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# taz.de -- Anti-trans* Urteil in Großbritannien: Sieg der TERFs
> Der britische Oberste Gerichtshof definiert Mann und Frau biologisch. Der
> Sieg pseudo-feministischer Stimmen ist ein harter Schlag für trans*
> Personen.
Bild: Dass diese Frauen ein Urteil gegen trans* Personen derart feiern, ist meh…
Da stehen sie, vor dem Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs,
lachen, feiern, nennen sich Feministinnen und haben dabei gerade dafür
gesorgt, dass tausende Frauen in Großbritannien in Zukunft mit mehr Angst,
mehr Ausgrenzung, mehr Diskriminierung leben müssen. Die sogenannte
Frauenrechtsgruppe For Women Scotland (FWS) klagte gegen einen Beschluss
der schottischen Autonomieregierung, dass trans* Frauen in die
50-prozentige Frauenquote für Führungsgremien von öffentlichen
Einrichtungen miteinschloss.
Dass der [1][Oberste Gerichtshof der Klage von FWS recht gab], hat jedoch
Auswirkungen weit darüber hinaus: Maßgeblich für das
Antidiskriminierungsrecht ist demnach jetzt das „biologische Geschlecht“,
zudem wurde Geschlecht als binär erklärt. Das negiert nicht nur rechtlich
vollständig die Existenz von Trans* Personen, es öffnet der Diskriminierung
gegen sie auch Tür und Tor.
Auf dieser Grundlage können trans* Frauen etwa aus lesbischen Räumen oder
Umkleidekabinen für Frauen ausgeschlossen werden. Das klingt schon
verdächtig nach Trumps USA, in denen transidente Schüler*innen bald der
Zugang zu Schulsport erschwert werden soll. Oder nach Orbáns Ungarn, in dem
es seit einer [2][Verfassungsänderung nur noch zwei Geschlechter gibt], um
die „natürliche Ordnung“ zu erhalten.
Dabei überrascht wenig, dass die Gruppe von der Harry Potter-Autorin J. K.
Rowling unterstützt wird. Seit Jahren steht der Kampf besonders gegen
trans* Frauen ganz oben auf der Agenda der Autorin. Sie tritt damit als
öffentliche Stimme einer radikalen, pseudo-feministischen Bewegung auf, die
unter queeren Menschen die Bezeichnung TERFs (trans-exkludierende radikale
Feministinnen) erhalten hat.
Dass diese Frauen ein Urteil gegen trans* Personen derart feiern, ist mehr
als traurig – es zeigt mal wieder, wie viel leichter es ist, nach unten zu
treten, als strukturelle Diskriminierung zu bekämpfen. Wer trans* Personen
für eine Gefahr hält, hat Sexismus nicht verstanden. Und sicher wären J. K.
Rowling und die FWS nicht glücklich darüber, wenn plötzlich transmaskuline
Personen die Hälfte der Führungsposten und Damenumkleiden für sich
beanspruchen würden.
Nach den USA verabschiedet sich nun also auch Großbritannien von dem
Vorsatz, diskriminierte Menschen schützen zu wollen. Auch [3][Deutschland
wird wohl folgen], denn das Selbstbestimmungsgesetz wankt kaum ein halbes
Jahr nach Inkrafttreten bereits unter der drohenden CDU-geführten
Bundesregierung.
17 Apr 2025
## LINKS
[1] /Urteil-in-Grossbritannien/!6079260
[2] /Ungarn-schraenkt-Geschlechtervielfalt-ein/!6079140
[3] /LGBTQIA-und-die-neue-Bundesregierung/!6078843
## AUTOREN
Jonathan Gerbig
## TAGS
Großbritannien
Schottland
Trans-Community
Trans
Joanne K. Rowling
Großbritannien
Schwerpunkt LGBTQIA
Schwerpunkt USA unter Trump
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