| # taz.de -- Israels Vorgehen im Gazastreifen: Das Recht des Stärkeren | |
| > Israels Premier droht damit, keine Hilfsgüter nach Gaza zu lassen. | |
| > Deutschlands künftiger Kanzler Merz will Netanjahu trotz Haftbefehl | |
| > einladen. | |
| Bild: Vogelperspektive: zerstörte Gebäude in Nordgaza | |
| Was muss eigentlich passieren, damit Deutschland endlich Konsequenzen | |
| zieht? Israel droht erneut damit, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu | |
| blockieren. Statt die zweite Phase der Waffenruhe umzusetzen, die mit der | |
| Hamas vereinbart war und perspektivisch ein [1][Ende des Kriegs] vorsah, | |
| will Israels Premier Benjamin Netanjahu die erste Phase in die Länge | |
| ziehen. Sein Ziel ist klar: Die Hamas soll die letzten Geiseln freilassen, | |
| damit er den Krieg wieder aufnehmen kann. Die USA liefern ihm dafür neue, | |
| milliardenschwere Waffen. Die Hamas hat wenig Grund, sich dem zu beugen. Um | |
| sie in die Knie zu zwingen, droht Netanjahu einmal mehr, die Menschen in | |
| Gaza kollektiv zu bestrafen. Das ist ein Kriegsverbrechen. Unter anderem | |
| deswegen hat der [2][Internationale Strafgerichtshof in Den Haag einen | |
| Haftbefehl gegen Netanjahu] erlassen. | |
| Unterdessen hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sein | |
| Militär angewiesen, bis kurz vor Damaskus vorzurücken – angeblich, um dort | |
| die drusische Minderheit zu beschützen. Israels Regierung betrachtet die | |
| neuen Machthaber in Syrien mit Argwohn. Sie fürchtet, die Türkei könnte | |
| durch sie ihren Einfluss bis an die eigene Grenze ausweiten. Deshalb | |
| schwingt sie sich zur Schutzmacht der Minderheiten dort auf. Syrien droht, | |
| zum Schauplatz eines Machtkampfes zwischen der Türkei und Israel zu werden. | |
| Beide Länder besetzen völkerrechtswidrig Teile syrischen Territoriums. | |
| Ihre Verbündeten sollten beide Seiten in ihre Schranken weisen, bevor der | |
| Konflikt weiter eskaliert. Doch der vermutlich nächste Bundeskanzler | |
| Friedrich Merz schert aus. Er hat angekündigt, Netanjahu trotz Haftbefehl | |
| nach Deutschland einladen zu wollen. Das ist ein falsches Signal. Netanjahu | |
| muss das als Freibrief verstehen, weiterhin mit Gewalt Fakten zu schaffen. | |
| Gerade in Zeiten wie diesen, in denen [3][Trump und Putin das Völkerrecht | |
| mit Füßen treten], sollte Merz klarmachen, dass er nicht für das Recht des | |
| Stärkeren steht. Sondern für eine Weltordnung, die auf Regeln basiert. | |
| 2 Mar 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Daniel Bax | |
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