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# taz.de -- Zugesagte Aufnahme von Afghan*innen: Erneut verraten
> Deutschland hatte zugesagt, vulnerable Personen aus Afghanistan
> aufzunehmen. Die Union will das Programm aussetzen – und die Menschen
> abermals im Stich lassen.
Bild: Ein geflüchteter Afghane in Pakistan
Nun haben Sie es also ausgesprochen. Thorsten Frei, parlamentarischer
Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, würde die
[1][Aufnahmezusagen für afghanische Menschenrechtler*innen gern
zurücknehmen]. Jedenfalls will er, dass der nächste Bundesinnenminister das
versucht. Momentan spricht viel dafür, dass es genau so kommen wird,
schließlich geht das Haus [2][absehbar an CSU-Mann Alexander Dobrindt].
Der Plan ist so armselig, dass einem die Worte fehlen. Es geht um Frauen,
Kinder, Journalist*innen, Aktivist*innen, Homosexuelle – [3][Menschen, die
unter dem Regime der Taliban um ihr Leben fürchten müssen]. Sie sind die
Reste der Zivilgesellschaft, die entstehen konnte, solange die
internationale Koalition mit deutscher Beteiligung die Taliban in Schach
hielt. Menschen, denen mit dem kläglichen Abzug der Soldat*innen der
Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Nach diesem ersten Verrat will die
Union jetzt, dass Deutschland sie erneut im Stich lässt. Und das, obwohl
ihnen die Evakuierung bereits zugesichert war.
Dabei auf Sicherheitsrisiken zu verweisen, wie es die Union in jüngster
Zeit ständig tut, ist absurd. Bei denen, die Aufnahmezusagen bekommen
haben, handelt es sich um eine handverlesene Gruppe – von mehreren Ämtern
und Ministerien gecheckt und vielfach überprüft.
Frei spart sich diesen offensichtlichen Vorwand und spricht stattdessen
über die schwindende „Integrationskraft“ der deutschen Gesellschaft, die
weitere Aufnahmen nicht erlaube. Auch das ist lächerlich, schließlich geht
es um weniger als 3.000 Personen. Von den vielen tausenden anderen, die
ebenfalls schon kontaktiert wurden, aber nie eine Aufnahmezusage bekamen,
spricht schon lange keiner mehr.
Die [4][Absurdität von Freis Aussagen] entlarvt, worum es wirklich geht:
migrationspolitische Härte selbst, die die Union ausstrahlen will, um
Zustimmung in der Bevölkerung zu gewinnen. Es ist diese Kaltherzigkeit, die
den Kern der von der Union groß angekündigten „Asylwende“ ausmacht. Für
Menschlichkeit und Moral ist da kein Platz.
23 Apr 2025
## LINKS
[1] /Abschottungspolitik/!6080580
[2] /Schwarz-rote-Koalition/!6081429
[3] /CDU-Plaene-fuers-Asylrecht/!6068848
[4] /Einreise-von-Gefluechteten/!6079286
## AUTOREN
Frederik Eikmanns
## TAGS
Schwerpunkt Afghanistan
Sicherheit
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