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# taz.de -- Tesla „Nazi-Auto“: Berlins Arbeitssenatorin legt nach
> SPD-Politikerin Cansel Kiziltepe hat Tesla als Nazi-Auto bezeichnet.
> Kollegen aus ihrer Partei haben sie dafür kritisiert. Doch sie bleibt
> dabei.
Bild: Die Berliner Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe ist mit ihrer Kritik nicht…
Berlin/Grünheide dpa/taz | Berlins Sozial- und Arbeitssenatorin Cansel
Kiziltepe hat ihre „Nazi“-Äußerung über den Autobauer Tesla verteidigt.
„Tesla erlebt gerade eine Absatzflaute, weil dem Unternehmen von den Kunden
die rechtsextremen Positionen seines Anteilseigners Elon Musk zugeschrieben
werden, der rund 13 Prozent am Unternehmen hält“, teilte die
SPD-Politikerin auf dem Portal X mit.
„Ich halte an meinen Einschätzungen zu Elon Musk ausdrücklich fest.
Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass ich die Mitarbeitenden oder die
Kunden Musks für dessen politische Positionen verantwortlich mache.“
Tesla erlebt gerade eine Absatzkrise. [1][Der Gewinn des Unternehmens ist
im ersten Quartal um mehr als 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
eingebrochen.] Ein Grund für die Kaufzurückhaltung ist auch eine weltweite
Boykott- und Protestbewegung gegen das Unternehmen, die Musk mit seiner
Beraterrolle in Donald Trumps Regierung ausgelöst hat. Die von Musk
geleitete „Behörde für Regierungseffizienz“ (DOGE) ist maßgeblich am
autoritären Staatsumbau in den USA beteiligt. Inzwischen will er jedoch
seine [2][Arbeit für Trump reduzieren].
Am Donnerstag hatte Kiziltepe auf X geschrieben: „Wer will auch ein
Nazi-Auto fahren? Hersteller von E-Autos erleben Absatzhoch – abgesehen von
Tesla.“ Kritik kam daraufhin unter anderem von Brandenburgs
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD): „Vor dem Hintergrund, dass im
Tesla-Werk in Grünheide neben vielen Berlinern auch Menschen aus rund 150
verschiedenen Nationen arbeiten, ist diese Aussage einer Arbeitssenatorin
völlig fehl am Platz“, sagte er der „B.Z.“.
## Gewerkschaft fordert Distanzierung
Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) forderte Kiziltepe
auf, die Äußerung zurückzunehmen. „Ein solcher Nazi-Vergleich verletzt die
Menschen, die dort arbeiten, und ist für eine Arbeitssenatorin völlig
unangebracht“.
Die Industriegewerkschaft IG Metall kritisiert vor allem die Wortwahl
Kiziltepes. „Kritik an Elon Musk und seinen rechtsextremen Einstellungen
und Aktivitäten ist nicht nur legitim, sondern notwendig. Den Begriff
„Nazi-Autos“ lehnen wir ab, da er die in Grünheide arbeitenden Menschen
verletzt“, sagt IG-Metall Sprecher Markus Sievers.
Sievers wiederholte die Forderung der Gewerkschaft an das Tesla-Management,
sich von den rechtsextremen Aktionen von Elon Musk zu distanzieren. „Die
Geschäftsführung muss klar machen, dass sie einen Hitlergruß und die
Parteinahme für rechtsradikale Gruppierungen ablehnt.“
## Landespolitik steht hinter Musk
Abseits seiner Tätigkeit in der US-Regierung sorgte Musk in den vergangenen
Monaten immer wieder mit rechtsextremen Ausfällen für Schlagzeilen. So
zeigte der Tesla-Chef bei Trumps Vereidigung zweimal einen Hitlergruß vor
seinen Anhängern. Im Bundestagswahlkampf unterstützte Musk offen die AfD;
auf seiner Kurznachrichtenplattform X (vormals Twitter) verbreitet er
regelmäßig antisemitische Verschwörungstheorien und rassistische Inhalte.
Britischen Medienberichten zufolge unterstützte Musk auch [3][den
verurteilten britischen Rechtsextremisten Tommy Robinson] finanziell.
Kritik an dem Radikalisierungskurs aus der brandenburgischen Landespolitik
war bislang nur sehr verhalten zu hören. Ministerpräsident Woidke
bezeichnete noch im Januar die Aufregung um Musks Einmischung in den
Bundestagswahlkampf als „überzogen“ und relativierte sie als
„Erregungsdebatte“.
Ungebrochen ist hingegen die Unterstützung der brandenburgischen
Landespolitik für das Tesla-Werk in Grünheide: [4][Trotz Absatzproblemen
Teslas treibt die Landesregierung den Infrastrukturausbau rund um das Werk
in Grünheide voran.] Unter anderem soll ein neuer Bahnhof, eine Landstraße
und Autobahnzubringer gebaut werden. Insgesamt belaufen sich die Kosten für
den Steuerzahler auf fast eine halbe Milliarde Euro.
25 Apr 2025
## LINKS
[1] /Verkaeufe-des-E-Autobauers-brechen-ein/!6080639
[2] /Nach-Gewinneinbruch-beim-E-Autobauer/!6083776
[3] /Verfahren-gegen-britischen-Neonazi/!5526295
[4] /Absatzeinbruch-bei-Tesla/!6071447
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