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# taz.de -- Bayerns Ausstieg aus der Kohle: Na servus, geht doch!
> Vor dem Abschalten der Kohlekraftwerke wurde viel gewarnt – auch aus
> Bayern. Jetzt stellt das letzte Kraftwerk dort den Regelbetrieb ein.
Bild: Schon immer waren bayrische Gedanken zu Energiepolitik etwas verkniffen u…
Regenerative Energien wie Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig
nicht mehr als 4% unseres Strombedarfs decken“, das behauptete die deutsche
Stromwirtschaft in einer Anzeigenkampagne im Sommer 1992. Heute sind es
bereits etwa 60 Prozent. „Wirtschaftsminister warnt vor Strom-Knappheit“
titelten Zeitungen vor 17 Jahren, zuständig war damals Michael Glos (CSU),
der sich auf „eine Studie“ stützte und den Bau neuer Kohlekraftwerke
anmahnte.
„Wir können nicht gleichzeitig aus Kohle und Kernenergie aussteigen“ – so
argumentierte die CSU, als die [1][Atomkraftwerke noch liefen]. Die sind
seit Frühjahr 2024 vom Netz, und trotzdem [2][stellte jetzt das letzte
Kohlekraftwerk in Bayern seinen Regelbetrieb] ein. Stromlücke, Kurzschluss,
Dunkelflaute, Stromausfall: Die Erzählung der fossilen Lobby griff zu immer
neuen Tricks, um die Energiewende zu torpedieren.
Eingetroffen sind die Szenarien bislang nie, im Gegenteil, die Zahl der
Stromausfälle ist gesunken, die Erneuerbaren tragen massiv zur Senkung der
Börsenstrompreise bei und fördern die Wertschöpfung vor Ort, weil weder
russische Kriegstreiber noch fragwürdige Scheichs für Kohle oder Erdgas
bezahlt werden müssen.
Leider gab und gibt es Medien, die diese fossile Erzählung mittragen: Die
FAZ forderte „Freispruch für CO2 – Revision der Energiewende“ [[3][Wie
überraschend!; d. säzzer]], der Focus enthüllte, warum die globale
Erwärmung „gut für uns“ ist, die Bild meint, die Klima-Katastrophe sei
„Panikmache der Politik“. Der Spiegel druckte ein goldenes
Verlängerungskabel auf seinem Titel ab.
Das zeigt, dass sich die Energiewende trefflich zur Polemik eignet, die
auch in diesem [4][Wahlkampf] reichlich Platz gefunden hat. Natürlich ist
unsere Stromversorgung ein hoch komplexes System und natürlich wird dieses
noch komplexer, wenn viele kleine klimafreundliche Kraftwerke wenige große
ersetzen. Der Ausstieg jetzt in Bayern zeigt aber wie schon die Entwicklung
in den letzten Jahren: Populisten obsiegen nicht, die Ingenieure leisten
ganze Arbeit und wir können frohen Mutes in die klimafreundliche Zukunft
blicken.
21 Feb 2025
## LINKS
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[3] /Der-Saezzer/!t6070805
[4] /RTL-Quadrell/!6069849
## AUTOREN
Nick Reimer
## TAGS
Bayern
Erneuerbare Energien
Schwerpunkt Klimawandel
Energie
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Junge Menschen zur Bundestagswahl
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