| # taz.de -- Transparenzbericht von Spotify: Mehr Druck auf der Datenkrake | |
| > Immer nur Wachstum: Der Musikstreamingdienst Spotify hat am Mittwoch | |
| > einige Unternehmensdaten in seinem Transparenzbericht „Loud&Clear“ | |
| > präsentiert. | |
| Bild: Vergütet wird nach Marktanteil, nicht pro Stream – die Party geht weit… | |
| Berlin taz | Spotify ist transparent. Zumindest war das die häufigste | |
| Message, als Conny Zhang, Leiterin der Spotify-Europazentrale, am Mittwoch | |
| neueste Zahlen beim jährlichen „Loud & Clear“-Report, dem | |
| Transparenzbericht der Region Deutschland, Schweiz und Österreich (DACH) | |
| präsentierte. | |
| Im slicken Keynote-Ambiente berichtete die charismatische Businessfrau in | |
| professionellem Marketing-Denglish von Challenges, von Herausforderungen | |
| und immer neuem Wachstum – offen, ehrlich, durchsichtig. Wirklich? | |
| Präsentiert wurden die Zahlen auf schrillen UX-Design-Info-Kacheln, | |
| [1][eine Art „Wrapped“-Unternehmenskommunikation]. | |
| Viele Buzzwords, wenig Gehalt. Die Botschaft war klar: It’s all about gute | |
| Laune, Games und viel Umsatzplus, so das Bild, welches der globale | |
| Marktführer im Musikstreaming von sich zeichnete. Zhang eröffnete mit einem | |
| Paukenschlag: Mehr als 8,8 Milliarden Euro habe das Unternehmen global 2024 | |
| ausgezahlt, man sei damit größter Partner der Musikindustrie. | |
| ## Es profitieren die Major Labels | |
| Dass [2][Zhang damit vor allem die drei Major Labels meint und | |
| Künstler:Innen verschweigt], dürfte kein Zufall sein. Zu Beginn der | |
| Konferenz wies sie vehement darauf hin, dass Spotify seine Zahlungen nicht | |
| an Musiker direkt auszahle, sondern an deren Rechteinhaber: Das können die | |
| Künstl:erinnen selbst sein, meist sind es Labels und | |
| Verwertungsgesellschaften. Vergütet werde außerdem nach Marktanteil, nicht | |
| pro Stream. | |
| Klingt, als würde die Verantwortung für die miserablen Bedingungen der | |
| Künstler im Streamingbusiness weitergeschanzt, schließlich verdienten diese | |
| laut Zhang mehr denn je: Seit 2017 hätten sich die Einnahmen verdreifacht, | |
| und auch die Zahl der Personen, die Inhalte bei Spotify hochgeladen habe, | |
| sei massiv gestiegen. Sie betrage mittlerweile fast 12 Millionen. | |
| „Auf dem Höhepunkt der CD-Ära hatten nur einige Tausend Künstler*innen | |
| ihre Musik in Plattenläden“, steht auf dem dazugehörigen Infoslide.Dass | |
| der Großteil jener 12 Millionen die [3][untere Zählgrenze von 1000 USD | |
| Einkünfte aus Streams] jährlich für die erstgenannte Statistik gar nicht | |
| schafft, wird großzügig verschwiegen. | |
| Nachdem sich mit zunehmendem Erfolg der Datenkrake auch die [4][Kritik am | |
| Umgang mit Künstlern] mehrte, scheint der Druck inzwischen angekommen zu | |
| sein. Kacheln und präsentierte Zahlen sowie beispielhafte Einzelschicksale | |
| („Die Artistjourney von Zartmann – wirklich ’ne einzigartige Story“) k�… | |
| nicht darüber hinwegtäuschen, wie hoch der Rechtfertigungsdruck des | |
| Streaminggiganten geworden ist. Vielleicht ist das die am schlechtesten | |
| versteckte beste Nachricht der gesamten Konferenz. | |
| 22 May 2025 | |
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| [1] /Wrapped-Marketingkampagne-von-Spotify/!6054921 | |
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| ## AUTOREN | |
| Hilka Dirks | |
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