| # taz.de -- „Hoffnung für Artenschutz“: UN-Naturkonferenz beschließt Fina… | |
| > Die Artenvielfalt ist weltweit gefährdet. Nach einem Misserfolg vor vier | |
| > Monaten gelingt es den Staaten, sich auf einen Kompromiss zu einigen. | |
| Bild: Auch für Bienen wäre mehr Artenschutz von Vorteil | |
| Rom dpa | Auf einer UN-Konferenz in Rom haben sich fast 200 Länder auf | |
| einen mehrjährigen Finanzierungsplan für den Schutz von Natur und | |
| Artenvielfalt geeinigt – und dafür seltenes Lob von Umweltschützern | |
| bekommen. Vier Monate nach einem [1][Misserfolg in Kolumbien] verständigte | |
| sich die 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt (COP16) am Abend | |
| praktisch in letzter Minute auf einen Kompromiss. Das Treffen diente auch | |
| der Vorbereitung des nächsten Weltklimagipfels im November in Brasilien – | |
| und stellte am Ende selbst Umweltschutzorganisationen zufrieden, die sonst | |
| eher enttäuschende Konferenzergebnisse anprangern. | |
| „Die Vertragsstaaten haben gezeigt, dass sie globalen Herausforderungen | |
| auch in schwierigen Zeiten noch gemeinsam entgegentreten können“, sagte | |
| Florian Titze vom WWF Deutschland. „Das ist ein Hoffnungsschimmer für den | |
| Artenschutz und damit für unseren Wohlstand, unsere Gesundheit und | |
| Sicherheit auf diesem Planeten.“ Greenpeace Deutschland hob hervor, dass | |
| sich die Weltgemeinschaft den großen ökologischen Krisen offensichtlich | |
| auch ohne die USA stelle, „die bei der Bekämpfung der Artenkrise nicht | |
| mitverhandelt und sich vom Pariser Klimaabkommen verabschiedet haben“. | |
| Im Grundsatz hatten sich ärmere und reichere Staaten schon vor vier Jahren | |
| auf einen „Weltnaturvertrag“ mit Zielen verständigt, die bis 2030 erreicht | |
| werden sollen. Dazu gehört, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und | |
| Meeresflächen zu schützen. Zudem sollten die beteiligten Industrieländer | |
| jedes Jahr 20 Milliarden Dollar (etwa 19 Milliarden Euro) zum Schutz der | |
| Artenvielfalt bereitstellen. 2030 sollen es dann 30 Milliarden sein. Bis | |
| jetzt war jedoch nicht konkret geklärt, wie die Finanzierung geregelt | |
| werden soll. Neben einem Plan dafür wurde jetzt auch ein | |
| Überwachungsmechanismus vereinbart, um die tatsächliche Umsetzung des | |
| Vorhabens besser überprüfen zu können. | |
| ## Viel Applaus statt weiterer „Blamage“ | |
| Die Einigung gelang schließlich nach drei Tagen – kurz bevor um Mitternacht | |
| eine neue Frist ausgelaufen wäre. Im Saal gab es daraufhin viel Applaus. Im | |
| November war die COP16 in der [2][kolumbianischen Stadt Cali] noch | |
| gescheitert – auch, weil nach zwei Wochen nicht mehr genug Staaten zusammen | |
| waren. Viele Delegierte, vor allem aus ärmeren Ländern, hatten sich schon | |
| auf den Heimweg gemacht. Umweltschützer sprachen von einer „Blamage“. | |
| Deutschland war bei dem Treffen durch das Umweltministerium vertreten. Die | |
| USA fehlten. Dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) von 1992 | |
| waren sie als eines von wenigen UN-Mitgliedsländern nicht beigetreten. | |
| 28 Feb 2025 | |
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