# taz.de -- +++ Die USA unter Trump +++: Mike Huckabee als Botschafter in Israe… | |
> US-Senat bestätigt evangelikalen Annexionsfreund als Botschafter in | |
> Israel. Trump lässt die Justiz wegen „Hochverrats“ gegen Kritiker | |
> ermitteln. | |
Bild: Mike Huckabee im Westjordanland bei der Ecksteinlegung für eine neue Sie… | |
## Siedler-Unterstützer Huckabee wird Israel-Botschafter | |
Der US-Senat hat den konservativen Hardliner Mike Huckabee als neuen | |
US-Botschafter in Israel bestätigt. Der langjährige Unterstützer der | |
jüdischen Siedlerbewegung im Westjordanland wurde am Mittwoch mit einer | |
Mehrheit von 53 zu 46 Stimmen größtenteils entlang der Parteilinien | |
bestätigt – lediglich der demokratische Senator John Fetterman stimmte für | |
den Republikaner. Huckabee verteidigte sich bei der Anhörung gegen den | |
Vorwurf, er unterstütze die Vertreibung der Palästinenser aus dem Gebiet, | |
das seit 1967 völkerrechtswidrig von Israel besetzt wird. | |
Der evangelikale Baptist und ehemalige Gouverneur von Arkansas hatte 2017 | |
beim Besuch einer jüdischen Siedlung im Westjordanland gesagt, „so etwas | |
wie eine Besetzung“ gebe es dort nicht. Es gebe nur „Judää und Samaria“, | |
auf das Israel einen „Rechtsanspruch“ habe, hatte Huckabee unter Verwendung | |
der biblischen Namen für das Palästinensergebiet hinzugefügt. | |
Er habe damit „niemals, niemals“ sagen wollen, dass dies bedeute, dass die | |
Palästinenser das Westjordanland verlassen müssten, sagte Huckabee bei der | |
Befragung durch den demokratischen Senator Chris Van Hollen im Senat. „Ich | |
habe mich nur auf das biblische Mandat bezogen, das in die Zeit Abrahams | |
vor 3.500 Jahren zurückreicht“, fügte er hinzu. | |
Der 69-Jährige beteuerte zudem, dass er sich den Anordnungen von Präsident | |
Donald Trump beugen und als Botschafter nicht entsprechend seiner eigenen | |
politischen Überzeugungen handeln werde. | |
Trump hatte mit der [1][Nominierung von Huckabee] als Botschafter in Israel | |
Hoffnungen bei Verfechtern der Annexion des Westjordanlands durch Israel | |
geweckt, die etwa durch den rechtsextremen Minister an der israelischen | |
Regierung beteiligt sind. Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump einen | |
Plan vorgestellt, der eine israelische Annexion von rund 30 Prozent des | |
Gebietes des Westjordanlands vorsieht. | |
Huckabee übernimmt den Botschafterposten in angesichts des Krieges im | |
Gazastreifen besonders angespannten Zeiten. Israel hatte seine massiven | |
Angriffe auf das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte | |
Palästinensergebiet Mitte März nach einer Waffenruhe wieder aufgenommen. Im | |
Zuge des nach dem Hamas-Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 | |
ausgebrochenen Gaza-Krieges hat auch die Gewalt im Westjordanland wieder | |
zugenommen. (afp) | |
## Trump droht Iran vor Atom-Gesprächen | |
Vor [2][Gesprächen über das iranische Atomprogramm] hat US-Präsident Donald | |
Trump Teheran für den Fall eines Scheiterns erneut mit einem militärischen | |
Vorgehen gedroht. Ein solches Vorgehen sei „absolut“ möglich, sollten die | |
Gespräche nicht zu einer Einigung führen, sagte Trump am Mittwoch | |
(Ortszeit) in Washington. „Wenn es das Militär erfordert, werden wir das | |
Militär einsetzen“, fügte er hinzu und betonte, Israel werde in einem | |
solchen Fall „die Führung übernehmen“. | |
Laut dem US-Präsidenten sollen am Samstag im Oman Gespräche über ein neues | |
Atomabkommen mit dem Iran stattfinden. Die iranische Nachrichtenagentur | |
Tasnim berichtete, Irans Außenminister Abbas Araghtschi werde dort | |
„indirekte Gespräche“ mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff führen. Bei | |
indirekten Verhandlungen ist in der Regel ein Vermittler | |
zwischengeschaltet, der getrennt voneinander stattfindende Gespräche mit | |
beiden Seiten führt. | |
Westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, an Atomwaffen zu bauen. | |
Teheran bestreitet dies. 2015 hatte der Iran mit dem Westen ein Abkommen | |
unterzeichnet, das die Lockerung von Sanktionen im Gegenzug für eine | |
Einschränkung des iranischen Atomprogramms vorsah. Während der ersten | |
Präsidentschaft Trumps zogen sich die USA jedoch 2018 einseitig aus dem | |
Abkommen zurück. Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens | |
scheiterten seither. | |
Trump hatte sich seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus offen für einen | |
Dialog mit Teheran über das iranische Atomprogramm gezeigt, zugleich aber | |
mit einem militärischen Vorgehen gedroht, sollte es keine Einigung geben. | |
(afp) | |
## „Antisemitische Aktivitäten“ von Migranten im Visier | |
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will Einwanderern, denen | |
„antisemitische Aktivitäten“ im Netz vorgeworfen werden, Hilfsleistungen | |
streichen. Die US-Einwanderungsbehörde USCIS wird damit beginnen, die | |
Social-Media-Aktivitäten von Einwanderern zu überprüfen, einschließlich | |
derer, die eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung beantragen, ausländischer | |
Studenten und Personen, die mit Bildungseinrichtungen verbunden sind, die | |
„mit antisemitischen Aktivitäten in Verbindung stehen“, hieß es in einer | |
Mitteilung der Behörde am Mittwoch. Die neue Richtlinie tritt den Angaben | |
zufolge sofort in Kraft. | |
Die Behörde erklärte, dass sie bei der Beurteilung von Anträgen auf | |
Leistungen Inhalte in sozialen Medien, die auf die Befürwortung, | |
Unterstützung und Förderung von antisemitischem Terrorismus oder anderen | |
antisemitischen Aktivitäten hindeuten, als negativen Faktor betrachten | |
wird. In der Ankündigung wurde nicht ausgeführt, was genau unter | |
„antisemitische Aktivitäten“ fällt und für welche Bildungseinrichtungen … | |
Richtlinie gilt. | |
Die Mitteilung folgte auf einen entsprechenden Vorstoß des Ministeriums für | |
Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten im vergangenen Monat. Der | |
Vorschlag schlug bei Kritikern Alarm, da er die Reichweite der Regierung | |
bei der Überwachung sozialer Medien auf Personen auszuweiten scheint, die | |
bereits überprüft wurden und sich legal in den USA aufhalten – und nicht | |
nur Personen betrifft, die einen Antrag auf Einreise in das Land stellen. | |
Die Überwachung sozialer Medien durch die Einwanderungsbehörden ist in den | |
USA seit über einem Jahrzehnt Praxis. | |
Trumps Regierung hat auch ein härteres Vorgehen gegen Antisemitismus im | |
akademischen Umfeld versprochen. In diesem Zuge sind mehrere Ermittlungen | |
an Hochschulen eingeleitet worden, mehrere [3][Studenten, denen | |
Verbindungen zu propalästinensischen Protesten nachgesagt wurden, wurden | |
festgenommen oder abgeschoben]. | |
## Trump lässt gegen Kritiker ermitteln | |
US-Präsident Donald Trump hat per Dekret Ermittlungen gegen zwei | |
Regierungsmitglieder während seiner ersten Amtszeit (2017-2021) angeordnet. | |
Einem ehemaligen Mitarbeiter des Ministeriums für Innere Sicherheit, Miles | |
Taylor, warf Trump am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten im Weißen Haus | |
vor, „Hochverrat“ begangen zu haben. Der Präsident entzog Taylor und dem | |
ehemaligen Leiter der Bundesbehörde für Cybersicherheit, Christopher Krebs, | |
zudem ihre Sicherheitsfreigaben. | |
Taylor hatte im Jahr 2018, als er noch für die US-Regierung arbeitete, in | |
einem anonymen Artikel in der Zeitung New York Times Trumps „halbgare, | |
schlecht informierte und manchmal rücksichtslose Entscheidungen“ | |
kritisiert. Er verließ später seinen Posten und schrieb unter seinem echten | |
Namen das Buch „A Warning“ (Deutsch: „Eine Warnung“) über die | |
Trump-Regierung. | |
Bei der Unterzeichnung des Dekrets für die Aufnahme von Ermittlungen gegen | |
Taylor bezeichnete Trump dessen Veröffentlichungen als „Spionage“. Taylor | |
erklärte daraufhin im Onlinedienst X, Widerspruch sei nicht gesetzeswidrig | |
und schon gar nicht verräterisch. „Amerika befindet sich auf einem dunklen | |
Pfad“, fügte er hinzu. | |
Krebs war von Trump im November 2020 entlassen worden, nachdem er in einem | |
Bericht erklärt hatte, es gäbe keine glaubwürdigen Beweise für Wahlbetrug | |
bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2020, die Trump gegen den späteren | |
US-Präsidenten Joe Biden verloren hatte. Beim Unterzeichnen des Dekrets für | |
die Aufnahme von Ermittlungen gegen Krebs erklärte Trump: „Wir werden | |
herausfinden, ob es eine sichere Wahl war oder nicht und wenn nicht, wird | |
er einen großen Preis zahlen müssen“. (afp) | |
## Trump hebt Beschränkung für Duschköpfe auf | |
US-Präsident Donald Trump hat eine Vorschrift, die den Wasserdurchfluss für | |
Duschköpfe begrenzt, erneut aufgehoben. Bereits in seiner ersten Amtszeit | |
ordnete Trump an, dass die Beschränkungen für Duschköpfe gelockert werden, | |
eine Maßnahme, die der ehemalige Präsident Joe Biden wieder rückgängig | |
machte. Nun will Trump das Wasser wieder stärker fließen lassen. „Ich | |
dusche gerne und pflege mein schönes Haar“, sagte Trump am Mittwoch bei der | |
Unterzeichnung einer Anordnung im Weißen Haus. „Ich muss 15 Minuten unter | |
der Dusche stehen, bis es nass wird. Es kommt heraus, tropft, tropft, | |
tropft. Es ist lächerlich.“ | |
Die von ihm unterzeichnete Exekutivanordnung fordert ein sofortiges Ende | |
der Wassersparstandards, die die Literanzahl pro Minute begrenzt, die durch | |
Duschköpfe und andere Geräte wie Geschirrspüler oder Waschmaschinen fließt. | |
„Am Ende wäscht man sich fünfmal so lange die Hände, es ist also das | |
gleiche Wasser“, argumentierte Trump. „Nicht länger werden Duschköpfe | |
schwach und wertlos sein“, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. | |
Sowohl Biden als auch der ehemalige Präsident Barack Obama hatten | |
Beschränkungen für den Wasserdurchfluss von Duschköpfen und anderen Geräten | |
eingeführt. Die Normen sollten dafür sorgen, dass Geschirrspüler, | |
Duschköpfe oder Waschmaschinen weniger Energie und Wasser verbrauchen. | |
Nach Angaben der Environmental Protection Agency entfallen etwa 20 Prozent | |
des täglichen Wasserverbrauchs einer US-amerikanischen Durchschnittsfamilie | |
auf das Duschen. Wassersparende Duschköpfe sparen auch Energie, da die | |
Erwärmung des Wassers etwa ein Fünftel des Energieverbrauchs eines | |
durchschnittlichen Haushalts ausmacht. (ap) | |
10 Apr 2025 | |
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