| # taz.de -- Kulturstaatsminister zu Google und Meta: Weimer will Internetkonzer… | |
| > Der Kulturstaatsminister wirft den großen Plattformen aus den USA | |
| > Steuervermeidung in Europa vor. Die Medienvielfalt sei in Gefahr. | |
| Bild: Will Internetkonzerne besteuern: Wolfram Weimer | |
| Berlin dpa | Kulturstaatsminister Wolfram Weimer plant eine Digitalabgabe, | |
| die große [1][Internetkonzerne wie Google und Meta] treffen würde. Eine | |
| entsprechende Gesetzesvorlage werde vorbereitet, sagte Weimer in einem | |
| „Stern“-Interview. „Es geht nicht nur um Google-Ads. Es geht generell um | |
| Plattform-Betreiber mit Milliardenumsätzen. Wir halten einen Abgabesatz von | |
| 10 Prozent für moderat und legitim.“ | |
| Vorbild ist demnach Österreich. Im Nachbarland sind große | |
| Online-Plattformen seit 2020 verpflichtet, fünf Prozent der Einkünfte aus | |
| der Werbevermarktung abzuführen. Weimer sprach von einem „Plattform-Soli“. | |
| Gelten könnte er für Plattformen, die Medieninhalte nutzen. Damit seien | |
| nicht nur journalistische Produkte gemeint, sondern auch kulturelle, sagte | |
| Weimer. Details zu den Plänen, etwa zur Höhe der möglichen Einnahmen und | |
| Verwendung des Geldes, nannte er nicht. | |
| Endkunden sollen nicht zur Kasse gebeten werden. Die Erfahrungen aus | |
| Österreich zeigten, dass eine solche Abgabe für sie keine relevante | |
| Preisveränderung mit sich gebracht habe, meinte der Beauftragte für Kultur | |
| und Medien. „Es hat aber dazu geführt, dass die Konzerne endlich einen | |
| kleinen Steuerbeitrag für die Gesellschaft leisten, also ihre gewaltige | |
| Marge etwas sinkt. Zugleich öffnet das den Wettbewerb.“ | |
| Weimer bezog sich auf einen Arbeitsauftrag im Koalitionsvertrag von Union | |
| und SPD. Dort heißt es unter der Überschrift „Medienvielfalt stärken – | |
| Meinungsfreiheit sichern“: „Wir prüfen die Einführung einer [2][Abgabe f�… | |
| Online-Plattformen], die Medieninhalte nutzen. Die Erlöse sollen dem | |
| Medienstandort zugutekommen.“ Im angespannten transatlantischen Verhältnis | |
| und mitten im Zollstreit mit den USA könnte dies zu weiteren Konflikten | |
| führen. | |
| ## Gespräch mit Plattformbetreibern | |
| Weimer sagte: „Es muss sich jetzt etwas ändern. Deutschland macht sich | |
| inzwischen [3][in bedenklicher Weise abhängig] von der technologischen | |
| Infrastruktur der Amerikaner.“ Bisher betrieben die großen Plattformen | |
| „geschickte Steuervermeidung“. Das sei unsolidarisch und führe zu | |
| Konflikten mit nationalen und europäischen Behörden. Es gebe inzwischen | |
| monopolähnliche Strukturen. Die Medienvielfalt werde gefährdet. | |
| Den weiteren Ablauf beschrieb Weimer so: „Wir arbeiten eine Gesetzesvorlage | |
| aus, wie der Koalitionsvertrag das fordert. Dies wird nun mit den | |
| Stakeholdern besprochen, vor allem aber im Parlament geprüft. Zugleich | |
| suche ich das Gespräch mit den Plattformbetreibern auf Spitzenebene, um | |
| Alternativlösungen zu sondieren.“ | |
| Nach Vorgesprächen in der Koalition habe er den Eindruck, dass es zwischen | |
| Union, SPD und Grünen eine große Einigkeit geben könnte. „Wir sollten | |
| Google und Co. endlich fordern“, sagte Weimer. | |
| 29 May 2025 | |
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