# taz.de -- Trumps Zollpoliitk: Hoffentlich nur der Anfang des Widerstands | |
> Das Hin und Her im Zollstreit zeigt erstmals die Grenzen von Trumps Macht | |
> auf. Hohe Zölle widersprechen den Interessen seiner Klientel. | |
Bild: Demonstration gegen Präsident Trumps neue Politik nach seiner Rückkehr … | |
Trump war gewarnt, von Anfang an: Das mit den Zöllen würde nicht so | |
funktionieren, wie er sich das ausmale, hatten führende Wirtschaftsexperten | |
vorhergesagt. Er riskiere steigende Preise und eine Wirtschaftskrise. Seine | |
eigenen Wirtschaftsberater hatten mehrere differenzierte Konzepte für ihn | |
ausformuliert, wie er auf als unfair empfundene Handelspraktiken reagieren | |
könne, war in der Washington Post zu lesen. | |
Doch Stunden vor der theatralischen Zeremonie im Rosengarten habe | |
[1][Trump] sich für eine andere Taktik entschieden, die allerdings | |
ökonomisch wenig Hand und Fuß hatte. Trump folge nur noch seinen eigenen | |
Instinkten, wurde dort ein anonymer Mitarbeiter zitiert: „Schlechte | |
Nachrichten sind ihm scheißegal.“ Vergeblich hatten auch Großunternehmen | |
versucht, vom Weißen Haus zu erfahren, worauf sie sich einzustellen hätten. | |
Am Ende habe Trump sie doppelt so hart getroffen, wie sie für den | |
schlimmsten Fall befürchtet hatten. | |
Anfang der vergangenen Woche wurde dann deutlich, wie sehr die Zölle | |
[2][gerade Trumps eigene Wählerklientel treffen würden]: Schockiert | |
reagierten Farmer im Mittleren Westen genauso wie führende | |
Wall-Street-Banker. Republikanische Kongressmitglieder warnten, man werde | |
bei den Zwischenwahlen im November 2026 die Mehrheiten in beiden Kammern | |
verlieren. | |
Und dann meldete sich auch Trumps wichtigster Unterstützer mit Kritik zu | |
Wort: Elon Musk griff Trumps Handelsberater Peter Navarro, der sich immer | |
für Strafzölle ausgesprochen hatte, frontal an: Navarro sei ein | |
„Schwachkopf“. Es war abzusehen, dass die Interessen Musks irgendwann mit | |
den Ideen Trumps kollidieren würden. Am Ende waren es die abstürzenden | |
Kurse der US-Staatsanleihen, die Trump zum Umschwenken und zum Aussetzen | |
der meisten Zölle für 90 Tage bewogen. Der Zinssatz, zu dem Investoren | |
Kredite aufnehmen können, wäre sonst deutlich gestiegen. Das konnte auch | |
ein ehemaliger Baulöwe wie Trump verstehen, der in seiner Karriere | |
wiederholt Kredite nicht mehr bedienen konnte. Doch der Zollkonflikt mit | |
China, dem wichtigsten Handelspartner der USA, eskaliert und sorgt weiter | |
für Unruhe | |
Man kann es durchaus so sehen wie [3][Jimmy Fallon, Gastgeber der „Tonight | |
Show“] bei NBC. „Trump wollte wohl sagen: Ich habe gerade die Wirtschaft | |
der USA vor mir selbst gerettet. Gern geschehen.“ In Trumps eigenen Worten | |
klang es allerdings nicht viel besser. Er habe die Zölle ausgesetzt, „weil | |
die Leute etwas hibbelig [„yippie“] geworden sind“. | |
Trumps erratische Politik zerschlägt bewährte Institutionen von der | |
Wetterbehörde NOAA über den Entwicklungsdienst USAID, den Auslandssender | |
Radio Free Europe bis hin zur Katastrophenhilfe FEMA. Er bedroht unabhängig | |
urteilende Richter und macht Migranten zu rechtlosen Objekten seiner | |
Willkür. Nun bedroht er auch den breiten Wohlstand und die Altersversorgung | |
der Mittelschicht. Die Massenproteste am vergangenen Wochenende waren | |
hoffentlich nur der Anfang des Widerstands. | |
11 Apr 2025 | |
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[3] https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/fallon-haelt-versprechen-fam… | |
## AUTOREN | |
Stefan Schaaf | |
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