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# taz.de -- Parlamentswahl in Grönland: Es geht nicht vorrangig um Trump
> Grönland ist mehr als ein politischer Zankapfel. Die Bevölkerung will
> Verbesserungen in ihrem Alltag – von einer neuen Regierung.
Bild: Selbstständigkeit? Ja, später, gründlich vorbereitet
Wohl noch nie war das internationale Interesse an Grönland so groß wie
[1][bei dieser Parlamentswahl.] Ein bisschen schien es, als erwarte man von
dem kleinen Land Antworten darauf, wie mit Donald Trumps geopolitischen
Expansionsanwandlungen umzugehen ist. Das Ergebnis zeigt, dass Grönland
mehr ist als ein geopolitischer Zankapfel.
Bis heute dreht sich dort alles um die Folgen der Kolonialvergangenheit,
die [2][Abhängigkeit von Dänemark,] die Versuche der bisher größten
Parteien, die Selbstverwaltung in grönländischem Sinne zu gestalten. Dass
die Bevölkerung die Versuche für missglückt hält, zeigen die historischen
Verluste der beiden linken Regierungsparteien.
Regieren wird künftig – mit wem, wird sich zeigen – eine Partei, die davon
spricht, die Gesellschaft so umzugestalten, dass sie besser zur
grönländischen Mentalität passt. Weniger reguliert soll sie sein, mit Blick
auf die Schutzbedürftigen. Die sozialliberale Demokraatit hat damit ihre
Zustimmung mehr als verdreifacht. Bessere Gesundheitsversorgung, eine
Fischereipolitik zum Schutz kleiner Betriebe, große Investitionen zur
Stärkung der Wirtschaft: Das waren die Themen, die verfingen.
Und die Selbstständigkeit? Ja, später, gründlich vorbereitet. Immerhin
[3][ein Viertel der Wählenden wäre lieber früher als später unabhängig] –
das zeigt die nächste Wahlüberraschung, der große Erfolg für die Partei
Naleraq. Allerdings steht sie mit ihrer [4][Unabhängigkeitseile] politisch
allein da und dürfte Oppositionspartei bleiben.
Es ging nicht vorrangig um Trump. Einer der großen Wahlverlierer,
Regierungschef Múte B. Egede, hatte in den vergangenen Monaten die Aufgabe,
auf Trumps Grönlandäußerungen zu reagieren. Er wurde nicht für seine Kritik
an dessen Respektlosigkeit oder die Aussage, über seine Zukunft entscheide
Grönland allein, abgestraft. Darin sind sich die meisten Grönländer einig.
Egede verlor, weil man seiner linksgerichteten Regierung nicht mehr
zutraut, einen funktionierenden grönländischen Sozialstaat aufzubauen.
12 Mar 2025
## LINKS
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[4] /USA-und-Groenland/!6063252
## AUTOREN
Anne Diekhoff
## TAGS
Parlamentswahl
Grönland
Donald Trump
Annexion
Schwerpunkt USA unter Trump
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