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# taz.de -- Wissensdefizite von Politikern: Bildung ist gut, Regierungsbildung …
> Eltern hatten doch recht? Bildung ist alles! Gerade beim Schüler
> Friedrich Merz und seinen Freunden besteht großer Förderbedarf in den
> MINT-Fächern.
Bild: Es lohnt sich im Physikunterrischt aufzupassen
Es muss am Älterwerden liegen: Ich denke jetzt immer öfter: „Oh je, meine
Eltern hatten recht.“ Sie finden und fanden zum Beispiel: Wir sollten nicht
immer alles schlechtreden, sondern auch mal sehen, wie gut es uns geht;
Radfahrer gehören nicht auf den Bürgersteig; In der Politik muss Anstand
herrschen. Also völlig veraltete Vorstellungen, denen ich plötzlich etwas
abgewinne.
Vor allem eines war bei uns zu Hause klar: Bildung ist wichtig. „Wir können
euch nichts vererben als eine gute Ausbildung“, war das Leitmotiv meiner
Eltern. Stimmt: Nach 60 Jahren Mietezahlen in der Platte hinterlassen sie
mir und meinen Geschwistern als Erbe vor allem: unser Abitur und unser
Studium.
Bildung ist also zentral. Okay, meinetwegen. Da passt es doch gut, dass
Friedrich Merz, der in seiner wilden antiautoritären Jugend von der Schule
flog, jetzt vor allem einen Auftrag hat: die Regierungsbildung. Als braver
Schüler und Vater eines zukünftigen Bio- und Politiklehrers kann ich das
nur begrüßen. Wenn eine neue Regierung für Deutschland irgendetwas noch
dringender braucht als eine Billion Euro – dann ist es Bildung.
Also: Hefte raus, Hausaufgaben! Erste Stunde: Mathematik: „Do the Math“,
fordert ja nicht nur good old Pythagoras, sondern auch die Klimabewegung.
Wie schlimm die ungebremste Erderwärmung wird (verwandte Fächer:
Biologie/Chemie), lässt sich schon von Grundschülern berechnen – wenn man
sie damit nicht freitags vom Demonstrieren abhält.
## Tacheles reden
Zweite Stunde Deutsch: Was die Regierung kann und will, erklärt sie am
besten mit „Subjekt-Prädikat-Objekt“. Klingt simpel, ist nach 20 Jahren von
merkelschem/scholzschem Irrgarten-Satzbau aber eine Revolution der
Rechtschreibung und -redung.
Dritte Stunde: Englisch/Französisch/Mandarin, um nicht nur
Exportweltmeister zu bleiben, sondern grüne Technik und Menschenrechte der
Welt auch zu erklären. Im Wahlfach Fremdsprache: Tacheles reden.
Dann: große Pause. Optional Veggieday in der Schulkantine oder vapen/kiffen
vor dem Kanzleramt. Vierte Stunde: Kunst. Zur Wahl stehen die AGs: The Art
of the Deal für wohlstandsverwahrloste Möchtegernmillionäre. Trachten und
Volkstanz zwischen Sauerland und Oberbayern. Oder, besonders empfohlen: die
Partnerschaft mit dem türkischen Heimatverein „Kleine Paschas“.
Fünfte Stunde: Geschichte: Welche Weltreiche sind NICHT wegen ökologischer
Krisen und spätrömischer Dekadenz untergegangen?
Sechste Stunde: Politik: Wie erfolgreich waren Regierungen darin, die
extremen Ränder kleinzuhalten, indem sie ihre Themen groß gemacht haben?
Siebte Stunde: Sport: Dopingkontrollen für die Arbeit in Ministerien und im
Wahlkampf.
Achte Stunde: Ethik (für CDU/CSU: Religion): Bringen Sie den Kant'schen
kategorischen Imperativ in Einklang mit Ihren Aussagen über die Grünen und
zur Schuldenbremse. Stellen Sie Bezüge zur christlichen Bergpredigt her.
Endlich: Es klingelt. Halt, halt, noch nicht nach Hause. Für alle
verpflichtend: Nachsitzen in Physik. Denn gerade beim Schüler Merz und
seinen Freunden besteht großer Förderbedarf in den MINT-Fächern. Thema also
heute: Warum gelten Naturgesetze wie der Klimawandel auch dann, wenn man
sie aktiv und über die ganze Schulzeit ignoriert?
13 Mar 2025
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Wir retten die Welt
Schwerpunkt Klimawandel
Umweltschutz
Regierungsbildung
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