# taz.de -- USA und Diversität: Trump entlässt Leiterin der US-Kongressbiblio… | |
> Donald Trumps Kampf gegen diverse Menschen geht weiter. Jetzt trifft es | |
> eine schwarze Bibliotheksleiterin – und bis zu tausend trans* Menschen | |
> in der Armee. | |
Bild: Carla Hayden, die ehemalige Leiterin der US-Kongressbibliothek, war zu �… | |
Washington ap | US-Präsident Donald Trump hat die Leiterin der | |
US-Kongressbibliothek entlassen. Carla Hayden, die als erste schwarze Frau | |
dieses Amt bekleidete, wurde am Donnerstagabend vom Personalbüro des Weißen | |
Hauses über ihre Kündigung informiert, wie ein Sprecher der Library of | |
Congress der AP mitteilte. „Im Namen von Präsident Donald J. Trump teile | |
ich Ihnen mit, dass Ihre Position als Bibliothekarin des Kongresses mit | |
sofortiger Wirkung beendet ist. Ich danke Ihnen für Ihren Dienst“. | |
Hayden, deren zehnjährige Amtszeit als 14. Bibliothekarin des US-Kongresses | |
im nächsten Jahr regulär geendet hätte, war kurz vor ihrer Entlassung von | |
der konservativen Stiftung American Accountability Foundation (AAF) auf dem | |
Nachrichtendienst X angegriffen geworden: „Die derzeitige | |
#LibrarianOfCongress Carla Hayden ist woke, anti-Trump, und fördert trans | |
Kinder. Es ist an der Zeit, sie zu entlassen und einen neuen Mann für | |
diesen Job einzustellen!“ | |
Führende Demokraten des Repräsentantenhauses, die Haydens überraschende | |
Entlassung bereits bestätigt hatten, zeigten sich verärgert über die | |
Entscheidung des Weißen Hauses. Rosa DeLauro, Abgeordnete aus dem | |
US-Bundesstaat Connecticut und ranghöchste Demokratin im Haushaltsausschuss | |
des Repräsentantenhauses, erklärte, Hayden sei von Trump „kaltschnäuzig | |
entlassen“ worden. | |
Sie verlange von der Regierung eine Erklärung für die genauen Gründe. | |
Haydens Amtszeit sei von ihrem unerschütterlichen Engagement für die | |
Zugänglichkeit, Modernisierung und Demokratisierung von Wissen geprägt | |
gewesen, erklärte DeLauro. „Ihre Entlassung ist nicht nur ein Affront gegen | |
ihre historischen Verdienste, sondern auch ein direkter Angriff auf die | |
Unabhängigkeit einer unserer ehrwürdigsten Institutionen.“ | |
## Pentagon entlässt bis zu 1.000 trans* Menschen aus Armee | |
Das US-Verteidigungsministerium entlässt bis zu 1.000 Menschen aus dem | |
Militär, die sich offen als transgeschlechtlich identifizieren. Alle | |
übrigen Mitglieder der Streitkräfte hätten 30 Tage Zeit, um ihre | |
Transidentität offenzulegen, hieß es in einer am Donnerstag (Ortszeit) | |
erlassenen Richtlinie von Verteidigungsminister Pete Hegseth. | |
Die Pentagon-Spitze vertritt die Auffassung, dass „die medizinischen, | |
chirurgischen und psychischen Einschränkungen für Personen, die eine | |
aktuelle Diagnose oder eine Vorgeschichte von Geschlechtsdysphorie haben“ | |
oder entsprechende Symptome aufweisen, „mit den hohen geistigen und | |
körperlichen Standards, die für den Militärdienst erforderlich sind, | |
unvereinbar sind“. Geschlechtsdysphorie besteht, wenn das biologische | |
Geschlecht eines Menschen nicht mit seiner Geschlechtsidentität | |
übereinstimmt. | |
Nachdem der Supreme Court auf Antrag des US-Präsidenten Donald Trump die | |
Umsetzung des Transgender-Verbots beim Militär trotz laufender Verfahren | |
erlaubt hatte, äußerte sich Hegseth unmissverständlich: „Keine Trans mehr | |
im US-Verteidigungsministerium“, postete er im Kurznachrichtendienst X. | |
Sein Ministerium wolle Wokeness und Schwäche hinter sich lassen. „Keine | |
Kerle in Kleidern mehr. Wir sind fertig mit diesem S---“, sagte er auf | |
einer Konferenz für Spezialeinheiten in Tampa im US-Bundesstaat Florida. | |
Wie viele Transgender-Menschen es unter den etwa 2,1 Millionen Mitgliedern | |
der US-Streitkräfte gibt, ist nach Angeben des Ministeriums schwer | |
festzustellen. Nach offiziellen Angaben leisteten im Dezember vergangenen | |
Jahres 4.240 Menschen aktiven Dienst bei Militär, Nationalgarde und | |
Reserve, bei denen Geschlechtsdysphorie diagnostiziert worden ist. Die Zahl | |
könne jedoch deutlich höher sein, hieß es. | |
Das Ministerium hat erklärt, [1][trans* Menschen] könnten mit Hilfe von | |
Krankenakten ausfindig gemacht werden, in denen die Diagnose | |
Geschlechtsdysphorie ebenso verzeichnet sei, wie entsprechende Symptome | |
oder eine Behandlung. Diese würden dann vom Dienst ausgeschlossen. | |
9 May 2025 | |
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