| # taz.de -- Erste Phase der Gaza-Waffenruhe endet: Keine Fortschritte bei Gespr… | |
| > Für die Hamas ist unklar, ob weitere Verhandlungen über eine zweite Phase | |
| > stattfinden. Derweil hat die US-Regierung eine Lieferung von Waffen im | |
| > Wert von mehr als drei Milliarden Dollar an Israel genehmigt. | |
| Bild: Der ägyptische Außenminister Badr Abdelatty (r.) und der palästinensis… | |
| Kairo/washington/tel aviv/ramallah ap/dpa/afp | Die jüngste Gesprächsrunde | |
| über eine Fortsetzung der Waffenruhe im Gazastreifen ist nach Angaben der | |
| militant-islamistischen Hamas ohne Erfolg geblieben. Es sei unklar, ob der | |
| Gesprächsfaden am Samstag wieder aufgenommen werde, sagte Bassem Naim, ein | |
| Mitglied des Hamas-Politbüros, der Nachrichtenagentur AP. Vor der Abreise | |
| des israelischen Verhandlungsteams am Freitag habe es „keine Fortschritte“ | |
| gegeben. | |
| [1][Die erste Phase der Waffenruhe läuft am heutigen Samstag aus]. In ihr | |
| waren 33 Geiseln, die Extremisten unter Führung der Hamas beim | |
| Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt hatten, gegen fast | |
| 2.000 palästinensische Häftlinge ausgetauscht worden. Die | |
| Waffenruhe-Vereinbarung sieht vor, dass die Kämpfe nicht wieder aufgenommen | |
| werden dürfen, solange noch Verhandlungen über eine zweite Phase laufen, | |
| die bislang vorsah, dass die übrigen Geiseln nach Hause zurückkehren können | |
| und der Krieg im Gazastreifen beendet wird. | |
| Vertreter Israels, Katars, Ägyptens und der USA sind an den Gesprächen über | |
| die zweite Phase in Kairo beteiligt. Die Hamas nimmt nicht persönlich teil, | |
| wird aber von ägyptischen und katarischen Unterhändlern vertreten. Ob die | |
| israelische Delegation am Samstag nach Kairo zurückkehrt, war unklar. | |
| Hamas-Funktionär Naim sagte, er habe „keine Ahnung“, wann die Verhandlungen | |
| wieder anlaufen könnten. | |
| ## Beratungen über Wiederaufbau des Gazastreifens | |
| Wenige Tage vor einem Sondergipfel der Arabischen Liga haben sich Politiker | |
| in Kairo über den Wiederaufbau des Gazastreifens beraten. Ägyptens | |
| Regierung habe einen entsprechenden Plan ausgearbeitet, erklärte | |
| Ministerpräsident Mustafa Madbuli laut Staatsmedien nach einem Treffen mit | |
| seinem palästinensischen Kollegen Mohammed Mustafa. Kairo betont, dass die | |
| Bewohner in Gaza bleiben müssen. Der Gipfel beginnt am 4. März. | |
| Über die Zukunft des Gazastreifens wird international gestritten. | |
| US-Präsident Donald Trump brachte die Idee ins Spiel, die Kontrolle über | |
| das Gebiet zu übernehmen und die palästinensische Bevölkerung umzusiedeln, | |
| um Gaza in eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu verwandeln. Der Vorschlag | |
| stößt auf heftige Kritik. Israel will die im Gazastreifen herrschende | |
| islamistische Hamas zerschlagen, während palästinensische Vertreter auf | |
| einen Wiederaufbau unter eigener Verwaltung drängen. Eine Lösung ist | |
| bislang nicht in Sicht. | |
| ## US-Außenminister gibt grünes Licht für Waffenverkauf | |
| Die USA haben am Freitag grünes Licht für den Verkauf von Waffen und | |
| Ausrüstung im Wert von mehr als drei Milliarden Dollar (2,9 Milliarden | |
| Euro) an Israel gegeben. US-Außenminister Marco Rubio habe den Verkauf am | |
| Freitag genehmigt, erklärte die US-Behörde für Verteidigungskooperation | |
| (DSCA) am Freitag. Dazu gehörten demnach Bombenteile und Sprengköpfe im | |
| Wert von 2,04 Milliarden Dollar sowie Bombenteile und Lenkausrüstung für | |
| weitere 675,7 Millionen Dollar und Bulldozer und dazugehörige Ausrüstung im | |
| Wert von 295 Millionen Dollar. | |
| Rubio habe „festgestellt und ausführlich begründet, dass ein Notfall | |
| vorliegt“, erklärte die DSCA. Dieser erfordere „den sofortigen Verkauf der | |
| genannten Verteidigungsgegenstände und -dienstleistungen an die israelische | |
| Regierung im Interesse der nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten“. | |
| Damit entfalle die übliche Vorgabe, dass solche Verkäufe vom Kongress | |
| genehmigt werden müssen, hieß es weiter. | |
| Zur Begründung hieß es, die USA seien der Sicherheit Israels verpflichtet. | |
| Es sei für die nationalen Interessen der USA „von entscheidender Bedeutung, | |
| Israel bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung einer starken und | |
| einsatzbereiten Selbstverteidigungsfähigkeit zu unterstützen“. | |
| Anfang Februar hatte Washington den Verkauf von Bomben, Raketen und | |
| Ausrüstung im Wert von mehr als 7,4 Milliarden Dollar an Israel genehmigt. | |
| ## EU besorgt über Militäreinsatz im Westjordanland | |
| Unterdessen hat sich die Europäische Union sehr besorgt [2][über die Folgen | |
| des israelischen Militäreinsatzes gegen militante Palästinenser im | |
| nördlichen Westjordanland] geäußert. Die seit 40 Tagen andauernde Offensive | |
| vor allem in Flüchtlingsvierteln habe zahlreiche Tote, die Vertreibung von | |
| rund 40.000 Palästinensern aus ihren Häusern sowie die Zerstörung | |
| essenzieller Infrastruktur zur Folge habt, hieß es in einer | |
| EU-Stellungnahme. | |
| Die EU rief Israel dazu auf, sich an das internationale Recht zu halten, | |
| indem es bei Militäreinsätzen den Schutz von Zivilisten gewährleiste und | |
| die sichere Rückkehr von Vertriebenen in ihre Häuser ermögliche. Israel | |
| müsse außerdem energisch gegen Siedlergewalt gegen Palästinenser im | |
| Westjordanland und Ost-Jerusalem vorgehen. | |
| Die EU äußerte zudem Besorgnis über eine wachsende Anzahl von | |
| Kontrollpunkten der Armee im Westjordanland, die dort die Bewegungsfreiheit | |
| einschränkten und die wirtschaftliche und humanitäre Lage verschlechterten. | |
| Mit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan rufe man alle Seiten dazu | |
| auf, „Zurückhaltung zu zeigen, um friedliche Feiern zu ermöglichen“. Die | |
| Europäische Union sei der Sicherheit Israels verpflichtet und verurteile | |
| alle Terroranschläge auf Israel oder seine Bürger. | |
| Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und | |
| Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen | |
| Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler. Die Palästinenser | |
| beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als | |
| Hauptstadt. | |
| 1 Mar 2025 | |
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