# taz.de -- Vorwurf des Insiderhandels gegen Trump: US-Abgeordnete kauft Aktien… | |
> Hat US-Präsident Trump im Zollchaos illegale Hinweise für Börsengeschäfte | |
> gegeben? Zumindest eine ihm nahestehende Abgeordnete hat sie ernst | |
> genommen. | |
Bild: Kaufte Aktien zum genau richtigen Zeitpunkt, fast so als hätte sie eine … | |
Washington afp | Die US-Abgeordnete Taylor Greene hat kurz vor der | |
[1][Kehrtwende von Präsident Donald Trump in seiner Zollpolitik] in der | |
vergangenen Woche Aktien für Zehntausende US-Dollar gekauft. Das geht aus | |
Pflichtangaben hervor, die sie nun gegenüber dem Kongress machte. Die | |
Trump-nahe Republikanerin befeuerte so die [2][Vorwürfe des Insiderhandels] | |
gegen den Präsidenten. | |
Trump hatte Anfang April [3][Kursstürze an den Finanzmärkten] ausgelöst, | |
als er massive Zölle gegen zahlreiche Länder ankündigte. Am Mittwoch | |
vergangener Woche setzte er kurz nach der Öffnung der New Yorker Börse eine | |
Botschaft in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social ab, in der er zu | |
Börseninvestitionen aufrief. Nur Stunden später senkte er die Zölle für die | |
EU und viele andere Handelspartner für 90 Tage wieder auf 10 Prozent. An | |
den Börsen führte dies wieder zu einem deutlichen Aufschwung. | |
Greene gab an, am Dienstag und Mittwoch vergangener Woche Aktien mehrerer | |
[4][Tech-Konzerne, die von den Zöllen betroffen gewesen wären] – etwa | |
Apple, Amazon oder der Pharma-Riese Merck – zu einem Preis von 21.000 bis | |
315.000 US-Dollar gekauft zu haben. US-Abgeordnete dürfen an der Börse | |
handeln, [5][aber sie müssen innerhalb von 30 Tagen schriftlich über | |
entsprechende Geschäfte informieren]. | |
Die Abgeordnete aus dem Bundesstaat Georgia ist eine der lautstärksten | |
Unterstützerinnen des US-Präsidenten. Sie verkaufte den Angaben zufolge zur | |
gleichen Zeit US-Staatsanleihen im Wert von bis zu 100.000 Dollar. | |
## Demokratische Proteste | |
Demokratische Politiker hatten Trump wegen dessen Post auf Truth Social | |
„Insiderhandel“ vorgeworfen und eine Untersuchung gefordert. Trumps Tweet | |
zeige, dass er seinen eigenen Leuten vorab einen Hinweis zum Geldmachen | |
gegeben habe, erklärte etwa der Senator Chris Murphy. „Wer in der Regierung | |
wusste von Trumps Kurswechsel bei den Zöllen im Voraus?“, fragte der | |
Senator Adam Schiff. „Hat jemand Aktien gekauft oder verkauft und auf | |
Kosten der Öffentlichkeit profitiert?“ | |
Das Weiße Haus erklärte, Trump habe die Öffentlichkeit „angesichts der | |
ständigen Panikmache der Medien“ lediglich „beruhigen“ wollen. Das sei | |
seine Verantwortung. | |
15 Apr 2025 | |
## LINKS | |
[1] /US-Schutzzoelle-gegen-Autoindustrie/!6078727 | |
[2] /US-Handelskrieg-gegen-den-Rest-der-Welt/!6081391 | |
[3] /Boerseneinbruch-nach-Trump-Zoellen/!6077482 | |
[4] /!6078916&s=apple+zoll&SuchRahmen=Print/ | |
[5] /Interessenkonflikte-bei-Abgeordneten/!5973745 | |
## TAGS | |
Zölle | |
Schwerpunkt USA unter Trump | |
Finanzmarkt | |
US-Wahl 2024 | |
Kolumne Aus dem Leben einer Boomerin | |
Finanzmarkt | |
Lesestück Recherche und Reportage | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
+++ USA unter Donald Trump +++: Trump hat „viel Schaden und Zerstörung anger… | |
In seiner ersten Rede nach der Amtsübergabe an Trump übt Biden scharfe | |
Kritik an seinem Nachfolger. Kanadas Unis warnen vor Reisen in die USA. | |
Produkte aus den USA meiden: Ohne Cola und Country-Musik | |
Zu Ketchup und Social Media gibt es genug europäische Alternativen. Zu „The | |
White Lotus“ noch nicht. Ein Selbstversuch aus Protest gegen die USA. | |
Starke Börsen-Schwankungen: Arroganz ist nicht links | |
An der Börse geht es gerade schnell auf und ab. Viele ignorieren sie. Dabei | |
steht sie in Verbindung mit sozialen und wirtschaftlichen Problemen. | |
Interessenkonflikte bei Abgeordneten: Zwischen Aktien und Amt | |
Abgeordnete haben Zugang zu exklusiven Informationen, die an der Börse | |
Vorteile bringen können. Doch die Regeln für Aktien sind im Bundestag lax. |