in der Ukraine einzusetzen. Diese sieht er durch das
Verbot der früheren moskautreuen Orthodoxen Kirche der Ukraine gefährdet.
Die ukrainische Führung wiederum betrachtet diese Kirche als
Sicherheitsrisiko, weil viele ihrer Bischöfe und Priester eng mit Moskau
verbunden sind. (dpa)
5 Jun 2025
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wladimir Putin
Donald Trump
Wolodymyr Selenskij
Papst Leo XIV.
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Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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